Polizeirevier

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Daniels Sicht

Ich fuhr mit ihr nun also zum Polizeirevier. Was sie da wollte war mir nicht ganz klar, aber das erklärte sie mir während der Fahrt. Sie war komplett aufgelöst und weinte die ganze Zeit. Als sie dann fertig war mit der Erklärung, dass ihre Mutter Selbstmord begehen wollte, konnte ich es nachvollziehen.
„Warum wolltest du dann nicht mit Corbyn hingehen?“ fragte ich sie.
Sie schluchzte und schluckte dann schwer.
„Ich... Er... E-Er ist d-d-der ein-zige de-em ich vertraue. Ich b-brauche ihn bei meinen Geschwistern und ich hoffe er versteht das.“ sagte sie.
Mir fiel auf, dass sie wenn sie von ihm redete automatisch ruhiger wurde, was irgendwie süß war. Generell war sie sehr hübsch. „Nein Daniel! Sie ist mit deinem besten Kumpel zusammen!“ rüttelte ich mich selbst in Gedanken wach. Ich konnte mich doch nicht immer in die Mädchen verlieben, die ich nicht haben konnte.

...

„Halt einfach davor an und lass mich raus. Dann kannst du schon zu den anderen fahren.“ sagte sie. Das konnte sie vergessen ich würde mitgehen.
„Nein ich lasse dich nicht allein!“ Ich bestand darauf mitzukommen.
An der Information (oder sowas ähnliches zumindest) fragte sie, wo ihre Mutter sei und ob sie so schnell wie möglich zu ihr könnte.
Die Polizistin führte uns dann die Treppe runter und öffnete dann eine der Zellen.

„Mama!“ brach es aus ihr heraus und sie kniete sich neben ihrer Mutter auf die Erde. Auf dem Boden war Blut und auch an ihrer Mutter. Es stimmte anscheinend, was der Polizist gesagt hatte, denn an ihren Hals klaffte eine Wunde, die noch immer tropfte.
In der Zelle war zwar bereits ein Sanitäter, doch dieser dürfte Schwierigkeiten gehabt haben sie zu behandeln, denn sie schubste nun auch Maike bei Seite.
Diese leistete keinen Widerstand und ließ sich einfach fallen. Dann begann sie schrecklich zu weinen. Ich war mit der ganzen Situation sichtlich überfordert. Das einzige, was mir jetzt einfiel war, sie in den Arm zu nehmen. Ich setzte mich auf den Boden und sie legte ihren Kopf in meinen Schoß. Sie schluchzte ununterbrochen und konnte sich gar nicht mehr beruhigen.
„Maike...“ hörte ich dann eine brüchige, schwache Stimme hinter mir sagen. Maikes Kopf schnellte nach oben und sah verzweifelt und besorgt zu ihrer Mutter, welche sie anscheinend erst jetzt erkannt hatte.
„Maike mein Schatz!“ rief sie nun.
„Moment gerade eben hatte sie Maike noch geschlagen und jetzt nannte sie sie 'Schatz'?“  Ich verstand diese Mutter/Tochterbeziehung nicht so ganz. Doch es stand fest, dass ihre Mutter ganz dringend psychiatrische Hilfe benötigte.
Nun lagen sie sich jedoch erstmal in den Armen und Maike erklärte ihr liebevoll, dass der nette Mann in dem weißen Kittel ihr nur helfen mochte. Dabei hörte es sich so an, als würde sie es einem kleinen Kind erklären.
Dann ließ ihre Mutter den Sanitäter endlich an sich ran und dieser atmete auch erleichtert auf.
„Mrs. Rudolph“ sprach er Maike an. „Wir können leider ihre Mutter noch nicht gehen lassen. Unteranderem, weil sie eben diesen schweren Raub begangen hat, aber der Polizist, der sie angerufen hat, wurde auch von ihr verletzt. Es tut mir so leid...“
Ich sah gerade eine Familie vor meinen Augen zerbrechen und das nur wegen Alkohol, wie Maike mir erklärt hatte.
Maike starrte fassungslos zu ihrer Mutter, welche sich gerade an ihren Verband an ihrem Hals zu schaffen machte.
„Nein Mami lass das!“ rief sie wie ein kleines Kind. Die ganze Situation kam mir so irreal vor.
Der Sanitäter ergriff wieder das Wort.
„Madame... Bitte lassen sie den Verband dran. Er wird ihnen helfen.“ sagte er zu Maikes Mutter und legte seine Hände auf die ihre. Sie schaute ihm in die Augen und er lächelte sie an. Ich verstand nicht, wie dieser Typ noch die Kraft aufbringen konnte zu lächeln, denn ich saß hier nur fassungslos auf dem kalten Steinboden im Schneidersitz und beobachtete das Geschehen als wäre es ein Film.
Der Sanitäter kümmerte sich gerade weiter um Maikes Mutter und Maike krabbelte zu mir. Sie lehnte ihren schwachen Körper gegen meinen und flüsterte ein erschöpftes „Danke“ in mein Ohr.
„Nein Maike du darfst nicht einschlafen.“ forderte ich sie auf wach zu bleiben und sie richtete sich tatsächlich wieder auf. Es fühlte sich an, als ob mir etwas wichtiges genommen wurde. „Super... Ich habe mich tatsächlich in sie verliebt.“

Der Sanitäter legte ihre Mutter gerade liebevoll auf das Bett in der Zelle und gab ihr ein paar Schlaftabletten. Danach strich er ihr noch die Haare aus dem Gesicht und deckte sie zu.
Irrte ich mich oder entwickelte dieser Typ Gefühle für Maikes Mutter?
Maike musste wohl gerade das gleiche gedacht haben, denn sie lächelte wieder.

Nachdem wir die Zelle verlassen hatten, was ziemlich lange dauerte, weil Maike ihre Mutter nicht verlassen wollte, fragte ich den Sanitäter erstmal nach seinem Namen.
„Oh richtig! Das hatte ich glatt vergessen zu erwähnen. Mein Name ist Michael Johnson.“ sagte er und lächelte mir und Maike zu.
Maike sah ihn an. Ich dachte mir schon, welche Frage leicht kommen würde. „Mr. Johnson. Ich habe mal eine Frage an sie, bezüglich meiner Mutter.“ fing sie an und er nickte. „Lieben sie sie?“ fuhr sie vielleicht etwas zu direkt fort, denn Mr. Johnson blieb kurz stehen.
„Hmmm“ gab er von sich. „Deine Mutter ist schon etwas besonderes.“ sagte er dann. Sie stieß ein verächtliches lachen aus. „Ja sie ist wirklich besonders. Wer schafft es schon zwei Menschen zu verkloppen beim Vodka klauen.“ sagte sie abwertend. Er sah sie verwundert an. „Wie kommen sie darauf, dass sie Alkohol geklaut hat?“ fragte er sie.
Oder es zumindest versucht hat“ dachte ich mir.
„Erstens bitte duzen sie mich und zweitens was sollte sie sonst gewollt haben?“ antwortete sie.
Er lächelte und gab zurück: „Maike oder?“ sie nickte „Deine Mutter wurde dabei erwischt, wie sie in einer Bäckerei Essen klauen wollte und hat um sich geschlagen, mit den Worten sie müsse ihre Kinder beschützen. Natürlich habe ich das auch nur von Aussagen der Passanten mitbekommen, aber so soll es gewesen sein.“
Auf einmal spürte ich, wie sich ihre Laune steigerte. Ihre Augen leuchteten förmlich und sie kam auf mich zugesprungen.
„Daniel! Hast du das gehört?! Sie hat kein Alkohol geklaut!“ jubelte sie und in dem Moment bemerkte ich wieder wie hübsch sie war.

...

Die anderen wollte ich eigentlich wieder bei dem Krankenhaus einsammeln, aber wir fanden sie in der Stadt, so sie gerade auf ihr grün bei der Ampel warteten. Ich hatte gehupt, damit sie mich sahen und sie stiegen ein, als alle anderen über die Straße liefen.

Helau Leudis 🤗

Endlich kommt Mal wieder ein neues Kapitel hehe🙈

Aber ich war ja nicht untätig. Ich habe mir nur selber diese dumme Last auferlegt und schreibe an zwei Geschichten auf einmal... 🙄
Ich frage mich wieso ich das gemacht habe🤔😅

Nicht, dass es kein Spaß machen würde. Es ist nur so, dass man je nach dem wie man sich fühlt, Mal mehr in der einen und Mal mehr in der anderen Story drin steckt. 🤔

Dazu kommt noch, dass ich diese Sommerferien so gut wie nicht zu Hause bin und demnach nicht so oft zum Schreiben komme🤷

Ich bitte inständig, um etwas Nachsicht und Geduld.😂

Wer von euch wohnt eigentlich alles im Umkreis von Köln?

Naja man liest sich 🤗

~Danisa ❤️

Corbyn Besson FF | DoppelgängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt