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; jimin pov

"Wie jetzt zu einem Verhör?!", fragte ich mit lauter Stimme, meine Worte schienen dabei nur angewidert und ausgespuckt zu sein. Mein Vater stand mir gegenüber, wir beide wiederum hatten in seinem Büro Platz gefunden, in dem wir schon seit etlichen Minuten miteinander diskutierten – so wie es seit Tagen geschehen ist.
"Wegen dir und diesem verdammten Yoongi müssen Bosung und ich jetzt zusammen mit euch beiden vor die Polizei treten, weil die es für richtig halten einem Geisteskranken auch nur ein Wort zu glauben!", rief er, auch der Ältere spuckte besonders den Namen meines Freundes aus.
Mein Gegenüber riss sich an den Haaren herum, begann im Raum auf und ab zu laufen, was ein leises Knistern des Teppichs ertönen ließ.

"Wie hast du ihn gerade genannt?!", wollte ich fassungslos wissen, mein Geischt hatte vor der tosenden Wut in meinem Blut sicherlich schon einer leicht rote Farbe angenommen.
"Ach stimmt ich habe was vergessen.", trällerte er und kam mir wieder näher. Nun stand der Ältere nur gut einen Meter vor mir, mich prüfend und mit vor Wut glühenden Augen betrachtend.
"Wegen dir und diesem geisteskranken, nicht ganz sauberen, schwulen Bastard müssen wir jetzt vor die Polizei-" – "Dad! Er ist mein Freund, akzeptier das endlich ma-", schrie ich, meine Faust zuckte bereits und das nicht nur wegen meinem mittlerweile dampfendem Blut.
Doch ich kam mit meinem Satz nicht weit, da die rechte Hand meines Vaters schon mit einem ordentlichen Schwung auf meiner linken Wange landete.

Der klatschende Ton hallte durch das kleine Büro, meine Augen und ebenso meine Wange fing furchtbar an zu brennen, so wie ein dünner Faden, der sich durch meine Haut zog.
Doch zu Heulen war mich nicht zumute, das war es noch nie. Ebenso hatte ich keine Lust mich nun mit meinem alten Herren zu prügeln oder die dauerhafte Diskussion fortzusetzen.

Ich drückte mich also an ihm vorbei, schnell und so kräftig wie ich konnte. Somit schaffte ich es bis zur Tür, jedenfalls so lange bis schon woeder die nächste Bemerkung von dem Schwarzhaarigen an meinen Kopf knallte.
"Mir solls Recht sein, renn doch weg! Bei so einem schwulen Spinner wie dir bin ich froh, dass du dich endlich von mir fernhälst.", lachte er mit rauer Stimme.

"Und bei so einem Rabenvater wie dir bin ich froh, dass du wegen deinem undurchdachten Plan zusammen mit Bosung endlich in den Knast wanderst...", flüsterte ich, dennoch so laut, dass er mich hätte verstehen können.

"Hey, du bist wieder da!", hörte ich die ftöhliche Stimme Yoongis und wurde in binnen von Sekunden von sehnsüchtigen Augen gefangen genommen.
Ich jedoch antwortete nichts, sondern ließ die Tür schnell hinter mir ins Schloss fallen und lief in zackigen Schritten nach vorn zu dem Schwarzhaarigen.
Meine Hände platzierte ich um  seinen Kopf, sodass auf jeder jeweiligen Seite sich meine Finger an seinem Nacken platzierten und meine Daumen auf seinen erhitzten Wangen lagen.
Ohn zu zögern küsste ich ihn, schmunzelte leicht als er mich an der Hüfte näher zu sich zog.

"Ich hab dich vermisst.", redete er auf mich ein und drückte meinen Kopf kurz danach in seine Halsbeuge. Ich lächelte, immerhin hatten wir uns nur seit einem halben Tag nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Schnell erwiderte ich den Satz und atmete seinen süßen Geruch ein.

"Aww wie so ein Bilderbuchpärchen! Süß..", ertönte eine Stimme, die tiefer und rauer hätte nicht sein können. Es war die von Namjoon, dennoch konnte ich den Sarkasmus und seine schlechte Laune genau raushören.
Meine und besonders Yoongis Augen schnellten zu dem Schreibtischstuhl, auf dem der Platinblondhaarige saß und sich mit einem emotionslosem Blick seinem Handy widmete.

"Ach ja, das ist auch noch ein Problem.", meinte Yoongi. "Der Grimmige da hat nämlich keinen Arsch in der Hose und will nicht zu seiner großen Liebe gehen um sich zu entschuldigen.", erklärte er und erhielt nur ein genervtes Stöhnen von der Seite des Größeren.
Ich nickte daraufhin nur, wusste genau was er meinte und grübelte bereits nach einer Lösung.

"Aber wenn er nicht-", fing Joonie prompt an. "Aber wenn du nicht nochmal zu ihm hingehst und nicht mit deiner übertrieben beschützerischen Art Beleidigungen nach ihm wirfst?", unterbrach ich den Älteren und sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an. "Joonie das ist echt...Kindergarten. Jin findet sich auch extremst toll und weniger als beste Freunde könnt ihr doch danach nicht werden, oder? Hauptsache du kannst ihn bei dir haben. Hab ich nicht Recht?", wollte ich wissen und musste leicht kichern, als mir der leicht verwirrte Blick von dem Blondhaarigen geboten wurde, der immer und immer weiter der Einsicht glich.

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