Erzähler POV
„Oblivia-"
„Draco!", platzte es panisch aus Narzissa Malfoy heraus, nachdem diese das Zimmer ihres Sohnes betreten hatte, sich über dessen Handlung bewusst geworden war und letztlich panisch auf ihn zustürmte.
Nach seinem lautstarken Auftauchen von vor wenigen Minuten, hatte sich die blonde Hexe bereits einige Gedanken darüber gemacht, was passiert war, denn sie war der festen Überzeugung gewesen, dass ihr Sohn mit Hermine Granger reden und dementsprechend erst sehr spät nach Hause kommen würde, doch umso verwunderter war sie gewesen, dass er bereits so früh zurückgekommen war. Als sie schließlich ein lautes Poltern vernommen hatte, nämlich, als er die kleine Schachtel mit den vielen Erinnerungen gegen die Wand geschleudert hatte, hatte sie keine Sekunde gezögert und war sofort in das Zimmer ihres Sohnes gestürmt.
Dieser riss nun erschrocken die Augen auf und blickte in das ratlose Gesicht seiner Mutter, die sich neben ihn auf das Bett setzte, ihm den Zauberstab aus der Hand nahm und diesen auf dem Nachttisch ablegte.
„Liebling, was... was soll das? Was wolltest du denn tun?", wollte sie wissen und legte vorsichtig einen Arm um ihren Sprössling, was ihn dazu veranlasste, seinen Kopf auf ihre Schulter sinken zu lassen.
„Vergessen...", war das einzige, das er krächzend und mit heiserer Stimme herausbrachte, doch dieses eine Wort genügte, um Hermines Herz in tausend Stücke zu reißen.
„Was wolltest du vergessen?" „Alles."
„Alles?", hakte Narzissa verwirrt nach, worauf Draco langsam nickte.
„Alles, was mich an Hermine erinnert."
„A-Aber... Liebling, was... was ist denn passiert? Ich dachte, du redest mit ihr?", stieß die blonde Hexe überrascht aus und fuhr ihrem Sohn durch den blonden Schopf, in der Hoffnung, ihn etwas beruhigen zu können, doch das half auch nichts. Ganz im Gegenteil. Er brach in Tränen aus und vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge seiner Mutter, die ihn sogleich noch fester zu sich zog.
„Ich... ich war zu spät. Ich hab sie verloren... und zwar endgültig." „Ihr ist doch nichts passiert, oder?"
„Nein. Es geht ihr sogar ziemlich gut. Bestens, wenn du mich fragst.", entgegnete er bitter.
„Aber... wo ist dann das Problem? Hat sie dir nicht geglaubt oder... oder wollte sie dir gar nicht erst zuhören oder... was ist los, Draco?" „So weit bin ich nicht mal gekommen. Ich... hab sie mit... mit Weasley erwischt." „Das ist doch nichts Neues oder? Die beiden sind doch schon seit Jahren befreun-"
„Sie haben sich geküsst.", fiel Draco seiner Mutter ins Wort, die daraufhin sofort verstummte und völlig überrumpelt die Augen aufriss, mit denen sie ihren Sohn bedrückt musterte.
„Oh nein...", lamentierte sie und drückte ihn so fest an sich, dass er meinte, keine Luft mehr zu bekommen, doch das war dem Malfoy Erben in diesem Moment egal. Er war mit seinen Nerven am Ende und innerlich derartig verletzt und zerstört, dass ihm alles gleichgültig war. Und wenn man ihn stundenlang mit dem Cruciatus gefoltert hätte, hätte er das alles in Kauf genommen und über sich ergehen lassen. Die Schmerzen des unverzeihlichen Folterfluchs waren im Vergleich zu denen, die er in diesem Moment durch sein gebrochenes Herz erlitt, nämlich erträglich. Um nicht zu sagen angenehm.
„Es tut mir so furchtbar leid, mein Schatz.", hauchte Narzissa mit einer Unmenge an Tränen in den Augen und zwang die Brünette somit, sich wieder verstärkt auf die Erinnerung zu konzentrieren, da sie einmal mehr in Gedanken versunken war.
DU LIEST GERADE
Look closer - Dramione
FanfictionDramione Fanfiction | Als Hermine nach Hogwarts zurückkehrt, um das versäumte Schuljahr nachzuholen, läuft erstmal alles schief, was schieflaufen kann. Ein Projekt für Zaubertränke, bei dem sie ausgerechnet mit Draco Malfoy zusammenarbeiten muss, gi...