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; jimin pov

Angestrengt schnaufend ließ ich mich die Wand hinter mir heruntergleiten, den Besen in meiner Hand lehnte ich sorgfältig neben mich und sah mich im menschenleeren Gang um. Diesen hatte ich in den letzten fünfundvierzig Minuten blitzblank geputzt.
Das einzige was mir dies gebracht hat war die Erkenntnis, dass ich niemals einen Job annehmen werde, der irgendetwas mit Putzen zu tun hatte.

In den nächsten paar Stunden würde dieser nun saubere Boden wieder verdrecktmit den Fußabdrücken von irgendwelchen Patienten oder auch Besuchern sein. Dieser Gedanke ließ mich nochmals schnaufen.
Grummelnd schloss ich meine Augen, wischte mir die kleinen Schweißtropfen mit dem Handrücken von meiner erwärmten Stirn und richtete mich nach ein paar weiteren Sekunden wieder auf.

Der Gedanke an Yoongi, den ich gleich wieder besuchen durfte, ließ mich wieder grinsen – so wie eigentlich jedes Mal, wenn ich an den schwarzhaarigen denken musste.
Schnell schnappte ich mir den gerade benutzten Besen und wollte diesen gerade weider an seinen vorherigen Platz zu den anderen Putzmitteln bringen, da wurde ich auch schon von jemandem unterbrochen.

„Jimin?“, hörte ich die Stimme Doktor Kims. Sofort drehte ich mich um die eigene Achse, sah somit genau in die Richtung wo die Quelle der Stimme stand.
Ein leicht gestresster Blick war auf dem Gesicht des schwarzhaarigem Psychologen zu erkennen. „Hast du mit Yoongi geredet?“, wollte er sofort wissen und kam in schnellen Schritten auf mich zu.

Erst dann wurde mir wieder bewusst wieso ich überhaupt vor einigen Minuten mit Yoongi redete. Auch hatte ich glatt vergessen, dass ich Doktor Kim über seinen Zustand hätte informieren sollen.
Innerlich klatschte ich mir vor die Stirn, entschuldigte mich noch kurz und fing dann an zu sprechen.
„Also..er meinte, dass–“, mein Satz blieb mir sozusagen im Hals stecken als ich an die Ermahnung Yoongis denken musste.

„Sag das niemandem, okay?“, ging ich den Satz im Kopf nochmal durch und unterbrach noch schnell mein Vorhaben, meinem Gegenüber das ganze Gespräch nachzuerzählen.
Kurz räusperte ich mich um die Tatsache zu verstecken, dass ich etwas verheimlichte. Mein Gegenüber zog skeptisch die Augenbrauen nach oben.
„Er...er wollte einfach etwas Zeit mit mir verbringen! Er hat mich vermisst, wissen sie?“, kam es stattdessen nach kurzem Überlegen von mir.

„Mh...“, grummelte der ältere und schien kurz zu überlegen, ob er meiner schlechten Lüge Glauben schenken solle. „Und es war wirklich nicht mehr?“, fragte er nochmal nach, nervös spielte ich mit dem Saum meiner Jacke. Kurz darauf gab ich ein Nicken von mir.
„Na schön...“, grummelte er und nahm mir den Besen in meiner Hand ab.

„Dein Vater hat mir gesagt, dass er heute früher nach Hause fährt. Du sollst zu ihm gehen, unzwar jetzt. Sollte ich dir sagen.“, kam es bevor er ging noch von dem älteren. Sofort ließ mich diese Info genervt aufstöhnen.
Wie mir befohlen wurde lief ich geradewegs auf den Pausenraum der Mitarbeiter zu, dort befand sich auch mein Rucksack und möglicherweise auch mein Vater.

Mir war klar, dass ich eigentlich in ungefähr zehn Minuten bei Yoongi aufkreuzen wollte und dieser schnell enttäuscht werden kann oder sich oft einsam fühlte. Aber meinen Vater wollte ich mit dem Satz „Ich war noch kurz bei Yoongi.“ auch nicht wieder wütend machen, da mir das Gespräch von heute Mittag schon genug auf den Knochen lag.
Also setzte ich meinen Weg widerwillig fort.

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