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Cems Sicht:

Am Montag, gleich um 8 Uhr morgens fuhr mich Nima zum Psychiater.

„Nein man fahr sofort zurück!" schrie ich ihn an.

Ich wollte es nicht wahrhaben aber ich war tatsächlich psychisch gestört.

„Cem das geht nicht so weiter! Du kannst nicht jeden Tag mehrmals am Tag Lines ziehen und sonst was nehmen, in der Hoffnung sie zu vergessen!" schrie er mich an damit ich zu Bewusstsein kommen würde.

Dann parkte er und zog mich aus dem Auto in die Praxis.

Gerade als wir rein liefen, kam Herr Turan raus.

Er sah mich und zwinkerte mir zu.

„Ich liebe sie über alles." sagte ich mit Tränen in den Augen zu Nima.

„Ich weiß Bruder, ich weiß." sagte Nima und klopfte mir auf den Rücken.

„Dein Zustand hat sich aber lebensbedrohlich verändert. Das ist deine einzige Chance." sagte er mir ernst.

„Nein. Du verstehst das nicht. Die Depressionen, Panikattacken, Drogensucht...das alles kommt, weil ich sie nicht mehr hab." versuchte ich nima klarzumachen doch dann rief mich der Arzt in sein Sprechzimmer.
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Nimas Sicht:

Ich saß besorgt im Wartezimmer und wartete auf Cem.

Seine Sitzung geht heute 90 Minuten.

Plötzlich ging die Tür vom Wartezimmer auf und Herr Turan kam rein.

Er sah mich und setzte sich neben mich.

„Ach Nima ach..." sagte er und lehnte sich in den Stuhl.

„Weißt du, ich war heute früh um 6 Uhr schon hier wegen Nisa. Als du dann hier angerufen hast, hab ich der Frau an der Rezeption gesagt dass sie euch sofort einen Termin geben soll...weißt du, ich bin ein guter Freund von dem Psychiater." nach diesem Satz machte es bei mir Klick und so einiges wurde mir klar.

War das eine falsche Entscheidung, Cem hier her gebracht zu haben?

„Naja wie auch immer...ich muss jetzt wieder gehen..." sagte er und ging.

Warum saß der jetzt 2 Minuten lang im Wartezimmer?
Und warum redet er dann mit mir und geht dann gleich wieder?

Irgendwas stimmt hier nicht.
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Die 90 Minuten kamen mir wie eine Ewigkeit vor.

„Der Psychiater redet Dir so stark ins Gewissen, dass du ihm sogar glaubst, was er sagt." sagte eine etwas ältere Patienten im Wartezimmer zu einer anderen.

Dann ging endlich die Tür auf und Cem kam rein.

„Und?" fragte ich ihn.

„Danke bro." sagte er und lächelte mich kurz an.

„Wie stehst du zu der Sache mit Nisa?" fragte ich probeweise.

„Es tut mir alles so leid. Ich hätte sie niemals so behandeln sollen. Das beste ist, wenn ich mich von ihr fernhalte. Ich will ihr kein Leid zufügen." sagte er Monoton.

„Bruder was laberst du? Wie hast du sie denn behandelt?" fragte ich ihn skeptisch.

„Lass nicht mehr über sie reden." sagte er und lief aus dem Zimmer.
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In den vergangen paar Tagen, seit dem Besuch beim Psychiater hat Cem kein einziges Wort mehr über Nisa verloren, was mich etwas beunruhigte.

Seitdem Besuch nahm er sich keine Drogen mehr.

Er rauchte und trinkte zwar ab und zu aber nicht mehr so krass wie vor ein paar Tagen.

Vertrau mir ~ Capo Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt