Aufklärungsstunde

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Und nun war alles wieder wie am Anfang der WM.
Leon war wieder zusammen mit Max unterwegs, Joshua und Julian hatten sich wieder gefunden, Manu, Leon und ich hängen wieder zusammen, Fiete ist der kleine, nette Junge der keiner Fliege was zu leide tun könnte und Marco wieder der Macho. Doch tief im inneren wusste ich, das er es nicht war.
Doch eins störte mich. Seit dem gestrigen Abend, ist Jonas mir so nah und doch so fern. Aber das ist wahrscheinlich einfach seine Entscheidung.

„Was ist los kleine?" Leon strich mir kurz über den Rücken und auch Manu sah mich etwas besorgt an.
„Ach ich weiß nicht..Es ist nur euer blöder Linksverteidiger." Ich bewährte nichts vor Leon oder Manu. Sie waren schon wie Geschwister für mich, und sie vertrauten mir auch alles an.
Die Frauen waren heute Morgen allesamt abgeholt worden, um wieder zurück in die Heimat zu fliegen. Irgendwie ist es jetzt entspannend wieder das gewohnte Umfeld zu haben, doch irgendwie hat es auch mal gut getan wieder jemand anderen zu sehen.
„Soll ich ihn schlagen?" dumm grinste Leon erst mich, dann Jonas an der sich grade auf den Weg machte um aus der Kantine zu verschwinden.
„Nein." ich musste etwas lachen, woraufhin Leon auch etwas kicherte.

„Ich werde dann jetzt aufs Zimmer gehen, mich umziehen und dann mit beim Training einsteigen!" fröhlich stand ich auf und brachte mein Tablett weg, bevor ich meinen Weg nach oben fortsetzte. An der Tür stieß Marco zu mir.

„Na, hab gehört heute darf die Dame wieder mit ins Training einsteigen?" wie ein Gentleman hakte er sich bei mir ein und ging zusammen mit mir zum Aufzug.
„Da hat der Herr richtig gehört, ihr werdet heute im Beisein meiner Wenigkeit trainieren." sagte ich und warf mein Haar theatralisch zurück.
„Freut mich." Marco fing an zu lachen, drückte den Fahrstuhl Knopf und die Tür schloss sich.
Wir waren auch schnell aus dem Fahrstuhl heraus und machten ein Wettrennen über den langen Flur zum Zimmer.
Ich atmete etwas schwerer als ich als erstes an der Tür ankam.
„Also als Stürmerin nach so einem kurzen Sprint zu atmen ist auch nicht normal." Marco versuchte sich nichts anmerken zu lassen von seiner unruhigen Atmung.
„Ja und? Du atmest auch nicht grade wie Cristiano Ronaldo." sagte ich.
„Was hat denn der damit zu tun?" schaute er mich fragend an.
„Na dreist wenigstens so durchtrainiert das er sowas aushält und nicht sterbend an der Tür steht wie ein Fisch auf dem Land." begründete ich meine vorherige Aussage und er schaute mich empört an.

„Ich bin ja wohl durchtrainiert!" empörte er sich weiterhin.
„Sieht man, so wie du hier stehst." wank ich nur an und schloss endlich die Tür auf, hinter der ein mit Kopfhörern Musik hörender Jonas zu sehen war.
Dieser starrte und nur kurz an bevor er seinen Blick wieder nach unten richtete.

Ich watschelte nur schnell in mein Zimmer um mich umzuziehen, bevor ich dann um kurz vor halb Elf aufbrach um zum Platz zu gelangen.
Auf demWeg dorthin traf ich Mats.
„Na Hummel." begrüßte ich ihn. Ich nannte ihn schon immer so, schon bevor seiner Zeit bei Bayern hab ich wenn ich Bundesliga geguckt hab immer gesagt „dort läuft die Hummel!".

„Na Löwe." das war sein sehr unkreativer Spitzname für mich. Ich weiß auch nicht wie er darauf so genau kam, aber es ist besser als alles andere.
„Sie machen also beim Training wieder mit?" fragte er mit einem Lächeln und wir beide stiegen in den Fahrstuhl.
„Endlich." bejahte ich die Frage und grinste mindestens so Blöd wie Leon heute morgen.

„Gut. Wir brauchen immerhin unsere kleine Torratte." diesen Spitznamen gab mir Lewandowsky einmal, bei einem Treffen mit ein paar aus der Mannschaft des FC Bayern. Ich traf das Tor bei ihm öfter als Lewy, weshalb er mit seinem polnischen Akzent mir diesen Spitznamen verliehen hatte. Wir alle lachen immer noch über sein Gesicht, als ihm klar wurde das ich auch Fußball spielen konnte.

Mittlerweile waren wir am Platz angekommen und warteten auf die anderen, die sich grade einfanden auf dem Platz und erstmal zwei Strafrunden aufgetischt bekamen.
Mats und ich liefen zusammen die paar Runden, bevor Joshua, Julian, Leon, Manu und Jérôme sich bei uns eintrudelten. Ich stupste Julian kurz an und er ließ sich etwas mit mir nach hinten fallen, weil er genau wusste das dieses Gespräch unter uns bleiben sollte.

„Na, lieg doch super gestern?" fragte ich ihn direkt und ich meine gesehen zu haben wie er etwas rot wurde.
Er nickte leicht beschämt und fixierte den Boden.
„Seit ihr schon zusammen? Oder muss ich da nochmal etwas nachforschen?" fragte ich mit einem leichten grinsen, was er erstmal genauso quittierte.
„Ich denke wir sind auf einem guten Weg. Danke. Aber andere Frage, wie läuft es denn bei dir?" Julian wackelte mit den Augenbrauen und nickte dann einmal in Richtung Jonas, dann in Marcos und zum Schluss in Fietes.

„Wow, okay Fiete und ich sind Freunde. Gute Freunde. Marco durchschaue ich selbst nicht mehr und Jonas ist komplett durchwachsen.." gab ich zu und er musterte mich misstrauisch.
„Aber du und Jonas habt doch gestern so... Vertraut ausgesehen?" er schaute mich an und ich nickte.
„Ja, es hat sich auch so vertraut angefühlt," wir liefen in die Mitte, zu den anderen da wir unsere Runden fertig gelaufen hatten. „Aber irgendwie hat er heute den ganzen Morgen nicht mit mir gesprochen und sah schlecht gelaunt aus." erzählte ich ihm noch bevor mein Vater zu und trat und mit uns den Plan für die nächste Woche durchging, bevor dann in zwei Wochen unser nächstes Spiel Anstand.

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt