Corbyns Sicht
Ich blickte auf beiden Seiten den Gang hinunter, doch sie war nicht mehr zu sehen. Entweder war sie gerannt oder, was wahrscheinlicher war, sie ist auf die Mädchentoilette gegangen, weil sie wusste, dass ich etwas bemerkt hatte. Nur leider rechnete sie wohl nicht damit, dass es mir vollkommen egal war, ob ich nun auf das Mädchen Klo ging oder nicht.
Ich öffnete die Tür und zwei Mädchen, die gerade über ihre Brüste redeten, schrien auf, als hätten sie Staatsgeheimnisse ausgetauscht. Ich hob die Hände, als sie kurz davor waren auf mich einzuschlagen. "Ich will nur wissen, ob hier vor ein paar Minuten ein anderes Mädchen rein gegangen ist." fragte ich sie. Just in dem Moment, als ich die Frage gestellt hatte, wusste ich, dass es Zeitverschwendung war sie überhaupt gestellt zu haben. "Es ist ein MÄDCHENKLO natürlich kommen hier auch andere Mädchen rein." blaffte sie, wobei sie das Wort 'Mädchenklo' extra hervor hob. Sie brauchte mir nicht zu sagen, ich wusste, wo wir waren. Ich verlor die Geduld und rief einfach einmal Maikes Namen. Wenn sie hier wäre, würde sie sicher antworten. Da ich keine Antwort erhielt zog ich ratlos weiter. Ich hörte noch bevor die Toilettentür zu fiel, wie sich diese Mädchen über mich lustig machten. Genervt verdrehte ich die Augen. Das war so richtig kindliches Gehabe. Außerdem habe ich ihnen ja nicht mal im Ansatz etwas getan.Ich stand nun vor dem Eingang des Gebäudes und ließ meinen Blick über den großen Vorplatz gleiten. Dabei fielen nicht viele Menschen in mein Blickfeld. Das war auch logisch, alle würden sicherlich in den Räumen sitzen und ihre Klausuren schreiben oder vor de Räumen auf ihre Freunde warten. Es gammelten nur diese Kiffertypen vor der Uni rum, wobei manche von ihnen, sich cool fühlend, an der Wand lehnten. Typen war eigentlich die falsche Bezeichnung, denn es standen auch einige Mädchen in der Gruppe. Ich hielt mich nicht länger mit ihnen auf und schwenkte meinen Blick zur anderen Seite des Platzes. Auf den ersten Blick konnte ich auch dort nichts erkennen, aber als ich den Baum, der Maike so gefallen hatte, näher betrachtete, sah ich, dass ein Arm oder ein Bein von einem Ast herunter baumelte. Ich ging näher heran, um heraus zu finden, wer sich dort oben versteckt hielt. Ich erwartete bereits Maike dort vor zu finden.
"Was willst du?" fragte sie genervt, als ich unter dem Baum stand. Sie hatte mich anscheinend schon lange Zeit vorher erkennen können, während sie selbst noch für meinen Blick hinter den dichten Ästen des Baumes verborgen war. Ich legte meinen Kopf in den Nacken, um sie ansehen zu können. "Ist die Klausur nicht gut gelaufen oder warum hast du schlechte Laune?" fragte ich sie eigentlich in lustiger Stimmung und ohne sie verletzen zu wollen. "Darf ich nicht mal alleine sein wollen?" meckerte sie mich an. Ich zuckte mit den Schultern und versuchte die schlechte Stimmung keine Überhand gewinnen zu lassen. "Ich dachte du genießt jede Sekunde meiner Gesellschaft." behauptete ich neckisch. Diesmal war sie es, die mit den Schultern zuckte, aber sie tat es so gleichgültig und in einer Eises Kälte, dass es schon fast in meinem Herzen stach. Ich versuchte es nochmal anders, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. "Willst du nicht runter kommen?" fragte ich, selbst überrascht davon, wie genervt ich mich angehört hatte. "Komm du doch rauf, wenn du mit mir reden willst." entgegnete sie mir plump. Mit der Geduld am Ende fragte ich sie gereizt, ob ich ihr irgendwas getan hatte, was sie so auf die Palme, in dem Fall eher eine alte Eiche, gebracht hat. Sie schüttelte den Kopf. "Nein es hat nichts mit dir zu tun." erklärte sie mir. Es ist etwas anderes." erklärte sie. Dann verstand ich nicht, warum sie nicht mit mir reden wollte. Sie hatte mir doch immerhin auch von ihrem Vater erzählt und ich ihr von meinem und generell dachte ich, dass wir uns alles sagen konnten. Aus Spaß fragte ich sie, ob sie es wieder erst Daniel erzählen wollte, bevor sie es mir sagte und sie konterte echt stark. "Damit du wieder zu Cynthia kriechst?" hielt sie mir vor. Ich war einerseits beeindruckt von ihrer Schlagfertigkeit und anderer seits auch etwas verletzt, dass sie daraus immer noch so ein großes Ding machte. "Also kommst du jetzt?" fragte ich ein letztes Mal, bevor ich gehen würde. Es hatte ja keinen Sinn jetzt ewig mit einem Baum zu reden, wenn sie es mir nicht sagen wollte, dann sollte ich es auch nicht erzwingen, dann wird sie es mir erst recht nicht erzählen. "Wo sind Leslie und Daniel nochmal hingegangen?" wich sie der Frage aus. Ich wollte eigentlich im Gegenzug zu ihrer Ignoranz auch nicht antworten, aber dann wären wir wieder bei dem kindlichen Gehabe von diesen Tussis aus der Toilette. "Da es wirklich geregnet hat, so wie es aussieht, sind sie sicher ins WDW-Haus gefahren." erklärte ich ihr und tätigte einen Versuch, sie zu erpressen. "Wenn du runter kommst, gebe ich dir die Adresse." sagte ich und zwinkerte. Sie allerdings verzog nicht eine Mine. Sie stellte sich einfach hin und sprang im Null Komma nichts den Baum hinunter. Sie konnte wirklich gut klettern. Sie schnappte ohne ein weiteres Kommentar ihren Rucksack und ging gerade los. Ich hatte gehofft, dass sie jetzt mit mir reden würde oder wenigstens kurz stehen blieb, aber sie hob nur ihren Arm, als sie sagte, dass es nicht nötig wäre, ihr die Adresse zu sagen, weil sie diese schon von Daniel erfahren hatte. Natürlich war es Daniel wieder gewesen. Was fand sie eigentlich so viel besser an ihm? Ich blieb einfach alleine unter der großen Eiche stehen und sah ihr hinterher, wie sie davon ging.
Ich nahm einen Bus später und demnach war sie auch schon da, als ich das Haus erreichte. Sie und Leslie waren laut Daniel oben in seinem Zimmer und zwischen durch soll es wohl ganz schön zur Sache gegangen sein.
„Haben sie sich gestritten?“ fragte ich verwirrt. Daniel schüttelte den Kopf, zuckte aber dann doch ratlos mit den Schultern. „Ich gehe hoch!“ beschloss ich, doch auch Jonah hielt es für keine gute Idee. Ich wollte wissen, was los war. „Okay wenn Jack gewinnt bleibe ich und wenn Zach gewinnt gehe ich hoch.“ sagte ich, nachdem ich sie eine Weile beim zocken beobachtet hatte.Gerade als Zach jubelte, hörte ich ein Poltern von der Treppe. Leslie und Maike kamen runter und redeten immer noch über dieses Thema, ich konnte allerdings nichts verstehen, bis sie in meinem Blickfeld waren, aber da verstummten beide sofort. Sag mal warum durfte ich eigentlich nie von irgendwas erfahren.
„Bist du sauer auf mich?“ fragte ich schon ziemlich verunsichert, weil sie so abweisend mir gegenüber war. Sie blieb genervt stehen und drehte sich energisch um. Bevor sie zu reden begann stieß sie noch einen warnenden Seufzer aus. „Man Corbyn es hat nichts mit dir zu tun! Es ist was anderes.“ behauptete sie gereizt. Leslie wollte gerade dazu ansetzen und wahrscheinlich sagen, dass es im Grunde doch etwas mit mir zu tun hatte, aber weiter als „Naja im Grunde...“ kam sie nicht. Vielleicht die Situation mit ihren Tagen? Aber das war doch schon längst Schnee von gestern gewesen. „Sind die Tampons alle?“ hakte ich trotzdem nach. Ein Kichern von Zach und den verwunderten Blick der anderen Jungs ignorierend sah ich einfach fragend zu Maike. Sie entgegnete meinem Blick ein Stirn Runzeln und formte mit ihren Lippen ein unhöfliches "Hä?" Sie stieß ein schnippiges Zischen aus und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. Dann sah sie zu Leslie, Die auch kichern musste. „Wie kindisch.“ dachte ich mir und rollte hoffentlich nicht so auffällig meine Augen.
„Wie kommst du denn jz darauf? Ich sagte doch schon es ist was anderes.“ versicherte sie mir erneut.
Jap etwas anderes von dem ich nichts wissen durfte. Klar...------------------------------
Helau Leudis 🤗
Verdammt. Mit Maike ist irgendwas los und sie sagt es Corbyn nicht. Ich dachte doch eigentlich, dass sie bald zusammen kommen...
Schon Vermutungen was Maike so aus der Bahn geworfen hat und hat es was mit dem Gefühl in der letzten Nacht zu tun?
Wer weiß, wer weiß😁
Man liest sich
~Danisa 🌟🌠
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Corbyn Besson FF | Doppelgänger
Hayran KurguIch, Maike Rudolph, aka Fettnäpfchenqueen, die von allen gemobbt wird, weil ihr Vater tot ist und ihre Mutter alkoholabhängig, gehe heute endlich auf eine neue Schule und beginne ein neues Leben. Doch natürlich verkackte ich es schon am ersten Tag...