Mein Leben mit IHNEN

From good to bad in one second

„Alter habt ihr das Rezept nicht beachtet?" schrie Khedira und stand von seinem Platz auf, bereit jemanden umzubringen, zumindest so wie er aussah.
„Okay, Sami setz dich hin!" mein Vater stand auf, legte eine Hand auf Sami's Schulter und er setzte sich wirklich wieder hin.

„Ich bin dafür, jetzt keine Diskussion zu starten. Lukas, Basti, Josh und Julian werden einfach jetzt einen vollen Teller davon essen. Nur mit einem kleinen Glas Wasser." Das lächeln meines Vaters war sehr gruselig, das hatte ich bei ihm auch noch nie gesehen.
Die Gesichter von den anderen vieren war unglaublich, und das Gelächter der anderen war super.

Auch ich musste etwas lachen, vermummte aber als Lukas mich strafend ansah.
Das Schauspiel was sich danach abspielte konnte ich nur mit zugekniffenen Augen ansehen. Marco und Jonas hatten nicht an Schärfe gespart.
Alle vier wollten sich ihr Wasser sparen, doch nach zwei Löffeln der Suppe tranken sie so gierig das sie schon bald nichts mehr hatten.

Hinter mir hörte ich nur ein leises klatschen, woraufhin ich mich umdrehte und Jonas sah, der mit Marco einschlug.
Ich grinste in mich hinein, und drehte mich wieder nach vorn, wo grad Kai vor mir stand.
„Na?" sagte er nur, und ich schaute ihn fragend an. Mit dem Leverkusener hatte ich nicht viel zu tun, und wollte es auch nicht unbedingt.
Aber ich wollte ihm eine Chance geben, immerhin bin ich auf einem Zimmer mit einem Dortmunder, und bin auch noch mit diesem befreundet.

„Na?" eher fragend schaute ich zu ihm hoch, in seine grau-blauen Augen.
„Sarah richtig?" fragte er und seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben.
„Nein, Richard - weißt du?" antwortete ich kurzerhand und schob kurz danach ein leises >>Sorry<< hinterher, da ich schon wieder etwas frecher wurde.
Doch er lachte nur, was mich erleichterte und mir zeigte, das er nicht direkt eingeschnappt war.

„Alles gut. Hast du lust später mit mir, Toni, Julian B., Timo und Matze Fußball zu spielen?" er verschränkte seine Arme und drehte seinen Kopf kurz von mir weg um zu sehen was hinter ihm abging, denn Lukas und Basti stritten sich grade mit den beiden Jüngeren um eine Flasche Wasser.
„Ähh ja wieso nicht? Wann denn?"  beantwortete ich ihm seine Frage und verschränkte ebenfalls meine Arme.
„Super, ich hol dich später ab!" sagte er nur schnell und ging dann, um einen kleinen, eskalierenden Streit zu verhindern zwischen Basti und Josh.

„War das grade Kai?" Jonas kam hinter mich getreten und guckte über meine Schulter hinweg.
Ich nickte, schaute zu ihm hoch und er schaute zu mir herunter.
„Was wollte er?" fragte er ernst und schaute zum Debakel.
„Hat mich gefragt ob ich später mit ihm und noch ein paar anderen Fußball spielen will." sagte ich nur stumm und schaute auch auf das Debakel, was sich langsam in einen Wet-T-Shirt Contest verwandelte, denn die Wasserflasche wurde anstatt getrunken zu werden, über die anderen Personen geschüttet.
Und jetzt ehrlich: wer würde nicht etwas für DIESEN Anblick tun?
Ich alles. Doch Jonas hatte es anders geplant, er hielt mir die Augen zu.

„Den einzigen den du Halbnackt sehen sollst bin ich!" flüsterte er mir mit rauer Stimme ins Ohr. Die heiße Luft kitzelte an meinem Hals und ich bekam eine Gänsehaut durch ihn.
Ich kannte Jonas gar nicht so, umso überraschter war ich.
Als er mir die Hand von den Augen nahm war alles vor mir gefühlt verschwunden.
„Komm, wir gehen." Jonas und ich waren, wie ich feststellen musste, alleine im Raum.
Ich nickte und er ging vor um mir die Tür aufzuhalten.
„Gentlemen like.." murmelte ich und lächelte ihn an.
„Für dich gerne." antwortete er mir und ging hinter mir her zu den Treppen.
Ich kam im Raum an und sah das reinste Chaos. Erstaunt blieb ich in der Tür stehen und sah Marco, der das ganze Zimmer auf den Kopf stellte.
„Marco was tust du da?" fragte Jonas und drängte sich an mir vorbei.

„Ich suche etwas!" gab er gestresst zurück und schmiss eine paar Klamotten hinter sich.
„Merkt man gar nicht." murmelte Jonas und stand mit verschränkten Armen in dem Zimmer.

Glücklicherweise klopfte es im Türrahmen, und ein „kleiner" Kai lächelte mich schüchtern an.
„Bist du bereit?" fragte er und hielt ein paar Fußballschuhe hoch.
„Natürlich!" ich packte meine Schuhe und lief mit einem flüchtigen „Tschüss" an Jonas und Marco mit Kai raus auf den Flur.