I'm going to get ya

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Die Woche über hab ich wirklich sehr viel mit Manu verbracht. Das Kind hat eine hohe Chance eine Totgeburt zu werden, und das machte Manu natürlich höllisch fertig.
Ich war mittlerweile schon seit zweieinhalb Wochen mit den Krücken unterwegs, hab aber zwischendurch wenn ich zuhause war ohne Krücken meine Wege gemacht. Manchmal erwischte mich mein Vater und gab mir dann einen Einlauf, doch ich tat es trotzdem des Öfteren.

Heute musste ich zur Kontrolle zu meiner Hausärztin, weshalb ich von David um zwölf abgeholt wurde. Wir beide hatten nämlich den selben Hausarzt, und auch er hatte heute einen Kontrolltermin. Da er schon wieder erlaubt war Auto zu fahren, tat er dies auch und zusammen kamen wir um Punkt 12:30 Uhr bei der Praxis an.
„Bis gleich!" sagten wir uns noch und gingen dann getrennte Wege.

„Morgen Frau Dr. Wegmeyer!" begrüßte ich die älter Frau vor mir und auch sie begrüßte mich.
„So dann lass mal gucken. Schmerzen gehabt, wiederholtes Ziehen, verstärkte Sensibilität?" fragte sie ihre Routine ab und ich schüttelte den Kopf.

„Sind sie ohne Krücken gelaufen?" fragte sie mich streng und ich musste nickend bestätigen, dass ich das getan hab.
„Hatten Sie schmerzen?" fragte Sie dann interessiert und ich schüttelte meinen Kopf.
„Nein. Alles ganz normal." stellte ich fest und sie nickte überrascht.

„Okay dann wären wir fertig für heute. Ich denke, sie können so weiter machen und vielleicht schon in anderthalb Wochen mit leichter Reha anfangen." eröffnete Sie mir und lächelte mich an. Ich strahlte nur überrascht und Stolz und stieg dann von der Liege.
„Das ist schön zu hören! Schönen Tag noch ihnen!" verabschiedete ich mich und ging dann raus aus dem Raum.

Ich wartete noch fünf Minuten auf David, der eher weniger freudig herauskam.
„Was ist passiert?" fragte ich sofort und er seufzte.
„Es ist zwar besser geworden, doch ich muss vielleicht noch etwas länger aussetzen weil die Reha länger dauern könnte." Damit stieg er niedergeschlagen in sein Auto ein und wartete auf mich damit wir losfahren konnten.
„Wir schaffen das." ich klopfte ihm auf die Schulter und er lächelte müde.
„Ich glaub ich werd jetzt zuhause mit meiner Freundin kuscheln, einen Film gucken, Essen und schlafen gehen." überlegte er laut und ich lachte. „Klingt sehr gut!"

Zuhause ereignete sich mir ein ganz komisches Bild. Manu war dort, genau so wie Leon, Niko und zwei Polizisten.
„Was ist denn hier los?" fragte ich als ich in die Küche ging und einen aufgelösten Manu, einen nachdenklichen Fiete, einen stinksauren Niko zusammen mit meinem Vater und zwei angefressenen Polizisten.

„Manu hat den Autofahrer gefunden der Nina angefahren hatte.." murmelte Leon und fuhr sich mit der Hand durch sein Gesicht.
Ich wusste direkt was das dann zu bedeuten hatte und ging bedächtig an den Tisch.
„Was hat er gemacht?" wollte ich dann zum versichern wissen und Niko antwortete.
„Er hat ihn angehalten und bedroht. Deswegen stehen auch die beiden Polizisten hier."

Ich schluckte einmal und schaute den aufgelösten Manu an. Er hatte seinen Kopf auf den Händen abgestützt und starrte den Tisch an. Langsam machte ich mir wirklich Sorgen um ihn, denn er schien überhaupt nicht mehr da zu sein. Wie eine Hülle war er. Nicht zu erreichen.

Es hat ihn kaputt gemacht, und das in zwei Sekunden. Nur ein einziger Satz, konnte einen Menschen so fertig machen, dass er Dinge tun würde die sonst keiner machen würde.

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt