7. | Das würdet ihr nicht verstehen (1/2)

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Dracos POV


In dieser Nacht schlief ich das erste Mal seit Langem seelenruhig und entspannt und auch wenn ich nur wenige Stunden geschlafen hatte, stand ich dennoch gut gelaunt auf, denn ich hatte das Gefühl, endlich einmal etwas richtig gemacht zu haben.

Damit meinte ich gestern Abend, als ich über meinen Schatten gesprungen war, Granger getröstet hatte und ihr einen kleinen Bruchteil der Wahrheit erzählt hatte, was ich schon seit Längerem tun wollte.

Immer wieder ließ ich die gestrige Nacht Revue passieren und dachte durchgehend an ihre Augen, die mich so abnormal in ihren Bann gezogen und beinahe in den Wahnsinn getrieben hatten. Diese unschuldigen, wunderschönen, rehbraunen Augen.

'Wenn ich sehe, dass du dir Mühe gibst und dich aufrichtig entschuldigst, dann könnte ich dir eventuell verzeihen.', echoten ihre Worte ständig in meinem Kopf.

Wenn du wüsstest...


Gemeinsam mit Blaise machte ich mich auf den Weg zum Frühstück und an diesem Tag trennte mich nur noch eine Unterrichtsstunde vom Wochenende, das ich mir schon sehnlichst herbeigewünscht hatte. Die Halle füllte sich allmählich und der Lärmpegel stieg mit jeder weiteren Person an, was meiner Müdigkeit nicht gerade einen Gefallen tat.

Nach wenigen Minuten betrat Granger den Raum und bei Salazar, mein Herz begann auf ihren Anblick hin wie verrückt gegen meine Brust zu klopfen.

Während sie dem Wiesel-Mädchen und Potter auf ihren Platz folgte, wanderten ihre Augen kurz und unauffällig zu mir und als unsere Blicken sich trafen, machte sich ein zaghaftes Lächeln auf ihrem Gesicht breit, das ich sofort erwiderte.

„Was strahlst du denn so?", zwang mich Pansy, den Blick von Granger abzuwenden und ich konnte es nicht fassen, dass dieses Nervenbündel immer alles sofort bemerken musste.

„Darf ich denn nicht auch mal glücklich sein? Bald ist Wochenende und wenn das nicht Grund genug ist, um sich zu freuen, dann weiß ich auch nicht." 

„Na sieh mal einer an! Heißt das also, du wanderst heute nicht wieder alleine durch die Schule, sondern gehst mit Blaise, mir und den anderen nach Hogsmeade?", meldete sich erneut die Klette zu Wort, der ich am liebsten mit meinem Brötchen das Maul gestopft hätte.

„Nein, keine Lust." 

„Langweiler.", murmelte sie genervt und widmete sich endlich stillschweigend ihrem Frühstück.

Meine Aufmerksamkeit schenkte ich daraufhin wieder Granger, deren Blick noch immer auf mir lag, ehe sie ertappt wegsah und sich auf ihr Essen konzentrierte.

Nur wenige Sekunden später suchten ihre Augen erneut meine und nachdem ich sie nach wie vor angestarrt hatte, lächelte sie mich verlegen an, bis ihre Miene plötzlich todernst und ihr Gesicht kalkweiß wurde, da das rothaarige Wiesel-Mädchen offenbar etwas zu ihr gesagt hatte.


Hermines POV


„Wo warst du gestern?", vernahm ich eine Stimme an meinem Ohr, die mich augenblicklich zusammenzucken ließ. Widerwillig wandte ich meinen Blick von Malfoy ab und sah stattdessen in das Gesicht meiner besten Freundin, die mich eindringlich musterte.

„Was?", hakte ich nach, da ich mir nicht mehr ganz sicher war, was genau sie gefragt hatte, denn während ich in den Augen des Blondschopfs versunken war, hatte ich alles um mich herum ausgeblendet.

„Wo du gestern warst wollte ich wissen!" „Wie-wieso..?" „Ist das dein Ernst, Mine? Was ist los mit dir? Du hörst gar nicht mehr zu, bist mit deinen Gedanken ständig woanders und verschwindest andauernd.", gab mir Ginny gereizt zu verstehen, was mir schlagartig sämtliche Farbe aus dem Gesicht nahm.

Look closer - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt