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; jimin pov

„Was ist los? Was hast du?", fragte ich, wobei meine Stimme beinahe einen leicht panischen Klang hatte. Mein Gegenüber jedoch brummte nur wieder auf, kam weiterhin auf mich zu. Sein taumelnder Gang sprach schon fast dafür, dass er es nur schwer hatte, sein Gleichgewicht zu halten.

„Halt die Klappe!", schrie er, doch seine Stimme brach sofort wieder ab, ein raues Lachen erklang von seiner Seite. Verwirrt legte ich meinen Kopf schief, dennoch breitete sich eine Spur Angst in mir aus. Was war bloß mit ihm los? Er sah noch verwahrloster aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. Trotzdem war ein Grinsen auf seinen Lippen aufzufinden.

Je näher er kam desto mehr konnte ich die tiefen Augenringe unter seinem braunen Augenpaar erkennen, diese hatte ich auch nicht in Erinnerung. Er zitterte am ganzen Körper, das konnte ich sogar von mittlerweile zwei Metern Entfernung sehen. Schweigend sah ich zur Seite, ließ ihn sein Tun somit fortsetzen. Er würde mir nichts antun, irgendwie war ich mir dabei sicher.

Noch zwei weitere geschlürfte Schritte erklangen und ich konnte, auch wenn mein Blick in einer ganze anderen Ecke des Raumes lag, spüren, dass er mir genau gegenüber stand.
Leicht zitternd bewegte ich meinen Kopf also wieder in seine Richtung, sah ihm somit genau in die Augen. „Was hast du?" wollte ich noch einmal wissen, diesmal versuchte ich meine Stimme deutlich fester zu halten.

Doch mein Gegenüber hielt es anscheinend immer noch nicht für richtig, zu antworten. Stattdessen starrte er einfach weiter auf mein Gesicht.
„Ich habe dir dein Frühstück gebracht. Magst du?", fing ich letzten Endes ein anderes Thema an. Einfach weiter grinsend blieb er stumm, doch ich konnte erkennen, wie seine Augen zu glitzern begannen. Genau so, als würde er kurz davor sein, anzufangen zu weinen.

„W-weißt du überhaupt noch wer ich bin?", stellte ich ihm wieder eine Frage. „Jimin...", brummte er dann mit tiefer Stimme und schien immer weiter an seine Grenzen zu kommen. Seine Augen begannen leicht rötlich zu werden, er schluckte hörbar laut. Ich gab ein Nicken von mir.
Dann endlich fing er an sich zu bewegen, seine Hand fand den Weg zu meinem Gesicht. Letztendlich stupste er kurz meine Nase an, dies ließ etwas Hitze in meine Wangen schießen und meinen Blick noch verwirrter wirken.

Dann aber realisierte ich, dass er anscheinend nur testen wollte, ob ich wirklich eine echte Person bin oder vielleicht doch nur ein Ergebnis seiner Halluzinationen. ,,Jimin.", brachte er wieder mit zitteriger Stimme von sich. Dadurch musste nun auch ich stark schlucken, heftig nickte ich mit meinem Kopf. ,,Ja! Ich bin hier, alles ist gut.", versuchte ich ihn zu beruhigen, da sich nun auch schon die ersten Tränen auf seinen Wangen vorfanden. Nicht wissend was ich tun solle streckte ich ihm meine rechte Hand aus. Fragend betrachtete er diese also, legte seinen Kopf leicht schief und sah dann wieder zu mir auf. 

,,Lass mich etwas versuchen, okay?", flüsterte ich, ich musste versuchen ihn zu beruhigen, das war mir klar, obwohl ich noch  nicht einmal wusste was genau mit meinem Gegenüber abging. Überraschenderweise nahm er meine Hand dann an. Die seine zitterte furchtbar, auch der Atem des schwarzhaarigen war nicht in einem anderen Zustand. Leicht drückte ich die  Hand meines Gegenübers. Diese war um einiges größer als meine, sodass unsere beiden Hände beinahe perfekt ineinander passten.

,,Vertraust du mir, Yoongi?", wollte ich dann wissen und sah ihm tief in die Augen, die dunkle Farbe dieser schien mich fast in ihren Bann zu nehmen.

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