Zusammen so wie Maßgeschneidert

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Am nächsten Morgen hatte ich eigentlich gute Laune. Sogar sehr gute Laune. Fiete und ich benahmen uns nur wie kleine Kinder, Marco beschwerte sich über mein Trikot, und warum ich nicht seins anhätte, und Jonas war leicht angeekelt von dem Blau-Weiß.

Bis dahin war ja noch alles gut, aber das kennt jeder. Egal wie gut deine Laune ist am Morgen, so schnell vergeht die auch wieder.

„Sarah kleine, guck mal hier." ein fröhlicher Leon kam im Schlepptau mit einem sehr umsichtig aussehenden Manu auf mich zugestolpert und hielten mir eine Zeitung hin.
Diese nahm ich bereitwillig die Zeitung und sah ein großes Bild einer hübschen Frau und Jonas.

Wir sind verlobt, und werden nach der WM Heiraten!"
So die junge Frau.

„Jetzt hast du das Jonas Problem nicht mehr!" freute sich Leon und Manu hinter ihm verzog mitfühlend das Gesicht.
„Ja..jetzt nicht mehr." versuchte ich so glücklich wie möglich zu sagen und ging in Richtung Buffet, um mir Frühstück zu holen. Auf dem Weg schmiss ich die Zeitung die ich noch hatte in den Müll.
„Ey, die wollte ich noch lesen!" rief Leon, doch ich wusste das Manu ihn grade an der Schulter packte und mit dem Kopf schüttelte.

Zu meinem Glück waren noch gar nicht so viele vor Ort, weshalb ich mir in Ruhe Essen holen konnte, und doch noch eine Zeitung. Aber nicht für mich.
Ich aß mein Essen wirklich schnell, machte die Seite auf wo dieser Bericht stand und wartete auf Jonas.

„Morgen Kölner." lächelnd lief ich auf ihn zu, und drückte ihm die Zeitung in die Hände.
„Ich wollte viel Glück sagen." falsch lächelte ich und ging dann raus aus der Mensa, nach oben aufs Zimmer um mich fürs Training umzuziehen.

Auf dem Weg zum Platz fing Jonas mich ab.
„Sara, ich kann..!" mitten in seinem Satz unterbrach ich ihn und spielte mit dem Gedanken ihm eine zu klatschen.
„Hector, lass es einfach. Du machst es nur noch schlimmer Kölner. Ich bin hier fertig." ich dachte meine Stimme würde zittern und alles, doch im Gegenteil. Sie war härter und kälter als ein Eisblock in der Arktis.

Dann ging ich schnell an dem sprachlosen Kölner vorbei und lief etwas schneller auf den Platz. Dort war ich allein und ungestört, weshalb ich mir dort erst meine Schuhe umtauschte. Ich war zwar eine halbe Stunde zu früh, aber konnte dafür ungestört meine Rage abtrainieren. Also schnappte ich mir einen Ball und fing an ihn immer wieder auf das Tor zu schießen.
Obere linke Ecke, obere Rechte Ecke, untere Ecke und so weiter.

„Sarah, brauchst du nen guten Torwart?" ter Stegen, mit dem ich eigentlich gar nichts zu tun hatte, kam um die Ecke und zog sich seine Handschuhe an.

„Was machst du denn hier?" misstrauisch musterte ich den Spanier und hielt meinen Ball mit dem Fuß.
„Ich wollte einfach mal ruhe haben und normal Fußball spielen." antwortete er schulterzuckend und stellte sich ins Tor.

„So, und jetzt zeig mir mal was Frauen können." lächelte er frech und ich streckte ihm die Zunge raus.

„Ich..kann..nicht...mehr!" mit Schnappatmung ließ ich mich neben den schwer atmenden Keeper fallen, der ebenso fertig war wie ich.
„Die arme Frau die im Tor gegen dich spielen muss." prustete er und ich schlug ihm empört gegen die Schulter.

Von der einen auf die andere Sekunde fühlte ich mich unbeschwert. Alle Sorgen oder Probleme die mir grade eben nich zugesetzt hatten waren einfach weg. Wie weggeblasen.
Das Training fing nun an, alle Spieler waren schon gekommen und liefen sich grade warm, während Marc und ich neben dem Tor saßen und versuchten eine normale Atmung aufzubauen.
Da wir schon warm waren mussten wir auch nicht mehr laufen oder uns dehnen, obwohl ich mir vornahm mich mit zu dehnen.

Während Marc und ich uns etwas über Fußball unterhielten hörten wir ab und zu ein paar Gespräche der Spieler die hier vorbeiliefen. Natürlich merkte ich Jonas' Blicke wenn er hier vorbeilief mit Kroos, Tah und Havertz, doch die störten mich keineswegs. Ich habe mich ein letztes mal verarschen lassen, und ich hatte nun endgültig einen Schlussstrich gezogen.

„Du bist echt Korrekt niña pequeña." lächelte der Keeper mich an und ich grinste zurück.
„Du auch du, du auch." gab ich zu und sprang auf um zum dehnen dabei zu sein.

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt