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; jimin pov

Ein nicht gerade begeisterter Blick lief über das Gesicht Jins, mit prüfenden Augen begann er meine Tätigkeit zu mustern.
Gekonnt versuchte ich ihn zu ignorieren, sortierte einfach weiterhin irgendwelche Kleidungsstücke aus dem eichenhölzernen Schrank vor mir, welche ich dann schnell in meinen Rucksack stopfte.
„Das ist keine gute Idee, muss ich zugeben.“, warf dann Jin in die Stille ein, stand langsam auf und lief Richtung meiner Selbst. „Du weißt schon, dass du wegen sowas ganz schönen Ärger kriegen kannst?“, fügte er dann noch hinzu, versuchte anscheinend mir den schwarzen, großen Rucksack aus der Hand zu reißen, doch ich zog diesen mit einer einfachen Handbewegung fest an meinen Brustkorb.

„Ich bin noch nicht volljährig, also kann ich wohl kaum in den Knast kommen.“, erwiderte ich mit einem leichten Grinsen auf den Lippen und sah den dünnen, jungen Mann vor mir an.
„Jugendknast?“, konterte er noch nicht mal eine Sekunde später und erhob wieder seine buschigen Augenbrauen.
Kurz stockte ich und hätte mir beinahe selbst vor die Stirn gehauen.
„Das...das ist nicht der Punkt!“, sagte ich somit einfach und zog den Reißverschluss des Rucksacks zu.

In diesem Moment ging ich einfach spontan davon aus, dass Taehyung – bei dem wir dann für eine Weile untergebracht sein werden – eine Zahnbürste und all diesen Kram da haben solle.
In binnen von Sekunden hatte ich mich wieder vor den müde aussehenden Mann gekniet und versuchte, zuerst mit etwas Anstrengung, diese Jacke von ihm zu lösen.
Dies funktionierte auch nach ein paar Sekunden und die Verschlüsse lösten sich mit einem klickenden Geräusch.
Der Ältere vor mir sah zuerst verwirrt drein, schaute sich seine nun wieder freien Arme vetwundert an.
Seine Lippen verformten sich daraufhin, was daraufhin deutete, dass er anscheinend wieder einen seiner Kommentare abgeben wollte.

Doch ich unterbrach ihn sofort.
„Sei leise, Suga. Also...mein Punkt bei der Sache ist, dass du mal eine Alternative von diesen Psychologen, Medikamenten und weißen Wänden hier brauchst.“, erklärte ich dann,beobachtete dann wie sich Yoongis Augen nach hinten verdrehten und er seinen Blick desinteressiert durch den Raum schweifen ließ, um mich nicht ansehen zu müssen.
„Ich weiß, dass du mir zuhörst.“, warf ich dann ein, hätte ihm fast einen Finger unters Kinn gelegt und dieses wieder zu mir gedreht. Doch ich beließ es einfach bei dem Fakt, dass er mir einfach nicht in die Augen schauen oder gar meinen Blick erwidern konnte.

„Du sollst einfach wieder gesund werden...physisch und psychisch... Verstehst du?“, erklärte ich ihm. Sein Kopf bewegte sich somit wieder ein Stück zu mir, mit einem nicht allzu begeisterten Blick musterte er mich von oben bis unten.
„Keine Widerrede, du kommst jetzt mit.“, beendete ich rechthaberisch das Gespräch und nahm den schwarzen Pullover neben mir zu Hand, welchen ich zuvor sorgfältig aus Yoongis Schrank entnommen hatte.
Diesen zogich meinem Gegenüber also schnell über, die Kapuze des schwarzen Stuck Stoffes setzte ich ihm auch in einer einfachen Hanbewegung auf.
„Damit du nicht noch kränker wirst...“, murmelte ich leise und fing an seine rabenschwarzen Haare etwas zu richten.

„Jimin jetzt mal ganz ehrlich; du bist total durchgeknallt! Selbst wenn du es überhaupt aus diesem Gelände schaffen solltest, wer passt dann auf euch auf? Ich bin mir sicher, dass ein siebzehn und zwanzig-jähriger, der komplett austicken kann, alleine auf sich auf–“, fing Jin wieder an zu reden, erinnerte mich dabei etwas an einen Lehrer, der seinen Schüler ermahnte. Doch ich wusste ihn sofort zu unterbrechen, stand augenblicklich vom Boden auf und sah den Ältesten von uns an.
„Deswegen kommst du ja mit.“, gab ich mit einem Lächeln auf den Lippen von mir und drückte Jin den vollen Rucksack in die Hand.

Nach diesem Satz blitzten die Augen des Schwarzhaarigen etwas auf, anscheinend dachte er daran, wie schön es doch wäre mal etwas anderes außer diese grauen Wände zu sehen.
Während es wieder still um den dünnen Mann wurde drehte ich mich blitzschnell zu Suga um. Dieser saß die ganze Zeit über stumm wie ein Maulwurf auf einem Fleck, schien wie in seiner eigenen kleinen Welt zu sein.

„Also Suga...Wir werden jetzt los gehen, mit dem Zug zu meinem besten Freund fahren und dort für ein paar Tage bleiben, ja?“, wollte ich nun von ihm wissen und zog ihn an dem Arm zu mir hoch, sodass er nur einige Zentimeter vor mir etwas taumelnd zum Stehen kam.
Langsam schüttelte er mit seinem Kopf, sah mich mit einem warnenden Blick an, von dem ich mich jedoch nicht einschüchtern lassen wollte.
„Ach komm...dann hast du endlich mal eine Auszeit von all diesen spießigen Psychologen. Hört sich doch gut an, mh?“, fragte ich dann und stämmte grinsend die Hände in die Hüfte. Mir war klar, dass ihn genau so auf meine Seite schlagen konnte.

Auch die Mundwinkel meines Gegenübers bewegten sich zu einem, wenn auch nur ganz leichten, Grinsen.

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„Ich schwöre dir, Park Jimin, wenn das jetzt auch nur annähernd schief geht–“, flüsterte Jin mir zu, an seiner Stimme konnte man ganz klar erkennen, dass er seine Zähne zusammenpresste.
Ich hingegen schüttelte nur mit einem Grinsen meinen Kopf, war immernoch von meinem Plan total überzeugt.
Schnell deutete ich den beiden Personen hinter mir an, dass sie mir folgen und sich der kleinen Gruppe an Leuten vor uns anschschlißen sollten.
Diese Leute waren anscheinend Besucher, die auch gerade auf den Weg zum Hauptausgang machten.

Unauffällig liefen wir also eng an den vier Unbekannten in Richtung der Tür.
Ehe wir uns versahen konnte man auch schon frische Luft schnuppern, es roch nicht mehr nach etlichen Arzneimitteln oder Hygienemitteln.
„Wir sind draußen, Suga.“, lächelte ich den Älteren neben mir an, welcher sich neugierig umsah. Er wirkte so, als wäre er einfach in seinen Gedanken verloren, würde mich und Jin gar nicht richtig mitbekommen und nur körperlich anwesend sein. Ich schon es letzten Endes einfach auf die Grippe, da ih wusste, dass er sonst bissig auf auch nur ein einziges Wort von mir reagieren würde.
Er blieb stumm, doch tief im Inneren wusste ich, dass ihm gefiel was er da gerade sah.

Vom Augenwinkel her konnte ich auch Jin erkennen, welcher seinen eigenen kleinen Rucksack fest an sich presste und sich beinahe etwas unsicher umsah.

„Unser Zug kommt in fünfzehn Minuten, das schaffen wir zum Bahnhof zu laufen...Ich muss dann noch Taehyung anrufen, wegen dem Übernachten, aber sonst sollte eigentlich alles klappen.“, ließ ich die beiden wissen und war knapp eine Minute später auch schon auf dem steinernen Gehweg unterwegs.
Die beiden Jungs fest an meiner Seite, so als würden sie sich rein auf meinen Orientierungssinn verlassen.

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Y'all I'm gonna write a math test tomorrow.
Ratet mal, wer das Thema wieder nur zur Hälfte verstanden hat xd

shadesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt