Die Liebe des jeweils anderen

1.9K 55 7
                                    

Schon früh am Morgen, als ich aufwachte war mein Zimmer wie leergefegt. Kein Fiete, kein Jonas, kein Marco.
Fand ich gar nicht so schlimm, das hieß nämlich ich könnte mir laute Musik anmachen und mich in Ruhe fertig machen.
Das tat ich auch. Ich machte meine eigene Playlist auf Spotify an, und ließ sie über eine Box etwas lauter laufen. Manche Wörter sang ich mit, während ich grade versuchte mir Klamotten aus dem Schrank zu holen, ohne hinzufliegen. Auf einem Bein war das nämlich nicht grade einfach.

Mit den Sachen in der Hand setzte ich mich also langsam in Bewegung Richtung Badezimmer.
Singend stieß ich die Tür zum Badezimmer auf und ging einfach hinein, schloss die Tür und drehte mich um. Aber da stand Jonas, seinen Bart stutzend und nur in Boxershorts bekleidet.

„Heilige Mutter Maria.." erschrak ich mich und ließ meine Klamotten alle fallen.
„So wurde ich zwar auch noch nie begrüßt aber Guten Morgen, Sarah." sagte er ganz locker und konzentrierte sich weiter auf sein Spiegelbild.
„Was machst du hier, ich dachte ihr seid alle unten bei euren Freundinnen?" jetzt schaute er mich belustigt an.
„Ich bin allein, kleine. Auf mich wartend dort unten niemand." dann drehte er sich wieder um und seufzte.
„Brauchst du irgendwas?" er drehte sich um als er mit seinem Bart fertig war und sah mich fragend an.
„Ich, äh - ich wollte mich nur fertig machen.." meine Stimme überschlug sich, aber welche würde das jetzt nicht, bei dem Anblick.

„Dann gehört das Bad nur Dir kleine." er lächelte mich noch einmal an und ging dann aus dem Badezimmer.
Hier erledigte ich schnell meine Morgenroutine: Zähne putzen, Gesicht waschen, Haare kämmen und anziehen.
Von schminken hielt ich nie viel, und wenn dann nur bei Veranstaltungen etwas Mascara. Mehr aber auch nicht.

Jonas lag immer noch auf seinem Bett, diesmal aber angezogen und am Handy.
„Auf was wartest du?" fragte ich im Vorbeigehen, oder eher im vorbeihumpeln.
„Auf dich. Ich wollte zum Frühstück gehen." er blickte mir kurz ins Gesicht, stand dann auf und kam zu mir, um mir die Sachen abzunehmen die er in mein Zimmer legte. Dort schaltete er auch direkt die Box aus und kam dann wieder zu mir.
„Können wir?" ich nickte und schnappte mir meine Krücken.

<<Noch drei Wochen>> dachte ich mir, und lächelte bei dem Gedanken wieder Fußball spielen zu können.
„Was lachst du so?" fragte Jonas belustigt.
„Hab nur drüber nachgedacht das ich die Dinger hier in drei Wochen wieder los bin." antwortete ich wahrheitsgetreu und er nickte zustimmend.
Wir nahmen den Aufzug, auch wenn ich etwas Panik davor hatte. Aber ich sagte mir immer, dass wenn man einmal einen Unfall damit hatte, dass es unmöglich ist danach nochmal genau den selben zu haben.
Fünf Minuten später betraten wir dann die Kantine.

Fast überall saßen die Freundinnen oder Frauen der Spieler, sogar mit Kindern bei ein paar Fällen.
Ich entschied mich dazu mich wie immer zu Manu, Leon, Jérôme und Thomas zu setzen. Deren Freundinnen/Frauen mochte ich, und sie mich auch. Okay, liegt vielleicht daran dass sie die einzigen Spielerfrauen sind die ich hier kenne.

„Hey kleine." begrüßte Manu mich und ich setzte mich zwischen ihn und Leon.
„Guten Morgen." begrüßte ich die Runde und von allen kam ein „Guten Morgen" zurück.
Grade als ich meine Krücken wegstellte, wurden sie von jemandem umgerannt.

„Oh, entschuldige." die Frau schaute mich nicht entschuldigend an, sondern eher genervt von mir und lief dann einfach weiter.
„Was war das denn?" fragte ich und Lisa, Thomas' Frau antwortete mir.
„Das ist die Freundin von Julian Brandt. Sie ist so mit die einzige Spielerfrau die niemand leiden kann, außer halt Julian. Mach dir nichts draus. Aber was ist mit dir passiert? Also deinem Fuß?" wollte sie wissen.

„Ach lange Geschichte.." ich wollte keinem damit auf den Senkel gehen weshalb ich die Geschichte ins Wasser kippen wollte.
„Wir haben Zeit." sagte nun Nina, die Freundin von Manu.

Ich seufzte einmal und fing dann an zu erzählen.
„...Ja und so war das halt." die Geschichte war mir etwas peinlich, denn wie dumm muss man denn sein um in ein Loch zu treten und sich fast den Knöchel zu brechen.

„Okay, und wie lang musst du noch mit den Dingern rumlaufen?" fragte Lisa, und ich schmunzelte. 
„Nur noch drei Wochen." Ich verfiel in einen kleinen Tagtraum, wie ich wieder spielen würde.
Am Tisch wurde genickt, und nach zwanzig Minuten machten wir uns alle auf den Weg zum Training.
Also die meisten, viele Frauen wollten sich gerne in der Stadt umsehen.

Aber Lisa, Nina und ich gingen mit zum Training. Ebenso wie diese Freundin von Julian Brandt und die von Mario Götze.

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt