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; suga pov

Ein starkes Zittern durchfuhr meinen Körper, keinen Millimeter von diesem konnte ich daraufhin bewegen, als ich das wohl größte Deja Vu meines Lebens erlebte. Und dies keine zehn Meter vor meinen Augen.
Trotz des spärlichen Halbmondlichtes konnte ich ganz klar erkennen wer sich da, auf den bröckligen Asphalt kniend, befand. Es war so, als würden Scheinwerfer auf den stattlich großen, wahrscheinlich Mitte vierzig jährigen, Mann gerichtet sein. Ich wusste genau, dass er es war.

Die selben, dunkelbraunen Haare, die auch leichte Wellen aufwiesen und nach hinten gegelt waren sie auch.
Seine bunte, in meinen Augen beinahe grell auftretende, Kleidung fiel mir ebenso sofort auf.

Mir war klar, dass dort der Mann von vor zwei Jahren vor mir stand. Der Mann, der in meiner allerersten Halluzination zum Vorschein kam, damals als schizophrenisches Verhalten bei mir aufgefunden wurde.
Obwohl mein komplettes Umfeld in ein dunkles schwarz getaucht war, ich so gut wie gar keine Straßen und ähnliches erkennen konnte, war ich mir hundertprozentig sicher, dass es auch der exakt gleiche Platz wie damals war.
Der Platz, an dem wiederum der 'Mord' passiert ist und ich lebenslang paralysiert wurde, obwohl ich weiß, dass es nicht echt war.

Etwas silbrig glänzendes blendete mich dann als nächstes, es fiel genau in mein Sichtfeld und war unschwer zu erkennen – es war das monströse Messer, welches er damals in mehrfach in den Brustkorb des armen Jungen gerammt hatte.

Obwohl ich wusste, dass dies niemals echt und einfach nur ein Traum ist konnte ich nichts gegen die Tatsache tun, dass sich meine Atmung gefühlt ums zehnfache verschnellerte.
Meine Finger krallten sich schon schmerzhaft in den dünnen Stoff meiner Lederjacke, so, als würde sie mir in Sekunden vom Oberkörper gerissen werden.
Augen stark fokussiert auf das Bild was sich vor mir ergab, starrte ich jeder Bewegung, die der Mann machte, hinterher.

Der Unbekannte kniete sich in binnen von Sekunden nach unten, begann mit dem Messer in den Boden unter sich zu stechen – dachte ich jedenfalls.
Keine Sekunde später begann sich jedoch aus dem Nichts, dem Schatten auf dem kalten Asphalt, eine Figur zu erschaffen.

Klein war diese, manche würden sogar 'Ein laufender Meter' dazu sagen.
Hellblonde Locken fielen von seinem Kopf, begannen sich wie wild hin und her zu bewegen als sich die, noch unkenntliche, Figur begann zu winden.
Erst wollte ich meine Augen abwenden, das ganze Massaker einfach nicht mit ansehen, doch dann fiel mir noch etwas ein.

Etwas störte mich an dieser ganzen Situation gewaltig, etwas war nicht so, wie es in Erinnerung hatte.
Die Haare des Jungen, dachte ich mir, sie waren braun und nicht blond, so wie ich es gerade vor mir sah.

Mein Blick verfing sich somit wieder in der Szene vor mir, sofort musste ich stocken.
Die Person, die sich da unter dem Mörder wandte und mittlerweile auch mit heller, schmerzerfüllter Stimme um Vergebung bat, war Jimin.
Sein Schreien hallte in meinen Ohren wider, bescherte mir starke Kopfschmerzen und brachten alles in mir zum dröhnen.

Mein Atmen glich sichtlich einem Hecheln, sicherlich war dies für meine Lunge alles andere als gesund.
„Jimin!“, schrie ich, doch wurde ignoriert. Nicht mal ein Muskel der beiden Personen zuckte bei meiner Tätigkeit. Mir kam es so vor, als würden sie mich nicht hören können.
Ich war komplett...hilflos.
Tränen trieben mir in die Augen, meine Tränendrüsen drückten schrecklich und begannen mir stechende Schmerzen zu bescheren.

Mein verzweifelter Versuch nach vorn zu laufen scheiterte ebenfalls, es kam mir so vor, als würden meine Füße in dem Steinboden so fest wie dicke Wurzeln verhakt sein.
Einfach nur dieses Blutbad stoppen wollend sank ich auf meine Knie, betete einfach nur es würde aufhören oder jemand würde mich schnellstmöglich aufwecken.

Dann strömten auch schon die ersten Tränen meine Wangen herunter, brannten furchtbar und bewirkten, dass meine Sicht noch verschwommener als vorher schien.
Als nächstes glitten meine Hände zu meinen Ohren, diese schmerzten furchtbar. Das quietschende Schreien Jimins hatten sie anscheinend schwer beschädigt.
Gequält presste ich meine Finger gegen meinen Gehörgang, versuchte die Töne irgendwie abzudämpfen, doch es war nie ruhig genug.

Kein Kampf war es wert, ich konnte nichts tun, war einfach reglos und hilflos auf den Boden gesunken, konnte mich nicht bewegen.
Doch schon im nächsten Moment–

„Suga...Suga wach auf!“, bekam ich eine Stimme zu hören, sie schien ganz weit weg. Noch nicht mal zwei Sekunden später erlosch die kranke Szene vor mir, Selunde für Sekunde konnte ich immer weniger von den zwei Personen und am meisten dem dunkelroten Blut erkennen.
Zwei kleine Hände wickelten sich um meine Schultern und begannen leicht an diesen zu rütteln...

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KoMmT euCh DEr mAnN bEkAnNt vOr?
Wer schafft es Theorien aufzustellen? xD (Macht eh niemand I know lol)

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