Vertrau mir ~ Capo

57.

Nimas Sicht:

„Sie ist heute abgehauen." sagte er mit Reue in der Stimme.

„Was meinst du?" fragte ich ihn.

„Sie hat die letzten Jahre hier gelebt aber heute hat sie dich im Fernseher gesehen und erst dann hab ich ihr erzählt, dass du mich damals nach ihr gefragt hast. Dann ist sie ausgetickt und abgehauen, ich weiß aber nicht wohin sie gegangen ist." sagte er.

Ich konnte seinen Worten nur schwer glauben schenken.

„Nisa war die ganze Zeit lang hier?" fragte ich ungläubig woraufhin er nickte.

„Wärst du paar Stunden früher gekommen..." sagte er traurig.
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Herr Turans Sicht:

Ich war in der Türkei, im Dorf mit einem Baustellen Team.

Wir suchten nach dem Grundstück auf dem Selmas Haus einst stand doch fanden es nicht so einfach.

„Wir können keine Stelle ausfindig machen, die zu 100% die Grundstücksfläche war." sagte der Arbeiter.
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Nach dem weitere fünf Monate vergingen, beschlossen wir, die Arbeiten im Dorf zunächst erst einmal zu stoppen.
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Nisas Sicht:

Ich landete in Giresun und stieg in ein Taxi ein.

Ich sagte dem Fahrer in welches Dorf ich wollte, woraufhin er mich komisch anschaute.

Ich betete, dass Fero und Zara noch da wären.

Nach einer halben Stunde hielt das Taxi mitter im nirgendwo.

„Da wären wir." sagte er und schaute mich an.

Ich schaute aus dem Fenster und sah nur eine kahle Landschaft.

„Was ist das?" fragte ich.

„Das Dorf in das du wolltest." sagte der Taxifahrer.

„Nein, das sieht anders aus. Hier stehen viele Häuser und das Dorf ist voller Leute." sagte ich leicht panisch.

„Das Dorf von dem du redest wurde vor einiger Zeit abgerissen. Die Einwohner sind alle geflohen." sagte der Taxifahrer erschüttert.

Ich schaute wieder aus dem Fenster.

Jetzt erkannte ich erst die Berge im Hintergrund.

Das Dorf war total leer.

Hier war einfach nichts mehr.

Ich hab nicht nur meine Familie verloren, sondern auch meine Heimat.

„Ich hab sogar ein paar der Dorfbewohner auf dem Dorf weggefahren." sagte der Taxifahrer plötzlich.

„W-wen? Kennen sie die Namen?" fragte ich mit Tränen in den Augen.

„3 Tanten, so im mittleren Alter, ein Ehepaar die hießen Ipek und Tayfun, dann noch 2 Jungs und ein Mädchen, die haben alle drei eine andere Sprache geredet aber könnten trotzdem Türkisch." sagte er.

„Memo, Fero und Zara." sagte ich und fing an zu heulen.

„Ja und dann noch so einen Typen, er hatte keinen Bart aber Muskeln wie ein Stier. Er hieß glaub cem. Er war mit seiner Freundin auf der flucht." sagte der Taxifahrer und mein Herz blieb stehen.

„Wohin wollten sie?" fragte ich mit Tränen in den Augen.

„Alle sind zum Flughafen gefahren. Dieser Cem hat gesagt dass er in Istanbul heiraten wird, seine Frau hieß Beyza oder so..." sagte der Fahrer und seine Worte trafen mich wie ein Schlag.

Das wars.
Cem ist für mich endgültig gestorben.
Mich in Deutschland verrecken lassen um dann die dorfnutte zu heiraten oder was.

„Wo wollen sie hin?" fragte mich der Fahrer.

„Fahren sie mich zurück zum Flughafen." sagte ich kalt und wischte meine letzte Träne weg.

Der Fahrer bemerkte, dass ich vorher geweint hatte.

„Kennen sie diesen Cem?" fragte er mich und mir schossen tausende Erinnerungen durch den Kopf.

„Nicht mehr." sagte ich knapp.

„Waren Sie mal befreundet?" fragte er.

„Mehr als das." sagte ich und schaute aus dem Fenster.

„Was ist zwischen euch passiert?" fragte er neugierig.

„Ich hab ihm vertraut und das war mein Fehler." antwortete ich ihm.
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