Ich griff direkt, nachdem Corbyn die Tür aufgeschlossen hatte, nach seinem Arm und zog ihn ins Badezimmer. Genau wie mit Leslie stellten wir uns so weit weg von der Tür, wie möglich. "Was ist denn so dringend?" fragte Corbyn, der immer noch davon überrascht war, dass ich ihn ins Badezimmer geschleift hatte. "Wo ist die Rettungskapsel deines Vaters abgestürzt?" fragte ich hastig und nicht gerade sensibel. "Sie glaubten es sei in den Inseln nordwestlich von Canada abgestürzt, aber sie hatten schon über Grönland den Kontakt verloren. Die Messwerte der Höhe, die sie noch hatten, sprachen allerdings dagegen, dass sie in Grönland gelandet sein konnten. Aber wieso?" erklärte er sehr distanziert. Vermutlich wollte er nicht den Gefühlen Raum geben, die ihn an den Schmerz des Verlustes erinnerten. "Fühlt es sich so an, als ob die Erinnerungen an deinen Vater wie ein Film sind, den du dir immer wieder anschauen kannst oder fühlt es sich so an, als könntest du sie nur verschwommen sehen und niemals wieder erreichen?" Er sah mich verwirrt an und verstand scheinbar wirklich nicht, was ich von ihm wollte. "Antworte einfach." befahl ich, weil es das Ergebnis verfälschen konnte, wenn er darüber nachdachte. "Ich erinnere mich an gute und schlechte Sachen und fühle irgendwie, dass es wieder so sein könnte, aber ich weiß, dass es nie wieder Wirklichkeit wird." sagte er und senkte seinen Kopf. Ich nahm ihn in den Arm, weil ich wusste, wie schmerzhaft der Verlust einer geliebten Person sein konnte, jedoch wusste ich nun endgültig, dass meine Vermutungen richtig waren. "Er lebt noch und ich weiß, wo wir ihn finden." ermutigte ich ihn, als ich die Umarmung beendete. "Du machst dich doch nur über mich lustig. Warum vertraust du mir nicht. Auch das mit deinem Vater hättest du mir doch sagen können. Man Maike..." seufzte er verzweifelt. "Ich mache mich nicht über dich lustig. Ich habe meinen Vater auch verloren und ich weiß, wie schlimm das ist. Ich weiß aber wirklich, dass dein Vater noch lebt." versicherte ich ihm und hoffte inständig, dass er mir glaubte. "Ihr als Band kommt doch sicher schnell an einen Hubschrauber oder?" fragte ich ihn hoffnungsvoll. "Wir könnten es als Werbung betiteln. Vielleicht können wir unsere neuen Hoodies dort anziehen und dann so tun, als würden die richtig gut für den Winter sein." sagte er und schien mir echt zu glauben. "Wir brauchen nur nochmal die genaue Ortsangabe, wo sie das Signal verloren haben. Dort werden sie liegen und an der Stelle musst du dann sagen, dass dort der perfekte Ort ist, um die Fotos zu machen." erklärte ich ihn und er stimmte zu und versicherte mir, dass er auch die Jungs überzeugen würde, dass alle dann diese Stelle ganz super fänden.
Corbyns Sicht
"Dein Vater lebt noch und das wisst ihr von ihrem toten Vater?" fragte Jack zurecht verwirrt. "Du musst es nicht verstehen nur glauben. Ich verstehe es selber nicht." wir waren gerade in der letzten Phase unserer Besprechungen, als unser Manager klingelte, den wir direkt aus dem Bus aus angerufen hatten, weil es immerhin dringend war. "Ich gehe." sagte Maike doch ich hielt sie am Arm zurück. "Du und Leslie geht lieber hoch und seit still, sonst denkt er, dass wir das nicht ernst meinen." erklärte ich ihr und war froh, dass sie so einsichtig war. Sie und Leslie warteten echt oben, als wir unseren Manager davon zu überzeugen versuchten. Es dauerte sehr lange, doch er willigte letztlich unter der Bedingung, dass wir dafür auf drei freie Tage verzichten müssten, ein. Es dauerte zwar noch einige Zeit, bis ich die anderen davon überzeugt hatte, wie wichtig es mir war. Doch Jonah half mir dabei, die anderen zu überzeugen. "Also mit dem Flugzeug in eine Stadt und dann ein paar Fotos geht klar Jungs." sagte der Manager, als er sich vom Tisch erhob. "Nein!" rief ich sogleich. "Nein, Verzeihung. Ich hätte gerne... Nein wir hätten gerne einen Hubschrauber, denn wir wollen gerne den perfekten Platz finden damit es wirklich perfekt ist. Das alles ist natürlich nur in ihrem Interesse." versuchte ich ihn zu überzeugen und er nickte nur widerwillig. Als die Tür zu war, freuten wir uns dermaßen, dass wir es geschafft hatten ihn zu überreden. Auch Leslie und Maike sprangen vergnügt die Treppe hinunter, um sich mit uns zu freuen. Genau dann passierte es. Ich sah, dass Maike auf mich zukam und mich umarmen wollte, doch ich küsste sie. Direkt vor allen anderen. Ich selbst überrascht von meiner Handlung, jedoch war ich fast schon geschockt davon, dass sie den Kuss erwiderte. Ich war davon ausgegangen, dass sie mir eine runterhaut, weil sie doch heute früh noch gesagt hatte, wir seien nur Freunde. "Also ist es jetzt doch offiziell?" fragte Zach und lächelte mich pervers an, als ich kurz aufblickte. Ich brach den Kuss ab, denn es war mir etwas peinlich, weil alle uns anstarrten. Maike jedoch verschränkte ihre Hände in meinem Nacken und zog mich wieder zu sich ran. Auf meine Lippen hauchte sie die Antwort auf Zachs Frage, kurz bevor sie mich noch einmal küsste. "Ja.."
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Corbyn Besson FF | Doppelgänger
FanfictionIch, Maike Rudolph, aka Fettnäpfchenqueen, die von allen gemobbt wird, weil ihr Vater tot ist und ihre Mutter alkoholabhängig, gehe heute endlich auf eine neue Schule und beginne ein neues Leben. Doch natürlich verkackte ich es schon am ersten Tag...