47. | Aufklärung (1/2)

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Hermines POV


Während ich in Dracos Armen lag und mich ergeben an seine Schulter kuschelte, stieg mir stetig sein lieblicher Duft in die Nase, der mich fast um den Verstand brachte. Es war dieser einzigartige Geruch, der sich in den letzten Tagen so stark in mein Gedächtnis gebrannt hatte, der mich immer wieder beruhigte und beinahe all meine Sinne vernebelte.

Ich legte meine Arme um seinen Hals und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge, um ihm so verbunden wie nur möglich zu sein, da einzig und allein seine Nähe wieder Ruhe in mein Gefühlschaos bringen konnte.

Die kleine Auseinandersetzung mit Parkinson zerrte nach wie vor gewaltig an meinen Nerven und mein Hals schmerzte aufgrund der vielen Kratzer immer noch wie verrückt. Dass diese selbstverliebte Ziege derartig die Kontrolle verlieren könnte, hätte ich niemals gedacht, doch ihre Aktion und ihre Worte machten mir ehrlich gesagt ziemlich Angst. Ebenfalls überrascht hatte mich ihre Dreistigkeit, denn sie hatte Dracos Warnungen keineswegs ernst genommen und immer wieder spöttisch aufgelacht, und das, obwohl sie genau wusste, wie unüberlegt er ab und zu handeln konnte.

All das hatte mir jedoch erneut gezeigt, wie wichtig mir der Blondschopf in den letzten Tagen und ganz besonders gestern Abend geworden war, denn allein der Gedanke daran, ich müsste mich von ihm fernhalten oder könnte ihn gar verlieren, löste eine enorme Panik in mir aus.

Ich klammerte mich noch fester an ihn und hauchte ihm einen sanften Kuss auf den Hals, was ihn dazu veranlasste, seinen Kopf so zu drehen, dass ich gezwungen war, mich wieder ein Stück von ihm zu lösen und ihm in die Augen zu sehen.

„Alles okay, meine Süße?", flüsterte er mit einem besorgten Gesichtsausdruck und zog damit die Aufmerksamkeit von Ginny und Zabini auf mich, die mich daraufhin ebenfalls fürsorglich musterten. Ich nickte mit dem Kopf und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln, welches er wenig später erwiderte, ehe er mich seinerseits zärtlich auf die Stirn küsste.

„Es wird alles gut, okay?", hauchte er und führte anschließend seine Lippen an mein Ohr, damit nur noch ich ihn hören konnte. „Und wenn nicht, dann können wir zwei immer noch abhauen."

Ich lachte leise auf und schmiegte mich wieder richtig an meinen Freund, der sich daraufhin wieder auf den Weg konzentrierte, um uns alle zum Raum der Wünsche zu bringen.

Ginny und Zabini schlenderten neben Draco her, der mich nach wie vor in seinen Armen trug und mich immer wieder beruhigend auf die Stirn küsste, bis wir schließlich an unserem Ziel ankamen und vor der Wand, hinter der sich besagter Raum befand, stehenblieben.

Ich löste meinen Kopf von Dracos Schulter und beobachtete, wie er sich wieder in Bewegung setzte, die Augen schloss und dreimal an der Steinwand entlangging, bis schließlich die große Tür zum Vorschein kam, die Zabini sofort öffnete, um uns - ganz gentlemanlike - hereinzulassen.

Ginny war die erste, die eintrat und sich sofort überrascht umsah, da Draco sich bei seinem Wunsch mal wieder die allergrößte Mühe gemacht hatte.

Ich tat es meiner besten Freundin gleich und bestaunte den wunderschönen Raum, der solch eine Ruhe und friedliche Stimmung ausstrahlte, dass ich mich endgültig beruhigte und einmal tief und befreit durchatmete.

Wie gestern Abend waren die Lampen gedimmt, da die vielen Kerzen genug Licht spendeten und dem Raum ein gemütliches Ambiente verschafften. Auch der Kamin befand sich an gleicher Stelle und die orangefarbenen Flammen, die zusätzlich Wärme spendeten, loderten bereits gleichmäßig vor sich hin. Anders als gestern, war in der Mitte des Raumes jedoch nicht nur ein Sofa, sondern zwei, die gegenüber voneinander platziert waren und um den kleinen, rechteckigen Couchtisch standen, auf dem sich - neben den Kerzen - ein paar Flaschen Wasser und Butterbier befanden, sowie eine Flasche Feuerwhiskey und vier Gläser.

Look closer - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt