Natürlich war kein Essen im Kühlschrank. Nur alkoholische Getränke und Milch. „Milch!" rief ich freudig aus.
Ich warf einen Blick auf die Uhr. 7pm und ich hatte seit den Frühstück, was ich mir übrigens durch die Kafferettung verdient hatte, nichts mehr gegessen und das war nur ein einziger Müsliriegel. Mein Essen hatte ich nämlich noch auf meine Geschwister aufgeteilt, weil die beiden nur jeweils einen halben Apfel dabei gehabt hätten. So gab ich jedem eine Hälfte meines Brotes, auf dem übrigens kein Belag war, mit der Begründung ich hätte keinen Hunger.Ich könnte es aber schaffen, innerhalb von 20 Minuten, im Landen am Ende der Straße, Haferflocken zu kaufen. Er schließt erst in einer Stunde. Also schnappte ich mir mein schon fast auseinanderfallendes Skateboard und sammelte das ganze restliche Geld, was ich in der Wohnung finden konnte auf, um mich auf den Weg zum Laden zu machen.
$2,37 sollten hoffentlich reichen.„Gott sei dank kosten die Haferflocken nur $1,49" freute ich mich innerlich. Ich konnte also Essen machen.
Zuhause angekommen beeilte ich mich, da meine kleine Schwester ja auch nicht so viel gegessen hatte und mein Bruder auch schon merklich Hunger hatte.
Porridge macht zum Glück sehr satt, weshalb die 500 Gramm für eine Woche reichen sollten.
Außerdem hatte ich geschickt eine Flasche Wasser mitgehen lassen, indem ich sie mir ein den Ärmel steckte und dem Verkäufer als er fragte vorgaukelte, der Arm sei gebrochen.
Das Wasser aus der Leitung kostet ja auch, deswegen war das die bessere Lösung.Am späten Abend, nachdem ich Frida und Tobias ins Bett gelegt hatte, auch wenn ich fand, dass er mit seinen neun Jahren schon etwas alt dafür war, setzte ich mich endlich an meine Schulaufgaben. Die Motivation war zwar am Tiefpunkt angelangt, aber ich musste einen guten Abschluss schaffen, um mehr Geld verdienen zu können, also zwang ich mich dazu.
Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn der Wecker meines Tastenhandys weckte mich. 6:15am und ich musste schon wieder aufstehen. Mein Rücken schmerzte, immerhin hatte ich auf einem Stuhl geschlafen
Ich ging ins Bad, um nicht länger als zwei Minuten kalt zu duschen und meine Haare danach mit den Fingern zu kämmen. Tobi überwachte ich, dass er nicht zu lange duschte und zu Frida sagte ich, dass sie besser rieche als eine Blumenwiese, weshalb sie es nicht nötig hatte zu duschen.
Nachdem ich beim Nachbarn, dessen Garten direkt neben unseren war und glücklicher Weise ein Ast mit Äpfeln auf unserer Seite hing, drei von diesen gepflückt hatte und sie an meine Geschwister und mich aufgeteilt hatte, gingen wir alle zusammen los.Meine Haare hatte ich heute wieder offen, aber diesmal nicht, weil ich wieder so einen Traum hatte, sondern um den lilablauen Fleck auf meinem Wangenknochen zu verdecken.
Die $0,88, die übrig gebliebenen waren beim Einkaufen, hatte ich auch dabei, um mir etwas zu essen zu kaufen in der Cafeteria der Schule.Als ich den Vorlesungsraum betrat, war noch niemand da, außer Corbyn, der auf dem gleichen Platz wie gestern in dem anderen Raum saß. Als er mich sah, winkte er mir zu und signalisierte mir, dass ich zu ihm kommen sollte. Gerade als ich loslaufen wollte, packte mich niemand geringeres als Cynthia am Arm und drehte mich ruckartig um. Meine Haare wirbelten hoch und mir war leicht schwindelig als ich wieder zum Stehen kam.
„Huch?! Was war denn das an deiner Wange ein misslungener Schmink ersuch?" sagte sie gehässig und ich musste, durch die in mir hochkommenden Erinnerungen, wieder mit den Tränen kämpfen. Mein Blick senkte sich, obwohl mir so viele gute Kontersprüche einfielen. Doch ich konnte einfach nicht sprechen, da ich es sonst nicht geschafft hätte meine Tränen zurück zu halten.
„Och du brauchst dich doch nicht schämen dafür, dass du dich mit Wachsmalstiften schminken musst. Jeder fängt mal klein an." sagte sie verhöhnend mitleidig. Inzwischen war der Saal sogar schon etwas gefüllter, was die Sache nicht verbesserte, denn ich hörte ein paar Leute kichern.
„Na super und ich dachte, ich könnte hier ein neues Leben beginnen. Dir werde ich es noch zeigen du Schlampe!" dachte ich und ging dann kommentarlos an einen Platz, der nicht neben Corbyn war. Ich traute mich nicht mehr, mich neben ihn zu setzen. Also setzte ich mich in die hinterste Ecke des Saales, um nicht aufzufallen, falls ich doch anfangen würde zu weinen.
Ich hatte mich gerade hingesetzt, meine Sachen ausgepackt und wollte es mir gerade bequem machen, als sich jemand neben mich setzte. Ich schaute verdutzt nach links und sah direkt in Corbyns wunderschöne blau grüne Augen. Mir war gestern noch gar nicht aufgefallen, dass er so hübsch war.
„Mist Maike man! Du starrst ihn nur an. Shit er hat gerade irgendwas gesagt." ich versuchte mich aus meiner Trance wachzurütteln.
„Hallo Maike? Alles okay?" er versuchte es auch und es klappte dann auch. Jedoch erst, als er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herumwedelte. Ich blinzelte ein paar Mal. „Och nein wie peinlich"
Jetzt musste ich aber etwas sagen, was nicht zu verdattert klingt.
„Ähm... Was?" Na super das hatte ja prima geklappt. Das wirkte sehr intelligent wie ich das gesagt hatte..
„Ist alles okay?" fragte er nochmal woraufhin ich nur nickte.
Bis zu Beginn der Vorlesung und während dessen wechselten wir kein Wort mehr miteinander.
Erst als sie zuende war, fasste ich allen Mit zusammen und fragte ihn, ob er mir die Cafeteria zeigen könnte, weil ich ja neu war. Der wirkliche Grund, warum ich fragte, war der, dass ich mich nicht alleine traute, irgendwohin zu gehen, aus Angst Cynthia wiederzusehen.
„Ja gerne ich wollte sowieso dahin. Es gibt heute ein Sonderangebot." sagte er und ich war erleichtert, dass er zugestimmt hatte.
„Was denn für eins?" fragte ich.
„Wenn du drei Brezeln kaufst, bekommst du eine umsonst." sagte er und in meinen Kopf ratterte es schon wieder.„Drei Brezeln bitte." sagte ich mit einem Lächeln und nahm die drei Brezeln entgegen.
„Hier erstmal deine drei und du bekommst eine vierte gratis dazu." sagte sie nette Dame. Als ich gerade die vierte genommen hatte, legte ich die anderen drei wieder hin.
„Ich habe mich anders entschieden und möchte sie doch nicht mehr kaufen, aber die eine hier war ja sowieso um sonst nicht wahr?" sagte ich etwas schneller, damit sie nicht genug Zeit zum Nachdenken hatte und lief mit schnellem Schritt aus der Cafeteria raus.
„Das war Diebstahl! Warum hast du das gemacht?" sagte Corbyn streng. Ich fühlte mich sehr schlecht deswegen, aber ich liebte meine Mutter auch zu sehr, um die Wahrheit zu sagen.
„Im Grunde war es kein Stehlen. Es war ein kleiner Streich und so wie es aussah, hat sie es eh nicht bemerkt." spielte ich die Situation runter. Corbyn blieb stehen. Seelisch und moralisch bereitete ich mich auf eine Standpauke vor, jedoch fasste er sich nur mit der einen Hand an die Stirn und begann zu lächeln. „Das war genial. Du hast sie einfach ausgetrickst. Sie hat es wahrscheinlich wirklich nicht verstanden und selbst wenn sie es jetzt verstanden hat, bist du schon auf und davon. Ich bin beeindruckt" sagte er dann entgegen meiner Erwartungen mit glänzenden Augen.
Dann lachten wir beide und ich war froh, dass er mich nicht verraten würde.
„Danke Corbyn." sagte ich als ich gerade die Brezel in die Tasche steckte. Er guckte zu mir runter und sah mich etwas verwundert an.
„Wofür?" fragte er schließlich. Ich stand wieder auf und nahm meinen Rucksack auf die Schultern, um weiter mit ihm in Richtung des Raumes, in dem wir gleich Unterricht haben würden, zu gehen.
„Für meine Geschwister." sagte ich wohl wissend, dass er die Frage auf das Dankeschön bezogen hatte.
„Du brauchst mir echt nicht zu danken ich verrate dich nicht. Aber... Also warum... Naja" Er fasste sich verlegen an den Hals und senkte etwas seinen Blick. Anscheinend war ihm das, was mir peinlich sein sollte, unangenehm.
„Du willst wissen warum." stellte ich fest und er nickte. Ich holte die $0,88 aus der Tasche und hielt sie ihm hin.
„Das ist das einzige was ich heute dabei habe und den Rest der Woche besitzen werde." sagte ich lachend. Jedoch war es kein echtes Lachen. Ich sollte es nur in das Lächerliche ziehen, damit er nicht mehr Fragen stellte. Ich konnte ihm ja nicht erzählen, dass ich das Essen für meine Familie stehlen musste, weil wir sonst nichts außer Haferschleim hatten, wie im Gefängnis. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass er mich ein wenig mag und deswegen wollte ich nicht, dass diese Sympathie nur auf Mitleid basiert.
Er lächelte verständnisvoll und hakte auch nicht weiter nach.Helau Leudis🤗
Das im Titel ist kein Tippfehler es soll so sein.
Okay um ehrlich zu sein ist es aus einem Tippfehler entstanden, aber ich dachte wir dann so „Why don't We make a joke"😜😂Ich bringe auch heute und morgen von jeder Geschichte zwei Teile raus, damit meiner Freundin/unbiologischen Zwillingsschwester im ICE nicht langweilig wird. 😜❤️
Ist ja auch nicht schlecht für euch ne?😏Wir lesen uns😊
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Corbyn Besson FF | Doppelgänger
FanfictionIch, Maike Rudolph, aka Fettnäpfchenqueen, die von allen gemobbt wird, weil ihr Vater tot ist und ihre Mutter alkoholabhängig, gehe heute endlich auf eine neue Schule und beginne ein neues Leben. Doch natürlich verkackte ich es schon am ersten Tag...