; jimin pov
Grummelnd vergrub ich mein erhitztes Gesicht in der Halsbeuge Jins. Dieser strich mir beruhigend mit seinen langen, schlanken Fingern über den Rücken.
Es ist sill zwischen uns geworden, nur manchmal konnte man das leise Rascheln meines Pullovers oder auch meine leicht verschnellerte Atmung hören.Erst jetzt, zwei Minuten danach, machte sich ein unbeschreiblicher Schmerz in meiner Wange breit. Genau an der Stelle, wo ich einst geschlagen wurde.
Doch viel mehr schmerzte mein Herz, schon als ich das seltsame Auftreten Yoongis bemerkt hatte zog es sich krampfhaft zusammen.
Ich fühlte mich schuldig dafür, dass ich ihn einfach allein gelassen hatte und ihm anscheinend noch mehr Herzschmerz verpasste als ich es jemals haben könnteFühlte sich so etwa Liebeskummer an?
„Er hat mich geschlagen...“, wiederholte ich nun schon zum dritten Male, da ich es einfach nicht in meinen Kopf hineinbekommen wollte wie er mich gerade behandelt hatte. Meine Stimme wirkte zittrig, beinahe weinerlich – eben aus dem Grund, dass ich fast am Weinen war. Den schmerzhaften Druck auf meinen Tränendrüsen versuchte ich jedoch einfach herunter zu schlucken.
Dies klappte auch ziemlich gut, da ich bis jetzt noch keine einzige Träne vergossen. Wahrscheinlich passierte dies auch nur wegen dem Schock, der mir spürbar in jedem einzelnen Millimeter meines Körpers saß.„Ich weiß Jimin...“, murmlete Jin und zog mich beinahe in Zeitlupe noch ein kleines Stück von der Zimmertür weg.
Das beruhigende Streicheln über meinen zitternden Rücken stellte er jedoch die ganze Zeit über nicht ein. Vorsichtig schloss ich meine Augen, versuchte meine Atmung und ebenfalls meinen Körper etwas runter zu bekommen.„Aber ich weiß auch nicht was er hat... Wir könnten einen der Psychologen fragen gehen, mh? So lasse ich eure Love-Story sicherlich nicht enden.“, meinte der Ältere, ein leises Kichern wich am Ende des Satzes über seine prallen Lippen.
Er wirkte jedoch überhaupt nicht überglücklich und etwas aufgedreht so wie er es immer tat.
Es war so, als würde er gerade etwas Schmerz mit mir teilen, etwas mit mir mit leiden.✖✖✖
Erleichtert seufzte ich auf als ich den mir bekannten, schwarzhaarigen Mann im weißen Kittel einige Meter vor mir erkennen konnte.
„Doktor Kim!“, rief ich ihm zu, den Fakt, dass er da gerade mitten in einem Gespräch mit einer blondhaarigen Frau war, ignorierte ich dabei gekonnt.
Schnell lief ich durch den Gang, geradewegs auf den Psychologen vor mir zu.
Jin, welcher schon die ganze Zeit über hechelnd hinter mir her lief, schien mir in diesem Moment ebenfalls egal zu sein.,,Jimin? Was hast du denn hier zu suchen? Ich dachte dein Praktikum ist-“, versuchte der Mann, den ich mittlerweile erreicht hatte, zu sagen, doch ich fiel ihm sofort ins Wort.
,,Ist es auch. Wissen sie was mit Yoongi ist?", wollte ich sofort wissen, schien sogar ziemlich aufgeregt zu sein, da mich die Unbekannte und ebenso Doktor Kim verwirrt musterten.
,,Ich wollte ihn gerade eben erst besuchen und...er war irgendwie so ganz anders drauf als sonst immer.“, erklärte ich in einem hastigen Tempo. Irgendetwas schien meinem Gegenüber daraufhin einzufallen, nachdenklich biss er sich auf der Unterlippe herum.Augenblicklich wendete sich sein Blick zu der Frau neben ihm, welche die ganze Zeit über verwirrt umher gesehen hatte. Entschuldigend sah er sie an, nickte dann in Richtung seines Büros und ließ mich ihm folgen.
Aus dem Augenwinkel konnte ich Jin erkennen, der uns auch in langsamen Schritten hinterher lief.Eine Tür fiel ins Schloss, der angenehme Geruch von frischen Kaffee machte sich in meiner Nase breit und schon befanden wir uns in dem riesengroßen Büro Doktor Kims.
Er hatte einen etwas größeren Rang hier unter den Psychologen, deshalb hatte er auch als so gut wie Einziger ein eigenes Büro.
Für mich war dies nichts Neues, doch Jin neben mir hatte dies alles noch nie zuvor betrachten können.
Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen konnte ich nach einem kurzen Blick zur Seite erkennen wie er neugierig den weinroten Teppichboden und die ästhetisch wirkenden Topfpflanzen im Raum beäugte.„Also...“, seufzte der schwarzhaarige Arzt auf einmal, ließ sich mit einem Schwung auf seinen weißen Drehstuhl fallen.
Dies schien eine indirekte Einladung zu sein, dass Jin und ich ebenfalls die Erlaubnis hatten uns hinzusetzen.
Kurz knuffte ich ihm in die Seite, schien ihn ruckartig aus seinen Tagträumen rauszuholen. Zwei Sekunden später saßen wir beide ebenfalls auf den weißen, samtigen Stühlen gegenüber Doktor Song.„Das weiß niemand so wirklich. Yoongi lässt auch keinen Arzt an sich ran oder geht zu seinen Therapiestunden.“, kurz machte er eine Pause, schien sich unsicher zu sein und die nächsten Sätze zusammen zu basteln.
„Alles was wir wissen ist, dass er nur noch Sugas Seite aufweist. Ist aggressiv, wirkt oft wie in einem Kampf mit sich selber und wird oft vorlaut oder auch handgreiflich. Sogar gegenüber dir, wie sehe.“, kam es aus seinen rosanen Lippen, am Ende des Satzes konnte ich erkennen, dass seine Augen ihren Weg zu meiner Wange fanden. Diese hatte sicherlich immernoch einen ordentlichen Handabdruck auf sich.„Das heißt Yoongi...“, fing ich an, doch der junge Mann neben mir unterbrach mich und fuhr meinen angefangenen Satz fort.
„...existiert nicht mehr?“, hauchte er, wirkte dabei so als hätte er etwas Bedauern diese Worte aus seinen Lippen zu pressen.
Kurz herrschte Stille im Raum, nur manchmal erklang das leise Quietschen von einem der drei Stühlen.Doktor Kim nickte langsam.
„Anscheinend ja. Seit zwei Wochen ungefähr ist er so. Wir schickten auch öfters Kontrollgruppen zu seinem Zimmer. Doch es hat sich seitdem nichts geändert. So lange hat Suga noch nie das Wort übernommen, müsst ihr wissen.“, erklärte er, doch den Rest seines Geredes schnitt ich nicht mehr mit, da mich das Quietschen eines Stuhles unterbrach und ich kurz darauf gegen die wacklige Schulter Jins gedrückt wurde.
Dadurch verließ keine drei Sekunden später das erste Schluchzen meinen Mund.
Sämtliche Last, Trauer und Schuldgefühle sprudelten mit einem Mal aus mir raus. Heiße Tränen flossen in Strömen aus meinen schmerzenden Augen, sodass ich sogar einen leicht salzigen Geschmack auf der Zunge wahrnehmen konnte.
Dennoch blieb mein Schluchzen leise, fast unhörbar bebte meine Stimme gegen die Brust des Älteren.
Ich hab es kaputt gemacht, dachte ich zu mir selbst.---
3/3 Orientierungsarbeiten geschafft–
Das heißt ich kann dieses Buch wieder regelmäßiger updaten :]
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shades
Fanfiction[GER] completed yoonmin 2019 © kookaepjjang "Du siehst das da doch gerade auch, oder?" started: 29/01/2019 finished: 19/10/2019