All of my Love

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Maikes Sicht

Ich zog Leslie bis an die Wand und wir setzten uns dann auf die Heizung. Das war voll die coole Heizung. Okay nein egal Konzentration.
„Leslie ich weiß nicht, was ich machen soll.“ seufzte ich wie ein hysterischen Teenager und wedelte mit meiner Hand vor meinem Gesicht Rum, um meine nicht vorhandenen Tränen zu trocknen. Ich war ein hysterischer Teenager.
„Ich bin ein hysterischer Teenager...“ realisierte ich. Ich seufzte und sah sie dann flehend an. Hoffentlich hatte sie eine gute Lösung für das nicht bekannte Problem.
„Du bist verliebt Süße.“ kicherte Leslie. Ich war verliebt? Nein. Oder doch? Ich kannte ihn doch noch nicht lange. Aber ich mochte Corbyn wirklich sehr.
„Ich glaube er macht das mit Absicht. Warum hat er, denn kein Shirt angehabt, als er wieder zu uns kam?“ fragte ich mehr mich selbst, als dass die Frage an Leslie ging.
„Du saßt auf seinem Shirt.“ erklärte Leslie trocken, dabei zuckte sie mit den Schultern.
„Aber warum wird mir dann immer so heiß und ich friere?“ fragte ich und stutzte kurz danach, da dieser Satz komplett paradox war. Ich überlegte, ob es wirklich so war oder ob ich etwas falsch gesagt hatte, aber ich glaubte daran, dass es stimmen musste, da ich immer an den Händen leicht schwitzte, aber gleichzeitig zitterte. Dabei waren meine Fingerspitzen immer so kalt. Leslie bemerkte meinen unentschlossenen Blick und kicherte.
„Ich habe doch gesagt, dass du bald das sechste Mitglied von denen bist. Du darfst nur nicht singen.“ warnte sie mich mit gehobenem Zeigefinger.
Ich lachte, weil ich wusste, wie schrecklich ich sang. Ich konnte mir selber nicht Mal zuhören.
„Weißt du noch das Karaoke bei Luisa?“ lachte ich mich selber aus. Sie nickte.
„Wir mussten es nach zwei Songs abbrechen, weil wir beide es nicht mehr ausgehalten hatten.“ sagte sie und schüttelte sich, so als ob sie es nochmal hören würde.
„Ey hör auf ja!“ befahl ich. So schlimm fand ich mich nämlich auch nicht.
„Aber gegen die bist du schon schlecht.“ sagte sie. Ich stimmte ihr zu. „Corbyns Stimme ist auch göttlich.“ schwärmte ich. Leslie sah mich erwartungsvoll an. Ich fragte mich, was sie jetzt hören wollte. Hatte ich nicht bereits zwei Mal gesagt, dass ich ihn liebte? Moment. Das hatte sie gesagt.
„Und Daniel?“ fragte ich sie, um von mir abzulenken, denn wenn ich einmal anfangen würde über Corbyn zu reden, dann würde ich bestimmt bis morgen nicht mehr aufhören.
„Uff.“ sagte sie überwältigt. Nicht von meiner Frage sondern von Daniel, versteht sich. Sie holte tief Luft.
„Seine Augen. Alter! Hast du die Mal gesehen? Die sind blauer als der Ozean.“ staunte sie und zeigte auf uhre weut geöffneten Augen.
„Sein Lächeln ist auch totaaaaal niedlich und ich habe überhaupt nichts gegen die Lücke zwischen seinen Zähnen. Alter Falter und er riecht gut.“ Sie verdrehte die Augen und tat so als ob sie ihn roch. Ich kicherte, weil ich genau wusste, was sie meinte. Bei Corbyn war das genauso. Noch bevor ich ein Wort sagen konnte redete sie aber schon weiter. Ich hatte das Gefühl sie atmete nicht. Wahrscheinlich hatte sie deswegen so viel Luft geholt.

„Stopp!“ rief ich, als Leslie irgendwann begann jede einzelne Haarsträhne von ihm zu beschreiben und einfach nicht mehr zu stoppen gewesen wäre, hätte ich sie nicht in  ihrer Atempause angeschriehen. Sie machte dicke Backen und pustete dann die gesamte Luft in mein Gesicht.
„Danke...“ sagte ich entgeistert. Sie wurde ganz hippelig und klatschte schließlich schmerzvoll auf meinen Oberschenkel.
„Aua!“ beschwerte ich mich.
„Jetzt bist du dran.“ entgegnete sie mir ungeachtet meiner Beschwerde. Für einen kurzen Moment wusste ich nicht, was sie meinte, aber dann wurde es mir klar. Ich lächelte motiviert. „Okay ziehe dich warm an ich lege los.“ dachte ich.
„Also seine Augen sind auch ein Traum ich meine hallo? Die glänzen ja mehr als Kristalle. Seine Stimme ist auch so weich und so hach einfach himmlisch.“ träumte ich vor mich hin. „Seine Lippen sind so weich und alter Falter ich höre jedes Mal auf zu atmen, wenn seine Finger mich berühren. Ich liebe es wenn er mich streichelt. Wie im Auto hast du das gesehen?“ fragte ich sie aufgeregt. Sie nickte nur lachend. „Haha ich habe gar nicht geschlafen. Der dachte das aber oder?“ fragte ich und sie sah mich prüfend an. Ich war verwirrt.
„Du hast gesabbert.“ warf sie mir vor. Bitte was?! Niemals. Okay das war peinlich.
„Stimmt nicht!“ stritt ich ab. Das durfte nicht sein. Hatte ich echt geschlafen? Selbst wenn, sabberte ich dich nicht oder?
„Egal Leslie er ist so süß und uff er ist sooo witzig.“ bewunderte ich ihn regelrecht. Ich merkte, wie ich immer mehr wunderbare Dinge an ihm fand.
Auch ich redete ziemlich viel und ziemlich energisch über Corbyn. Jetzt waren wir beide typische Teenager, die über ihre Typen einer Boyband schwärmten. Irgendwie war das entspannend.

Wir torkelten schließlich lachend aus dem Badezimmer. Keine Ahnung wie lange wir in Badezimmer waren, aber wir hatten wohl sehr lange geredet. Die Jungs lagen nämlich in den Betten und schliefen.
„Das war bestimmt Absicht.“ stellte Leslie die Theorie auf. Sie konnte Recht haben immerhin glaubte ich, dass Daniel sie sehr mochte und sie meinte die ganze Zeit auch, dass Corbyn auf mich stehen würde, aber ich versicherte ihr immer wieder, dass wir nur Freunde waren. Von dem Ausrutscher in meinem Zimmer hatte ich ihr besser noch nichts erzählt.
Sie legte sich einfach ohne Bedenken neben Daniel. Er hatte genau wie Corbyn vorhin nur eine Boxershorts an. Also hoffte ich mal, denn er war ja bis zur Hälfte zugedeckt, sodass ich das eigentlich nicht richtig sehen konnte, aber er würde doch nicht nackt schlafen, wenn Leslie neben ihm schlafen sollte.
Ich legte mich zögernd neben Corbyn, ohne mich zuzudecken, nachdem ich meine Sachen ausgezogen hatte. Also ich hatte nur noch meinen Slip und einen BH zum Schlafen an. Hoffentlich wachte ich vor Corbyn auf. Plötzlich merkte ich, wie ein starker Arm mich umgriff, mich näher an ihn heranzog und schließlich die Decke über mich legte. Ich hoffte, dass ich gleich wieder begann zu atmen. Ich musste einfach so tun, als wäre ich ganz unbeeindruckt davon. Lalala ich war gaaanz ruhig. Okay ich verfiel innerlich in pures Chaos. Aber das zeigte ich natürlich nicht. Auch wenn ich drohte an einem Zuckerschock zu sterben, als er dann noch ganz leise „Gute Nacht.“ in mein Ohr flüsterte. Er wollte mich noch mit seinem Arm festhalten, aber ich drückte ihn weg. Ich war gerne frei. Also ich wollte mich einfach nicht so wie ein Schiff in den Tentakeln eines Riesenkraken fühlen.
Eine Weile dachte ich noch darüber nach mich umzudrehen, aber schlief dann ein.

Corbyn Besson FF | DoppelgängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt