63/Louis

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12.04.2013
Louis P.O.V.
Ich liege auf meinem Bett, die Füße an der Wand hochgestreckt. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagt mir, dass es 08:02 Uhr ist, das heißt, dass ich seit 9 Stunden und 2 Minuten auf meinem Bett liege und an die Decke starre. Nachdem Liam, Zayn und Niall mich in die Mangel genommen haben und Zayn mich vor allen an Harrys Austritt verantwortlich gemacht hat.

Aber Himmel, er hat Recht. Er hat verdammt nochmal so was von Recht.

Auch wenn Harry das anders denkt, wie ich gestern durch die Wand mitbekommen habe. Er hat gegen die Wände geschlagen. Ich habe seinen ganzen Wutausbruch mitbekommen, während ich auf meinem Bett gelegen habe und meine Tränen im raschen Tempo auf meine Bettdecke getropft sind. Inzwischen sind sie schon längst versiegt. Es gibt keine mehr. Der Speicher ist aufgebraucht. Und so sehr meine Tränen aufgebraucht sind, so aufgebraucht sind auch meine Ideen, wie ich Harry zurückgewinnen kann.

08:34 Uhr, ist es das nächste Mal wo ich mich dazu überwinde zu meinem Handy zu greifen. Um 9 Uhr fliegt Harrys Privatjet. Das weiß ich, da ich gestern Abend Liam und Harry noch in seinem Zimmer gehört habe. Noch 26 Minuten, dann steigt er in den Flieger und ist weg. Noch 11 Minuten dann steigt er in das Auto, das ihn zu seinem Flieger bringen wird.

Noch 5 Minuten. Shit.

Noch 4 Minuten. Ich muss etwas tun.

Noch 3 Minuten. „Ich...ich...kann...nicht...ohne...Harry!", hauche ich und eine Träne verlässt meine vor Tränen nur so geschwollenen Augen.

Ich springe auf und humple zur Tür, da mir leider meine verfluchten Beine eingeschlafen sind. Was soll denn das jetzt?.

Aua, for gods sake, das war mein Zeh. Ich könnte schwören, der Schrank stand 3 Sekunden vorher noch 2 Zentimeter weiter rechts. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich nur noch 2 Minuten habe. Also scheiß auf meinen Zeh.

Ich schieße durch die Tür,stürme die Treppe in unserem Hotel herunter und weiche einem sehr alten Ehepaar aus. Dabei stell ich mir unterbewusst zwei Fragen. Erstens, was zur Hölle machen die so früh in diesem Gang und zweitens, warum haben die alten Herrschaften den Aufzug nicht genommen, denn der Mann keucht jetzt schon wie so eine Dampflock. Aber mit diesen Fragen muss ich mich später beschäftigen.

„Harry.", krächze ich als ich um die letzte Ecke zur Hotel Lobby renne. Harry bleibt mitten in der Tür stehen. Er hat die Kapuze von seinem schwarzen Hoddie auf und trägt eine Sonnenbrille. „Harry. Warte", keuche ich, immerhin bin ich gerade ganze 5 Stockwerke die Treppe heruntergerannt.

Harry dreht sich auf der Türschwelle um. „Was möchtest du?", fragt er kalt.

Okay, alles auf eine Karte.

„Dich", stoße ich immer noch schwer atmend heraus.

„Lass den Mist Louis. Ich muss jetzt gehen.", sagt er und nimmt seinen Koffer in die Hand.

Mist? Ich habe mich wohl verhört.

„Harry, bitte. Ich meine den 'Mist' ernst.", versuche ich ihn da zu behalten und betone besonders das wort Mist.

Er ignoriert meine Worte einfach und öffnet die Tür.

Okay, jetzt langt's, jetzt packe ich den Kitsch aus.

„Harry, wenn du jetzt durch diese Tür gehst, dann lass doch bitte das da, was mir gehört." Und ja ich meine damit mein Herz. Wenn er nämlich jetzt geht, dann nimmt er es mit, und dann ist es weg. Irgendwo in England und da gehört es eigentlich nicht hin.

Aber meine Worte haben gewirkt, er dreht sich um und legt genervt den Kopf in den Nacken. „Was zum Teufel redest du da?", will er wissen.

Also nochmal von vorne.

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