I hate the moment when I see you go

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Zusammen in diesem Krankenhausbett liegend, schauten wir auf dem Fernseher das Spiel Hertha BSC gegen Hannover 96.
„Wieso sind die so schlecht.." fragte Fiete mich, während er meinen linken Arm streichelte. Ich lag auf seiner Brust, sein linker Arm lag um mich herum und ich konzentrierte mich einfach nur auf dieses wohlige Gefühl.
„Keine Ahnung.." murmelte ich, komplett in einer anderen Dimension und starrte weiter auf dieses Grottenschlechte Spiel.
Die Uhr neben dem Fernseher verriet mir, dass wir bereits 17:00 Uhr hatten, und die Besucherzeit gleich vorbei wäre.

„Fiete du musst gleich gehen." murrte ich schlecht gelaunt und er drehte seinen Kopf zu mir. Was aus seinem Kinn dabei wurde, versuchte ich gekonnt zu ignorieren. Ich hob meine linke Hand und fuhr ihm einmal durch seine blonden Haare, bevor ich mich dann langsam aufrichtete.

„Sarah pass auf dein Bein auf..!" warnte er mich vorsichtig und ich verzog mein Gesicht. Ich hatte mich zu schnell bewegt.
„Okay langsam nervt es." meckerte ich und fummelte an dem Gips herum, in der Hoffnung dass dieses ziehen verschwinden würde.

„Hast du schmerzen? Brauchst du irgendwas?" fragte er besorgt und sprang auf.
Mein mittlerweile entzogenes Gesicht schüttelte sich und versuchte sich zu entspannen.

„Ich denke ich muss jetzt mal erst damit leben." lächelte ich trocken und legte mich wieder etwas zurück. Fiete lächelte tröstend und wollte sich grade zu mir runter beugen, als die Tür aufging.
Die Krankenschwester, die heute schon des Öfteren hier war, kam hinein und schloss die Tür.
„Ich hab die Medikamente. Die hier immer Morgens und Abends, dann hast du keine Schmerzen. Die hier bitte auch Morgens, das kurbelt den Regenerierungsprozess etwas an." lächelte sie und zeigte auf zwei unterschiedliche Packungen mit Tabletten.
„Wollen Sie hier bleiben?" Maike, die Krankenschwester, schaute Fiete fragend an und er überlegte.
„Macht das denn keine Umstände?" wollte er wissen und sie verneinte.
„Das Zimmer ist für sie alleine, und außerdem hab ich hier heute die Nachtschicht. Ich darf das." grinste sie und ich war grade sehr froh, dass sie so cool war.
„Dann gern. Vielen dank!" freute sich Fiete und Maike verließ zwinkernd das Zimmer.

„Soll ich dir ins Bad helfen?" fragte Fiete mich nach Zehn Minuten und ich nickte. Ich hatte es zwar schon irgendwie geschafft mir eine Sporthose und ein T-Shirt anzuziehen, aber ins Bad gehen würde ich nicht schaffen. Seine Hände schob er vorsichtig und unsicher unter meine Arme und Beine und hob mich langsam hoch. Ich legte meine Arme in seinen Nacken und ließ mich von ihm ins Bad tragen. Dort setzte er mich auf der Toilette ab und legte mein Bein auf den kleinen Hocker.
„Falls etwas ist, ich warte vor der Tür." lächelte er, und ging dann hinaus. Schnell, beziehungsweise so schnell wie es eben möglich war, durchlief ich meine Abendroutine und war soweit ganz glücklich. Vier Monate vergingen schnell. Ich würde aber auch definitiv früher anfangen zu trainieren.

„Fiete?" fragte ich zögerlich und die Tür öffnete sich ein Stück.
„Was ist los?" fragte er vorsichtig und kam herein.
„Kannst du mir vielleicht helfen.. also.. mit dem umziehen?" zögerlich stotterte ich mir da was zusammen und er nickte.
„Natürlich. Wo hast du deine Sachen?" wollte er von mir wissen und ich zeigte in Richtung Schrank.
„Einfach eine kurze Hose.. Bitte." bat ich ihn und er ging schnell zu dem Schrank. Mit einer Trainingshose von mir kam er zurück und setzte sich vor mich.
Er zog vorsichtig an meinem linken Hosenbein, den Blick starr auf das Bein gerichtet und total sanft im Umgang.
Mein Freund war schon süß.
Bei einem etwas härteren Zug zog ich einmal scharf die Luft ein und er ließ direkt locker.
„Sorry, Kleine."

Als wir das endlich geschafft hatten, zog ich mir vorsichtig die andere Hose an und Fiete half mir zurück auf das Bett. Nachdem er meinen Fuß hochgelegt hatte, ging er selbst ins Bad. Vorhin hatte er sich gefreut dass ihm die Krankenschwester eine Zahnbürste gebracht hatte, die er nun auch benutzte.

Er kam nur in Boxershorts wieder ins den Raum und ich versuchte nicht die ganze Zeit auf seinen muskulösen Oberkörper zu schauen.
„Sarah, dass ist alles deins." flüsterte er mir mit rauer Stimme ins Ohr, nachdem er sich zu mir gelegt hatte und sich an mich gekuschelt hatte.
Ich nahm schnell eine Tablette, die auch zum Glück wirkte nach fünfzehn Minuten, denn mein Bein fing schrecklich an zu pochen.

„Gute Nacht mein Mädchen. Liebe dich." er gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und auf den Mund, bevor ich ein Gute Nacht erwiderte und auch ihm einen kurzen Kuss gab. Dann schliefen wir beide aber auch schon eng umschlungen ein.

Mein Leben mit IHNENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt