20. | Look closer - Nicht so, wie es scheint (2/2)

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Erzähler POV


Der zwölfjährige Draco stolzierte durch die Korridore, gefolgt von Crabbe und Goyle, alias Ron und Harry, und machte sich gemeinsam mit ihnen auf den Weg zum Slytherin Gemeinschaftsraum.

In den Gesichtern der Beiden konnte man eine große Unsicherheit erkennen, doch sie folgten weiterhin dem Blondschopf und versuchten angestrengt, sich nichts anmerken zu lassen.

Im Gemeinschaftsraum der Schlangen angekommen, ließ Draco sich auf das große, schwarze Ledersofa fallen und musterte die beiden äußerst kritisch, die noch immer etwas hilflos dreinschauend vor der anderen Couch standen und den Blonden unsicher musterten.

„Setzt euch schon!", forderte er diese letztlich auf, dem sie ohne weiter zu zögern nachkamen und es sich gegenüber von ihm bequem machten.

„Man sollte nicht glauben, dass die Weasleys Reinblüter sind, so wie die sich benehmen. Das ist peinlich, dass so was zaubern darf. Unwürdig.", stichelte der Slytherin äußerst arrogant in Crabbes Richtung, was Hermine zum Schmunzeln brachte, denn wenn man bedachte, dass er von Anfang an Bescheid gewusst hatte, dass er an der Nase herumgeführt worden war, war diese Szene wirklich amüsant.

Allerdings nicht für Crabbe, alias Ron, der daraufhin mit seinen Händen knackte, diese zu Fäusten ballte und dem Blonden einen verhassten Blick zuwarf, was ihm natürlich nicht entging.

„Was ist mit dir los, Crabbe?"

„Bauchschmerzen", murmelte Ron schließlich bedrückt, nachdem Goyle, alias Harry, ihm in die Seite gestoßen hatte, doch Draco ging nicht weiter darauf ein, sondern lenkte das Gespräch in eine andere Richtung.

„Komisch, dass im Tagespropheten kein Wort über die Angriffe in Hogwarts drinsteht. Ich nehme an, Dumbledore stopft diesen Leuten das Maul. Dumbledore ist das Schlimmste, das dieser Schule je passiert ist, sagt Vater."

„Nimm das zurück!", fauchte Goyle, und erneut konnte Hermine nicht fassen, wie leicht manipulierbar ihre beiden Freunde waren, und sie war mittlerweile froh, dass ihr dieses Missgeschick damals passiert war und ihr diese peinliche Schauspielleistung somit erspart geblieben war.

Der Erinnerungs-Draco schoss daraufhin in die Höhe und taxierte Goyle mit einem wütenden Blick.

„WAS? Du meinst, es gibt jemanden, der noch schlimmer ist als Dumbledore? Sag schon, wer soll das sein?"

„Harry Potter?", warf Harry schließlich lediglich wispernd in den Raum, was den Blonden ein weiteres Mal arrogant und herabschauend schmunzeln ließ.

„Sehr gut, Goyle. Du hast vollkommen recht. Sankt Potter! Und die Leute glauben wirklich, DER wäre der Erbe Slytherins."

„Aber du musst doch irgend'ne Vermutung haben, wer es ist?", hakte Goyle, verwundert über Malfoys vorherigen Satz, nach und beobachtete, wie sich dieser auf einen Tisch setzte und eine kleine, rechteckige Schachtel in die Hand nahm.

„Ich hab keine Ahnung. Hab ich dir doch gestern schon gesagt! Wie oft willst du's noch hören?! Deins, Goyle?", wollte er wissen und hielt ihm das kleine Geschenk entgegen, doch dieser schüttelte nur mit dem Kopf, woraufhin Draco das Präsent in seinen Umhang steckte und sich letztlich erneut an die beiden Slytherins, beziehungsweise Gryffindors wandte.

„Mein Vater hat mir nur so viel gesagt: Die Kammer wurde vor 50 Jahren schon mal geöffnet. Wer es war, wollte er mir nicht sagen. Nur, dass sie ihn rausgeschmissen haben. Als man die Kammer des Schreckens das letzte Mal geöffnet hat, wurde ein Schlammblut getötet. Dass diesmal eins stirbt, ist bloß noch eine Frage der Zeit. Ich persönlich... hoffe, es ist Granger."

Look closer - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt