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; yoongi pov

Schweigend, mit einem fast schon regungslosen Ausdruck, beobachtete ich den Jungen, der sich gerade an meiner immernoch blutenden Hand zu Schaffen machte.
Seine Haare waren in einem hellen Blond gefärbt, einige Strähnen wiesen kleine Locken auf, die wie zarte Federn auf seiner Stirn lagen. Dunkelbraune Augen schmückten sein so markant aussehendes Gesicht, die etwas aufgeplusterten Wangen und die vollen rosa farbenden Lippen rundeten sein Aussehen perfekt ab.

Ich konnteganz klar sehen wie er, genau wie ich, vor sich hin zitterte. Seine kleinen zarten Hände lagen so sanft um meine, die immernoch wie verrückt weh tat.
Auf diesen Schmerz konnte ich mich aber nicht fokosieren, da mich die engelsgleiche Gestalt vor mir in ihren Bann gezogen hatte. Zu gerne würde ich noch mehr über diesen Jimin wissen, aber mir war klar, dass ihn die Ärzte sicherlich wegen mir vorgewarnt haben und er keine Möglichkeit mehr haben wird, mich noch einmal zu sehen.
Auch war mir bewusst, dass Suga ihm nur wieder weh tun würde.

Jedoch wunderte es mich, dass er gerade jetzt, wo ich so von diesem Jungen berührt wurde, keinen Alarm schlug.

„Geht's?“, ertönte wieder die so sanft klingende Stimme von Jimin. Besorgt sah er zu mir auf und stoppte kurz in seiner Bewegung. Einfach in seine Augen starrend, blieb ich ruhig. Es war so, als hätten die seine mich in ihren ewigen Bann gezogen. Auch er erwiderte meinen Blick, das einzige was ertönte, war das leise Ticken der Uhr, die an der Wand hinter uns hing.

„Y-yoongi?“, versuchte er es nochmal, anscheinend wurde er etwas nervöser, da sich seine Stimme ein Stück hob.
Alles was ich tun konnte, war ein langsames Nicken von mir zu geben, was meinen Gegenüber wiederum fortfahren ließ.

Es vergingen noch knappe fünf Minuten, bis Jimin wieder etwas von sich gab.
„Ich bin fertig.“, sagte er eher zu den Ärzten im Raum, als zu mir.
Sofort ließ er seine Hand von meiner ab, somit verschwand die Wärme und auch das angenehme Kribbeln, was zuvor in dieser herrschte.

„Das ist ja unglaublich.“, kam es von einem der Doktoren. „Wie hast du es geschafft, ihn so schnell ruhig zu stellen?“, wollte dann der andere wissen und rückte die Brille auf seiner Nase wieder gerade. Jimin hingegen zuckte nur leicht mit den Schultern.
„Er mag Lautstärke nunmal nicht so, nicht wahr?“, wendete er sich nun wieder an meine Wenigkeit. Ich gab wiederum ein kurzes Nicken von mir.

„Wie auch immer. Das muss auf jeden Fall an einigen Stellen genäht werden.“, mischte sich dann der letzte Mann ein und hatte sich auch schon zu dem Regal hinter sich umgedreht.
Daraufhin stand Jimin auf, warf mir noch einen schüchternen Blick zu und wollte gerade wieder zu den anderen zwei Männern im Türrahmen laufen.

„Bleib hier.“, flüsterte ich verzweifelt, was niemand im Raum zu hören schien. Dann kamen zwei der Ärzte auch schon auf mich zu, in deren Händen waren zum einen Verbände und zum anderen irgendwelche andere Werkzeuge.
„Jimin bleib hier!“, rief ich dann deutlich lauter, wodurch ich sogar selbst etwas zusammenzuckte.

Sofort drehte sich der Angesprochene, der gerade dabei war aus dem Behandlungszimmer zu treten, um und sah mich an. Dann kam er, als er mein flehendes Gesicht sah, in schnellen Schriten auf mich zu.

✖✖✖

„Und gechafft.“, kam es nun endlich von dem Mann, der mir gerade den Verband festmachte. Sofort entspannten sich sämtliche Muskeln meines Körpers und ich stieß einen erleichterten Seufzer aus.
„Siehst du? War doch gar nicht so schlimm.“, hörte ich dann die Stimme Jimins.

Dieser hatte die ganze Zeit neben mir gesessen, hier verweihlt und meine Hand fest in seiner gehalten.
Sanft strich er über meinen Handrücken, sah mir beruhigend in die Augen und es bildete sich sogar ein Lächeln auf seinen Lippen. Dies brachte meine Mundwinkel, die seit einer so langen Zeit steif nach unten gehangen hatten, dazu sich etwas nach oben zu ziehen.
Nach einer so langen Zeit, hatte ich wirklich gelächelt.

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