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; jimin pov

Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Magen lief ich den sterilen Gang weiter entlang. Die Worte meines Vaters gingen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, auch wenn ich es noch so sehr wollte. Auch die Art, wie er mich beinahe schon angeschrien hat, kam mir so fremd vor. Noch nie hatte er sich in so einer Weise verhalten, auch wenn ich den größten Mist gebaut hatte. Mein Vater war schon immer eine so ziemlich ruhige Person, er diskutierte nicht gerne und wurde nur in den seltensten Fällen von der Stimmlage her lauter.

Mittlerweile wusste ich nicht mehr, ob das Ganze nur eine beschützende Vateraktion sein soll oder ob er vielleicht einfach nicht wollte, dass ich Freunde so wie Yoongi fand. Immerhin kannte er Yoongi noch  nicht einmal richtig, ihm war höchstens Suga bekannt - seine aggressive Seite oder viele Gerüchte, die sicherlich zwischen den Ärzten hier rumgingen. Vielleicht hatte ich etwas überreagiert in dem Gespräch gerade - dieses verhalten von mir kam mir auch sehr fremdlich vor - aber Zeit, um darüber nachzudenken blieb mir eine mehr. Denn mich holte im nächsten Moment auch schon jemand aus meinen Gedankengängen.

„Jimin! Genau dich habe ich gerade gesucht!", erklang wie aus dem Nichts eine Stimme hinter meinem Rücken, was mich sofort Umdrehen ließ. Mitten auf dem leeren Gang, durch den ich gerade gelaufen bin, war Doktor Kim erschienen. In seinem Gesicht war die Verzweiflung, aber auch die Hoffnung ganz klar zu erkennen. Ein eiskalter Schauer lief über meinen Rücken, stellte jedes einzelne haar auf diesem nach oben, als der ältere weitere schnelle Schritte auf mich zu lief. Eine Spur Angst breitete sich in meinem Körper aus, da ich aus einem unerklärlichen Grund fühlte, dass irgendetwas nicht in Ordnung zu seien scheint.

,,Yoongi braucht dich.", presste der Psychologe gegenüber mir aus seinen dünnen Lippen. ,,Es ist irgendetwas vorgefallen. Ich bekomme ihn nicht zum Reden, er murmelt die ganze Zeit nur deinen Namen...", erklärte er weiterhin und ehe ich mich versah liefen wir geradeaus weiter zum Zimmer Yoongis. Wie als hätte ich es geahnt presste ich angestrengt meine Zähne zusammen, eine nachdenkliche Stille lag zwischen mir und dem schwarzhaarigen, der mich am Ärmel mit sich zog

Irgendetwas in mir hatte bereits vorgesehen, dass etwas los sein musste. Das komische Gefühl in mir war nicht nur wegen dem Gespräch zwischen mir und meinem Vater entstanden, das konnte ich genau spüren.

Im nächsten Moment wurde ich auch schon vor die Zimmertür Yoongis geschoben. ,,Es ist glaub ich besser, wenn du allein rein gehst. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du Etwas an dir hast was Yoongi beruhigt.", flüsterte der ältere und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Kurz lag Stille zwischen uns beiden, dann nickte ich langsam. ,,Wir werden früh genug raus finden, was genau er hat und warum ausgerechnet du, ein fremder Junge, ihm helfen kannst. Aber jetzt geh erstmal zu ihm.", kam es noch von dem mann neben mir bevor ich so leise ich konnte die Tür vor mir öffnete.

Ohne zu zögern trat ich in den verdunkelten raum und schloss die Tür hinter mir sorgfältig ab. ,,Yoongi?", flüsterte ich dem braunhaarigen zu, der mit starrendem Blick auf mir in seinem Bett lag und kein einziges Geräusch von sich zu geben schien. ,,Was ist denn los? Doktor Kim hat mir gesagt dir geht es nicht gut.", erklärte ich in einer leisen Tonlage, um ihn nicht unnötig aufzuschrecken und kam langsam auf ihn zu. ,,S-suga.", entgegnete er mir dann mit zitteriger Stimmlage. ,,Er war wieder hier und...er hat mir gedroht.", war das Letzte was er von sich gab, bevor ich ihn in eine sitzende Position zog, ihn fest in meinen Armen hielt und er seinen Kopf in meiner Halsbeuge vergrub.

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