; yoongi pov
Aufgeregt setzte ich mich in meinem warmen Bett auf, sah der sich vorsichtig öffnenden Tür entgegen, in der Hoffnung, dass ich das Gesicht von Jimin wieder unter die Augen bekam. Doch dies wurde mir auch zum zweiten Mal vermiest, als ich das Gesicht von einer braunhaarigen Frau erkannte.
Es war bereits Freitag, auch gestern war der blondhaarige nicht wie versprochen erschienen. Augenblicklich breitete sich das Gefühl von Besorgnis in meinem ganzen Körper aus, blieb besonders an meinem Herzen hängen.„Guten Morgen, ich habe hier dei–“, versuchte die Frau mit fiepsender, aber auch viel zu freundlich klingender Stimme zu sagen, doch ich schnitt ihr Wort sofort ab.
„Wo ist Jimin?“, wollte ich sofort wissen, meine Stimme kling dabei leicht panisch, was mich zu wundern schien.
„Das weiß ich nicht, Yoongi.“, antwortete sie einige Sekunden später und stellte mein Frühstück, so wie es Jimin auch immer tat, auf meinem Schreibtisch ab.
Einige Sekunden später machte sie sich an den dunkelgrauen Vorhängen zu schaffen und zog diese mit einem Mal auf.Sofort schienen Sonnenstrahlen in mein sonst abgedunkeltes Zimmer, meine Augen kniffen sich beinahe zeitgleich schmerzhaft zusammen.
„Du brauchst echt mal etwas Sonnenlicht, das wird dir gut tun.“, erklärte sie und ich konnte hören, wie sie jetzt auch noch das Fenster anklappte um diese stickige Luft hier drin etwas aufzufrischen.
Mitten in dem Licht, welches in langen Strahlen in den Raum floss, konnte man viele Staubpartikel erkennen, die sachte durch die Luft schwebten.Lippenbeißend stand ich auf, ging auf die, wahrscheinlich etwas ältere Frau zu und packte sie am Handgelenk. Ich konnte spüren wie sie unter meiner groben Berührung aufzuckte und mich mit weit aufgerissenen Augen betrachtete.
„Wo...ist Jimin?“, wollte ich nochmals wissen, meine Stimme hatte aus irgendeinem Grund einen ziemlich bedrohlichen Unterton angenommen.
Angst spiegelte sich in ihren dunkelbraunen Augen wider, auch schluckte sie hörbar.„Nochmal; Ich weiß es nicht!“, entgegnete sie mir mit nervöser Stimme, anscheinend hatte sie ziemlich Respekt vor mir.
Durchdringend starrte ich die etwas kleinere Frau vor mir an, von oben bis unten. Anscheinend wollte ich so zu sagen ihr in die Seele schauen, um deuten zu können ob sie auch die Wahrheit sagte.
Letzten Endes fand ich jedoch nicht diesen Ausdruck des Lügens in ihren Augen und auch ihrer Verhaltensweise.Seufzend ließ ich meinen Blick kurzzeitig von ihr wegbewegen. Auch meine Hand entfernte ich von ihrem ekelhaft dünnen Handgelenk.
„G-guten Appetit.“, war das Letzte was sie von sich gab bevor sie sich blitzschnell umdrehte und aus meinem Zimmer genauso schnell verschwand wie sie gekommen war.
Ein leicht rötlicher Schimmer war auf ihren Wangen zu erkennen, was mich leicht grinsen und den Kopf schütteln ließ.Entttäuscht seufzend trat ich wieder zu meinem Bett, ließ mich in die weiche Matratze von diesem fallen und fing einfach an die Decke anzustarren.
„Warum ist er nicht hergekommen?“, fragte ich mich selber und schloss auch schon nach einigen Sekunden meine schwachen Augenlider.
„Weil er anscheinend nichts mehr mit dir zutun haben will.“, antwortete mir meine Stimme keine drei Sekunden später und ließ mich genervt aufstöhnen.Natürlich musste Suga wieder seinen Senft dazu geben, warum denn auch nicht?
Augenblicklich vergriff sich meine linke Hand in meinen verknoteten, schwarzen Haaren.
Schweigend versuchte ich mich einfach nur darauf zu konzentrieren ihn so schnell wie möglich wieder loszuwerden, doch genau nach diesem Gedanken erklang meine Stimme wieder in meinem Kopf.„Du hast schonwieder versucht Jishit zu küssen. Weißt du eigentlich wie ekelhaft das ist?! Deine Mutter hat das auch schon immer gesagt, weißt du nicht mehr?!“, motzte er mich an und hatte einen bedrohlichen, auch vorwurfsvollen Tonfall angenommen.
