Drop it like it's hot

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„Auf hoffentlich nie mehr Wiedersehen!" verabschiedete Dr. Brückner mich noch und mit einer riesigen Tasche die Fiete mitnahm verließen wir das Krankenhaus. Er ist mir die ganze Woche nicht von der Seite gewichen, außer er hatte Training oder musste zum Spiel.

Die Tasche warf er hinten in seinen Audi, den er wahrscheinlich gesponsert bekam, und half mir dann beim einsteigen. Die Krücken legte er ebenfalls hinten auf die Rückbank und stieg dann selbst ein.
„Danke Fiete." ich schaute ihn an und er mich.
„Gerne." er lehnte sich kurz nach vorn und gab mir einen Kuss, bevor er den Motor startete und losfuhr.

Er fuhr mich zu meinem Vater, der schon auf mich wartete und mich freudig an der Tür empfing.
„Na meine Kleine? Wie gehts dir?" fragte er sofort nach einer langen Umarmung und ich lächelte ihn an.
„Sehr gut." grinste ich und spürte eine Hand auf meinem Rücken.

Fiete gab mir die Tasche, die mein Vater mir sofort aus der Hand riss.
„Du konzentrierst dich aufs Laufen!"
Während mein Vater im Haus verschwand nahm Fiete vorsichtig die Hand weg und drehte mich zu ihm.
„Kommst du später mit zum Training?" wollte er von mir wissen.
„Ich kann es dir nicht versprechen. Ich werde es aber versuchen." ich grinste ihn an und er grinste zurück. Nach einem „Bis später" ging er zurück zu seinem Auto und fuhr los.

„Sarah kommst du rein?" mein Vater wartete anscheinend die ganze Zeit im Flur und schaute mich abwartend an.
„Klar doch. Immerhin wohn ich hier."
Daraufhin lachte er und ich schliss hinter mir die Tür. Den rechten Schuh zog ich mir aus und humpelte dann in die Küche, wo mein Vater saß. Da wir schon ein Uhr hatten, stand schon dampfendes Essen auf dem Tisch.
„Oh mein Gott Essen!" stieß ich glücklich hervor und krückte schnell zum Tisch, an den ich mich setzte und anfing zu essen.

„War das Essen im Krankenhaus so schlecht?" lachte mein Vater und setzte sich selbst mit etwas zu Essen an den Tisch.
„Das kannst du dir gar nicht vorstellen." grunzte ich und schob nach fünf Minuten meinen leeren Teller von mir weg.
Genau in diesem Zeitpunkt fing es an zu klingeln und mein Vater stand schnell auf.

„Hey Robert, komm doch rein." hörte ich meinen Vater im Flur sagen und der Pole kam gefolgt von meinem Vater in die Küche.
„Wie siehst du denn aus?" sein Blick ging sofort auf mein linkes Bein und er zog die Luft ein.
„Ist nicht so schlimm wie es aussieht. In ein paar Wochen bin ich wieder dabei." grinste ich und stand auf um den großen Polen zu umarmen.

„Apropos. Was machst du hier?" fragte ich ihn, nachdem ich mich bei der Kücheninsel abstützte.
„Ich wollte dich mit zum Training nehmen." überlegte er und ich fing an zu strahlen.

„Jap, bin dabei!" freute ich mich und versuchte so schnell wie es eben ging an meine Krücken zu kommen und dann meinen Schuh anziehen zu gehen. In der Küche unterhielten sich mein Vater und Robert noch bis ich nach dem Polen rief, ob er noch zum Training wollte oder nicht.

„Tak Tak, Zejdź na dół." murrte der Pole nur und ich starrte ihn böse an.
„Übersetzung." bat ich ihn gespielt beleidigt und er lachte.
„Niemals."

Ich rief ein lautes „Tschüss Papa" und schloss die Tür hinter mir, während ich in den Wagen von Robert einstieg. Er selbst stieg auch ein und startete sein Auto direkt.

„Diesmal keine Stollenschuhe?" lachte ich und Robert rollte nur gespielt genervt mit den Augen.
„Sei leise, du Ein-Schuh Trägerin."

Die zehn Minuten zum Trainingsplatz verliefen mit einer fetten Gesangseinlage und der ein oder anderen Schauspieleinlage.
„Kannst du alleine aussteigen oder brauchst du Hilfe?" fragte er mich bevor er ausstieg und meine Tür öffnete. Die Krücken nahm er heraus und half mir trotzdem raus, obwohl ich es eigentlich gar nicht gebraucht hatte.
„Dankeschön." bedankte ich mich und er grinste.
„Hauptsache du trittst mir mit dem Gieps nicht gegen mein Schienbein." das „Gips" konnte er gar nicht aussprechen, weshalb ich anfing zu lachen.
„Polska. Gips!" sagte ich ihm und er murrte nur leise, bevor er selbst lachen musste.
„Komm, sonst muss ich noch wegen dir Extrarunden laufen. Oder noch schlimmer, ich muss singen." scheuchte er mich los und ich grinste.

Niko hatte irgendwann mal eine Regel fürs Zuspätkommen aufgestellt. Wer zwischen 1-5 Minuten zu spät kommt muss Extrarunden laufen und alles was drüber war musste ein Lied singen vor der ganzen Mannschaft. Und die Mannschaft dürfte filmen.

Da wir schon 13:26 Uhr hatten, und Robert sich noch umziehen musste und alles, hatten wir uns wirklich beeilen müssen, sodass er um 13:31 Uhr auf dem Platz stand.

„Glück gehabt Kamerad. Aber das gibt trotzdem zwei Runden für dich." Niko schaute auf seine Uhr und schaute dann in die Runde.
„Gut. Warmlaufen Jungs!"

Während die Jungs sich warm liefen, kam Niko zu mir und betrachtete mein Bein.
„Wie lange?" wollte er nur wissen.
„In ein paar Wochen fang ich wieder an mit der Reha. Und danach denke ich spiel ich wieder." gab ich ihm die Kurzfassung und er nickte.

Dann stand er auf und ging in die Mitte, um den Jungs den Ablauf zu erklären.

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt