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; jimin pov

„Park Jimin geht in die Psychiatrie!“, lachte Hoseok, einer meiner besten Freunde und schlug sich vergnügt gegen die Stirn. „Da gehörst du auch hin.“, kam es hingegen von Taehyung, der uninteressiert auf seinem Handy herumtippte. Seine hellblond gefärbten Haare hingen ihm dabei wie wild geworden im Gesicht herum, sodass ich bezweifelte, dass er überhaupt etwas sehen konnte.
Leicht gereizt rutschte ich auf meinem Sitzplatz, einer alten hölzernen Bank auf unserem Schulhof, hin und her.

„Was kann ich denn dafür, wenn mein Vater unbedingt will, dass ich zu ihm auf die Arbeit komme?!“, gab ich zurück und verschränkte gespielt beleidigt meine Arme vor der Brust. Hoseok, der immernoch wegen der Vorstellung lachte, klopfte mir auf die Schulter.
„Das Praktikum geht eh nur 4 Wochen, du wirst es überleben.“, sprach er nun weit aus vernünftiger.

„Falls du nicht von irgendeinem Psychophaten abgestochen wirst.“, ertönte dann wieder wie aus dem Nichts die Stimme Taehyungs. Sofort wurde er von Hoseok unterbrochen, der ihn warnend auf die Schulter schlug. „Was denn?“, kam es daraufhin von dem jüngsten uns dreien, beschwichtigt hob er seine Hände. „Warum sagst du das dann nicht einfach deinem Vater?“, will er danach wissen.

Wieder stieß ich ein Seufzen aus. „Er hat die Anmeldung schon seinem Boss gegeben und was anderes finde ich nicht!“, erklärte ich den beiden.
Gerade als ich noch etwas hinzufügen wollte, fing mein Handy an zu piepsen. Genervt schaute ich auf dieses, mein Vater hatte mir geschrieben – wenn man vom Teufel sprach...

„Muss los..“, murmelte ich und war, nach einer kurzen Verabschiedung, in Binnen von Sekunden von dem Schulhof verschwunden.

Nachdenklich verstaute ich meine kalt gewordenen Hände in meinen Jackentaschen, lief somit den steinigen Weg zum Parkplatz, wo mein Vater auf mich warten würde, entlang.
Es wird dir sicherlich Spaß machen!, hatte er mir versichert. Meine Kollegen sind alle sympatisch und ich bin mir sicher, dass du dich mit vielen der Patienten verstehen wirst.

„...es wird dir sicherlich Spaß machen!“, äffte ich die Sätze nach, die erst gestern Abend aus dem Mund meines Vaters gekommen waren. Gereizt verzog ich mein Gesicht und fing an zu hinterfragen, warum auf meiner Schule unbedingt vor den wichtigen Prüfungen ein Praktikum durchgeführt werden musste.
Es ist Tradition, da mussten alle Schüler durch und es ist eine schöne Vorbereitung auf die spätere Arbeit!, wiederholten unsere dämlichen Lehrer immetwieder, schon seit gefühlten Jahrzehnten.

Total entnervt von einfach allem zog ich die Autotür unseres schwarzen Mercedes auf und war auch schon in dem deutlich wärmeren Autos verschwunden. Ohne meinem Vater, der abwartend am Lenkrad Platz gefunden hatte, auch nur eines Blickes zu würdigen, stöpselte ich meine Kopfhörer ein.

„Kein Hallo?“, fragte der schwarzhaarige sofort, grinste mich breit an und ich wusste, dass er mir damit wahrscheinlich auf die Nerven gehen wollte. Ich hingegen würdigte ihm nur einen warnenden Blick, was ihn dazu brachte stumm lozufahren.

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