„Ein guter Sohn würde sich niemals seiner Mutter widersetzen. Ach richtig; das bist du garnicht!“, beendete er seinen Satz und lachte laut auf bevor er durchgehend in die Hände klatschte.Sofort riss ein Faden in mir, das Maß war komplett vollgelaufen und ich ballte wutüberhäuft meine Hände zu Fäusten. Das starke Ziehen in meiner Verletzten versuchte ich dabei zu ignorieren, zischte aber trotz alle dem leise auf und biss die Zähne fest zusammen.
Ich hasste es wenn er meine Mutter erwähnte, mir dabei vorhielt, was für ein schlechter und entäuschender Sohn doch war.„Halt die Klappe verdammt!“, schrie ich ihn an und schlug mir mit meiner gesunden Hand mehrmals grob auf den Kopf, in der Hoffnung, dass er einfach verschwinden würde.
Mein Kopf fing an zu dröhnen, ein unbeschreiblicher Schmerz zog sich über die Stellen, welche ich mit voller Kraft penetriert hatte.Wieder ertönte ein Lachen seinerseits.
„Was glaubst du warum Jishit nicht erwidern wollte, mh? Er findet es genauso eklig dich ärmliches Ding so zu berühren, schonmal daran gedacht?“, trällerte es in meinem Kopf, was mich die Augen noch kräftiger zukneifen ließ.
„D-das stimmt nicht!“, rief ich, doch meine Stimme wurde zum Ende hin immer zerbrechlicher und glich nur noch einem leisen Fiepen.
In diesem Moment konnte ich mir selbst nicht vertrauen, alles was mein Kopf schaffte war es Suga zu glauben.„Mhhh ich spüre, dass du deinen Wörtern gerade selbst nicht geglaubt hast.“, lachte er. Brummend setzte ich mich auf und rieb mir durch die Augen, welche ich danach öffnete. Nirgends war er zu sehen, was ziemlich ungewöhnlich war. Normalerweise bekam ich immer Halluzinationen wenn ich die Stimme Sugas zu hören bekam, doch dieses Mal war es anders.
„Geh doch seinen Vater fragen wo er ist, immerhin ist der heute hier.“, hörte ich ihn sagen, seine Stimme klang so weit weg, was so gut wie immer bedeutete, dass er dabei war aus meinem Kopf zu verschwinden. Erleichtert darüber, dass er mich wahrscheinlich erstmal für ein paar Stunden in Ruhe lassen würde seufzte ich auf.
Ohne es kontrollieren zu können stand ich dann auf, meine Beine bewegten sich ebenfalls unkontrolliert nach vorn in Richtung Tür.
✖✖✖
„D-doktor Park!“, rief ich dem schwarzhaarigen Mann mit weißem Kittel entgegen und räusperte mich als er sich augenverdrehend zu mir umdrehte.
„Was willst du?“, fragte er mit einem leicht angenervten Blick – man konnte es förmlich in der Luft riechen, dass er mich nicht allzu gern hatte.„Entschuldigen sie die Störung...aber wissen sie wo Jimin ist? Er kommt sonst immer zu mir und–“, versuchte ich mit leicht nervöser Stimme von mir zu geben, doch mein Gegenüber hinwieder wusste sofort mich zu unterbrechen.
„Er ist seit gestern auf Station zwei stationiert. Jimin wollte eine Abwechslung, am meisten von dir, meinte er.“, entgegnete er mir, so als wäre es das Normalste der Welt und sah gelassen auf mich herab.Sofort zog sich alles in mir zusammen.
„S-sie lügen.“, war das Einzige, was in diesem Moment aus meinen Lippen kommen konnte. Doch der Ältere gab ein raues Lachen von sich. „Seh ich so als würde ich meinen Lieblingspatienten anlügen?“, wollte er mit hochgezogenen Augenbrauen wissen und klopfte mir auf meinen immernoch schmerzenden Kopf bevor er sich umdrehte und seinen Weg in sein Büro fortsetzte.„Siehst du?“, erklang keine fünf Sekunden später die Stimme von Suga in meinem Kopf. „Du hast verkackt, schonwieder.“
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Let's pray für meine letzten 3% Akku mit denen ich das Kapitel geschrieben habe..✊
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shades
Fanfiction[GER] completed yoonmin 2019 © kookaepjjang "Du siehst das da doch gerade auch, oder?" started: 29/01/2019 finished: 19/10/2019