Die letzten Wochen verliefen ziemlich gleich. Morgens duschen, manchmal allein, manchmal mit Jack dem Stalker und Frühstück mit einem starrenden Jack. Mittags essen, wieder mit starrenden Jack und manchmal danach seinen kleinen sexuellen Spielchen. Abends wieder essen, natürlich wieder mit starrenden Jack und Abends sind immer seine sexuellen Spielchen, aber ich zeige ihm deutliche Grenzen die er bis jetzt zum Glück noch nicht überbeschritten hat, doch es ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit bis er sich nicht länger zurückhält und weiter geht. Reden tut inzwischen kaum noch im Rachen weh obwohl ich immer nur paar Wörter von mir gebe und meine Stimme hört sich nicht mehr ganz so kratzig an. Ich seufze leise und drückte mein Gesicht in das Kissen. Wie bin ich hier nur geendet? Gibt es wirklich kein entkommen? War es wirklich alles…meine Schuld? Schnell schüttelte ich den Kopf. Natürlich war das meine eigene Schuld. Es ist meine gerechte Bestrafung für alles was ich meiner Familie angetan habe. Auch wenn es weh tut sich jahrelang in seinem besten Freund getäuscht zu haben.
Langsam erhob ich mich und ging zu meiner Zimmertür. Ich warf ein Blick in den Spiegel, in welchem mir nur matte und ausdruckslose Augen entgegenstarrten, ehe ich mein Ohr an die Tür hielt. Ich schloss meine Augen und achtete auf jedes kleinste Geräusch, doch alles was ich hörte war komplette Stille. Er scheint mal wieder nicht da zu sein. Das passiert nicht grade selten. Was er wohl dauernd zutun hat? Ohne länger darüber nachzudenken was Jack wohl dauernd so treibt verließ ich das Zimmer, welches seit kurzem nicht mehr von Jack abgeschlossen wird. Ich wollte eigentlich nur in die Küche um mir ein Glas Wasser zu holen doch blieb ich verwundert und leicht schockiert auf dem Weg dorthin stehen. Vor mir war die Treppe zum Keller, nur das die Tür vor der Treppe normalerweise verschlossen ist doch sie steht diesmal einfach…offen. Jack war doch noch nie so unvorsichtig? Ist das vielleicht irgendein Trick um mein Vertrauen zu testen? Ich dachte noch eine Weile über die verschiedensten Möglichkeiten nach, ehe am Ende meine Neugierde schließlich siegte.
Ich schluckte schwer und sah mich nochmal nervös um ehe ich die ersten Stufen langsam nach unten ging. Mein ganzer Körper war vor Nervosität angespannt und ich fühlte mich auf irgendeine Art und Weise beobachtet. Langsam setzte ich Schritt für Schritt meinen weg nach unten fort und sah immer wieder hinter mir nach oben ob nicht doch Jack plötzlich auftaucht. Endlich erreichte ich die Tür unten, welche wie erwähnt offen war, naja eigentlich angelehnt aber dennoch offen und nicht verschlossen. Mein Blick schwenkte ein letztes mal nach oben ehe ich vorsichtig die Tür aufdrückte. Bei dem Anblick der sich mir bot riss ich die Augen erschrocken auf.
„A-alice?“, fragte ich verwirrt und konnte es kaum glauben. Vor mir war tatsächlich Jacks Schwester, auf dem gleichen Stuhl gebunden wie ich vor einiger Zeit. Wie kann er sowas nur seiner eigenen Schwester antun? „Luna?“, krächzte sie leise und sah zu mir hoch. Ihre Klamotten sahen zwar noch relativ in Ordnung aus doch ihr Gesicht zeigte wie qualvoll es hier in diesen dunklen Raum sein muss. Ich reagierte endlich und ging schnell zu ihr. „Was ist passiert? Hat Jack dir irgendwas angetan?“, fragte ich sie sofort aus und es wunderte mich selbst warum ich soviel sprach, warum ich überhaupt ihr gegenüber sprach. Vielleicht mache ich mir einfach soviel sorgen um Alice das es mir in diesem Moment egal ist ob ich sie mit meinen Worten verletze oder nicht. Ich vergaß diese Gedanken erstmal und konzentrierte mich auf das schwächliche Mädchen vor mir.
Sie konnte nur mit Anstrengung zu mir hinauf sehen und ihre Augen waren matt und ausdruckslos, sie wirkte beinahe so als wäre sie überhaupt nicht anwesend. „Luna…w-was machst du h-hier?“, stotterte sie flüsternd und man sah ihr an das es nicht einfach war für sie zu sprechen. „Ich…Jack hat mir gedroht…“, fasste ich mich kurz ohne genau zu wissen wie ich es ihr schnell und knapp erklären konnte. „E-es tut mir leid…d-das ist alles m-meine Schuld…“, meinte sie schwach, wobei man bemerkte das ihre Stimme langsam wieder etwas kräftiger wurde. „Warum deine Schuld?“, fragte ich leise und verwirrt. Sie senkte ihren Kopf wieder leicht und wich somit meinen fragenden Blick aus. „Er h-hat herausgefunden, dass ich deine A-adresse und so weiter w-weiß…dann hat er m-mich hier eingesperrt u-und mich g-gezwungen ihm alles zu s-sagen…es t-tut mir leid…“, erzählte sie leise und schuldbewusst, während sie wieder leicht zu mir aufblickte. Tränen glänzten in ihren tot scheinenden Augen und es brach mir das Herz dieses Mädchen, welches noch ein langes Leben vor sich hat, so zerstört und erniedrigt zu sehen.
Ich wollte ihr grade versichern das es nicht ihre Schuld ist doch da hörte ich wie jemand oben der Haustür näher kam, irgendwie hat sich mein Gehör in den letzten Wochen extrem verbessert. „Ich werde ihn ablenken, nutz dann die Chance und Schleich an uns vorbei durch die Haustür und renn so schnell du kannst!“, erklärte ich ihr schnell während ich sie von dem Stuhl befreite. Zum Glück schaffte sie es noch auf ihren eigenen zwei Beinen zu stehen und relativ sicher zu gehen. Ich sprintete förmlich die Kellertreppen wieder hoch und atmete einmal tief ein und aus, um meine Anstrengung zu verbergen. Jack sah mich leicht überrascht an als er mich dort direkt vor der Haustür stehen sah und erschrak etwas.
„Huch Lu-", wollte er anfangen zu sprechen doch bevor er überhaupt die Haustür zu machen konnte zog ich ihn von dieser weg und drückte ihn gegen die Wand rechts neben mir. Ich sammelte für eine Sekunde all meine Überwindungskraft und näherte mich seinen Lippen. So gefühlvoll es nun mal ging legte ich meine Lippen auf seine rauen und nach Alkohol schmeckenden Lippen und wäre am liebsten sofort wieder zurück gezogen und weggerannt. Doch ich musste das hier jetzt durchstehen, für Alice. Ich konnte sehen wie Jack erst erschrocken die Augen aufriss, doch dann in den Kuss hinein grinste. Ich hätte ihm dieses grinsen gerne einfach aus der Fresse geschlagen doch das würde für alle nicht gut ausgehen. Als ich spürte wie Jack den Kuss vertieft und sah wie er die Augen schließen gab ich ein kleines Handzeichen um Alice zu signalisieren das, dass ihre Chance ist. Still und schnell schlich sie unbemerkt an uns vorbei und gab mir noch einen dankbaren und gleichzeitig entschlossen Blick ehe sie komplett aus dieser Hölle verschwand. „Was hältst du davon das wir das hier im Schlafzimmer fortführen, kleiner Mond?“, fragte Jack dreckig als er den Kuss kurz unterbrach. Ich Biss vor Ekel meine Zähne zusammen doch nickte unterwürfig. Jack schließt noch kurz die Haustür, aus der Alice kurz vorher entkommen ist, ehe er mich in einen weitern ekligen Kuss verwickelte während er die Richtung zu meinem Zimmer einschlägt.-Heeey...Ich wollte dieses Kapitel eigentlich schon viel früher veröffentlichen, hehe^^'
Naja ich werde jedenfalls gleich meine Haare färben und ja...hoffentlich wird es gut aussehen :3
Wie immer hoffe ich es hat euch gefallen^^-
Schönen Tag/schöne Nacht noch
~Katze :3
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Smile? Impossible.《BTS FF》
Fanfiction15 Jahre ist es nun her. 15 Jahre voller Trauer und Selbsthass. 15 Jahre voller Tränen und schlafloser Nächte. 15 Jahre voller Stille. 15 Jahre wo man nur das leise schluchzen hörte. 15 Jahre wo ich vergessen habe was Glück und freude ist und wie es...