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                 Bevor ich nachhause fuhr, machte ich einen Stopp bei Dad. Ein letztes Mal brachte ich die Post hinein und sortierte sie ein weiteres Mal. Den Kühlschrank füllte ich mit den Lebensmittel, die ich zuvor kaufte und ließ die Notizen zu den neuen Immobilien auf dem Küchentisch. Während ich durch die Räume wischte, lüftete ich das Haus. Die lauten Stimmen vom Haus nebenan waren nicht zu ignorieren. 

Für den heutigen Abend lud ich Ruth und ihren Verlobten zum Essen ein. Eigentlich hätte es ein Abendessen zu viert sein sollen - Ruth, ihr Verlobter, Nate und ich. Meiner besten Freundin schreibe ich vor wenigen Stunden, dass zwischen Nate und mir Schluss war, weswegen sie vorschlug noch weitere Freunde aus alten Zeiten einzuladen. Unter anderem auch John. 

Irgendwann wurde es leise nebenan, worauf ich endlich hinaus auf die Veranda ging und mich hinsetzte. Meine Füße grub ich in den Sand und schloss meine Augen. Für wenige Momente gab es bloß nur die Wellen, den Strand und mich. In diesem Moment fühlte es sich so an, als hätte sich Nichts verändert und ich würde noch immer mit meinen Eltern in diesem Haus leben. 

Ich wünschte mir Nichts mehr als diese Zeiten zurück. Zeiten, als es bloß nur Mom, Dad, Clancy und mich gab. 

Meine Augen riss ich auf, als ich plötzlich ein Bellen hörte - ein kleiner Welpe stand nun vor mir. Ich erstarrte und sah rund um mich herum, niemand war weit und breit. Seit dem Tod meines besten Freundes Clancy, näherte ich mich keinem Hund mehr. Der Schmerz saß bis vor einiger Zeit viel zu tief. "Hey mein Kleiner, wem gehörst du denn?", lächelte ich den Australian Shepherd an. 

"Meinem besten Freund", hörte ich plötzlich eine viel zu bekannte Stimme vom Haus nebenan. "Tut mir leid - ich wollte nur eben eine kleine Runde mit ihm drehen und er ist sofort aus der Tür gelaufen", sprach Ethan ohne mir in die Augen zu sehen. "Komm schon, Buster", rief Ethan den Hund zu sich. 

Buster jedoch hatte andere Pläne und legte sich neben meinen Füßen hin. Seine Pfoten warf er in die Lüfte und sah mich überglücklich an als ich ihm nun über seinen weichen Bauch streichelte. "Na los", lächelte ich ihn an und deutete zu Ethan. 

Buster setzte sich auf, legte seinen Kopf schief und starrte mich mit seinen schönen, eisblauen Augen an. "Er weiß wohl, dass du sehr gut mit Hunden kannst", meinte Ethan nun und kam uns zwei näher. 

Ich nickte und starrten den Hund vor mir an. In diesem Moment wünschte ich mir wieder einen so tollen Gefährten an meiner Seite. Doch mein Lebensstil erlaubte es mir nicht und diese Erkenntnis machte mich immer und immer wieder traurig. Ein letztes Mal strich ich Buster über den Kopf und sprang dann auf meine Füße, es war an der Zeit mich auf den Weg nachhause zu machen. 

"Katelyn?", hörte ich Ethan meinen Namen sagen bevor ich in das Haus verschwand. Zögernd blieb ich stehen und atmete tief aus. So gern ich mich mit ihm unterhalten wollte, wusste ich nicht ob ich heute die Kraft dafür hatte. Doch am Ende des Tages wollte noch immer ein Teil in mir jede Sekunde mit ihm verbringen - auch, wenn es nicht mehr möglich war. Seine Antwort auf meine Frage, was er denn nun wolle, ging mir nicht aus dem Kopf. "Ich wollte mich entschuldigen für Letztens. An diesem Abend habe ich dir einige Dinge gesagt, die ich so nicht gemeint habe." 

Ich drehte mich auf meinen Fersen um und legte meine Stirn in Falten. "Was genau hast du nicht so gemeint?", schüttelte ich irritierend den Kopf. Dass seine Frau ihn betrog? Dass er unglücklich in seiner Ehe war? Dass er mich wollte und nicht Tienna? 

Ethan schüttelte den Kopf und atmete tief aus, seinen Blick richtete er kurz zu Buster, der sich gemütlich auf meine Veranda legte. "Ich wollte mich einfach entschuldigen, Kat. Okay? Ich wollte nicht, dass der Abend so endet." 

Der Sommer gehört unsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt