Hermines POV
Es war ein leichtes Ruckeln, das mich aus dem Tiefschlaf zurückholte.
Es fühlte sich an, als hätte ich monatelang Winterschlaf gehalten und würde mich nun für den Frühling wappnen.
„Mine." Leise Stimmen echoten in meinen Ohren, wie beruhigende Musik, die mich äußerst sanft weckte. Eine warme Hand streichelte von meiner Schulter über meinen Arm und wieder zurück.
„Hey Schlafmütze." Ein vertrautes Kichern, das sich wie ein Stück Zuhause anfühlte.
Meine Lider begannen zu zittern, ließen immer mehr Licht zu meinen Augen durchdringen, die ich nur ganz langsam öffnete, um sie nicht zu überreizen.
„Na, gut geschlafen?", fragte Ginny ruhig, die neben mir auf dem Bett saß und mir ein freundliches Lächeln schenkte.
Ich war noch zu schwach, um meine Umgebung zu scannen oder um meine Gedanken zu sortieren, doch ich erinnerte mich noch daran, dass ich mich hingelegt hatte, um mich auszuruhen. In Ginnys und meinem Zimmer wohlgemerkt. Nicht bei Draco im Krankenflügel. Ein kleiner Schmerz durchzuckte mein Herz.
„In 15 Minuten gibt es Abendessen."
Mein Magen war zwar leer, aber von Hunger oder Appetit war weit und breit keine Spur. Alleine bei dem Gedanken an Essen wurde mir schlecht. Ergeben schüttelte ich den Kopf, drehte mich leicht auf die Seite.
„Ich hab keinen Hunger.", flüsterte ich schwach.
„Aber du musst was essen, Mine. Du kannst nicht mit leerem Magen schlafengehen. Wenigstens eine warme Suppe."
„Nein.", widersprach ich meiner besten Freundin erneut. „Außerdem müsste ich dafür in die große Halle gehen und dafür habe ich gerade keinen Nerv. Alle würden mich sehen und mich anstarren und... Nein danke."
„Na gut.", gab sie sich überraschenderweise einsichtig, blickte dennoch nach wie vor ein wenig skeptisch auf mich herab „Willst du heute Nacht hierbleiben?" und wechselte schließlich gekonnt das Thema. Ich nickte. Vorsichtig, als müsste ich sie erst um Erlaubnis fragen.
„Ich will heute nicht im Krankenflügel schlafen, ich... ich kann nicht."
„Ich hab mit Blaise gesprochen. Er kann heute bei Malfoy bleiben, damit er nicht alleine ist. Beziehungsweise falls über Nacht irgendetwas sein sollte." Worte, die mich gerade zutiefst beruhigten. Das einzige Argument, das mich nämlich davon überzeugt hätte, die Nacht doch im Krankenflügel zu verbringen, war, dass ich Draco nur äußert ungern allein lassen wollte. Jetzt, da Zabini bei ihm blieb, verflog auch diese Sorge. Ein wenig zumindest.
„Das ist gut.", murmelte ich unbeholfen, einfach nur, um irgendetwas zu sagen. Um ihre Worte nicht unkommentiert stehen zu lassen. Ginny hingegen verzog fragend das Gesicht.
„Versteh mich nicht falsch, aber... denkst du nicht, es wäre das Beste, mit Malfoy zu reden? Ihm aus dem Weg zu gehen oder ihn zu ignorieren ist nicht gerade die beste Lösung, oder was meinst du?"
Bitte nicht noch eine Belehrung...
„Ich ignoriere ihn nicht, ich... brauche nur etwas Abstand... heute." „Ich weiß, und das verstehe ich ja auch, es ist nur... warum quälst du dich, wenn du auch einfach mit ihm reden könntest? Er könnte dir alles erklären, aber stattdessen..."
„Stattdessen was?!", fauchte ich - im Nachhinein gesehen - etwas zu gereizt.
„Stattdessen sitzt du hier und wartest auf... auf was eigentlich? Dass er vorbeikommt und dich anfleht, ihm zuzuhören? Ich meine-"
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Look closer - Dramione
FanfictionDramione Fanfiction | Als Hermine nach Hogwarts zurückkehrt, um das versäumte Schuljahr nachzuholen, läuft erstmal alles schief, was schieflaufen kann. Ein Projekt für Zaubertränke, bei dem sie ausgerechnet mit Draco Malfoy zusammenarbeiten muss, gi...