Just friends

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Corbyns Sicht

Ich fand es komisch, dass sie immer noch behauptete, wir seien nur Freunde. Ich war normaler weise nicht so provokativ, wenn es um leidenschaftliche Angelegenheiten ging, aber ich wollte ihr dieses Mal beweisen, dass sie vielleicht doch etwas mehr für mich empfand. Zumindest hoffte ich das, denn sonst wäre es etwas peinlich. Ich lächelte sie an und kam auf sie zu. Ich wollte sie zwar ursprünglich nur umarmen, aber dann küssten wir uns doch wieder. Das bestätigte allerdings meine Theorie nochmal. 

Ich war total berauscht von dem Gefühl ihrer Lippen auf meinen und ich liebte das warme Gefühl ihrer Hände auf meinem Rücken. "Siehst du." hauchte ich sanft zwischen unseren Küssen. Ich vernahm ein verweigerndes Zischen und musste schmunzeln. Ich ließ es einfach zu, dass sie mich mit dem Rücken in Richtung Bett drehte. Sie verlagerte nun ihr Körpergewicht ein wenig nach vorn, sodass ich mich auf das Bett fallen lassen musste, um mein Gleichgeweicht noch halten zu können. Meine Hände rutschten dabei etwas runter und als ich sie wieder auf die Höhe ihrer Taille bringen wollte, merkte ich, dass sich der Stoff ihres dünnen T-Shirts nun über meiner Hand befand. Ich strich sanft ihren heißen Körper mit meinen Fingerspitzen weiter hinauf und hielt dabei den Stoff des Shirts zwischen zwei meiner Finger. Ich zog es ihr vorsichtig über den Kopf. Dann erschrak ich kurz, weil sie mit ihren kalten Fingern nun auch unter mein Shirt glitt und es mir auszog. Nachdem sie es über meinen Kopf gestriffen hatte, öffnete ich meine Augen und beobachtete sie kurz, wie sie ihr T-Shirt und meines versuchte auf meinen Schreibtischstuhl zu werfen. Es blieb bei einem Versuch. Ich grinste kurz, doch dann legte sie auch schon ihre kleinen Hände auf meinen Oberkörper und fuhr langsam über meinen Hals, hoch zu meinem Kopf, wo sie mir dann durch die frisch gemachten Haare wuschelte. Ich legte kurz meinen Kopf leicht in den Nacken und genoss es, dass sie meinen Hals mit ihren Küssen liebkoste. Ich stöhnte leise, als sie leicht begann daran zu saugen und ließ mich nach hinten fallen. 

"Argh!" schrie ich schmerzerfüllt auf, weil sich plötzlich Scherben in meinen Rücken bohrten. "Scheiße!" entfuhr es ihr und sie hielt sich schnell die Hand vor den Mund. "Ich habe vergessen, dass der Teller und das Marmeladenglas noch auf dem Bett sind." schämte sie sich und stand blitzschnell auf, um um das Bett herum zu laufen und sich meinen Rücken anzusehen. Sie erschrak, was schwer zu überhören war. "Oh mein Gott! Corbyn!" kreischte sie vollkommen hysterisch. "Ich hole mal was zum Abwischen. Ich weiß nicht, was davon Marmelade und was Blut ist." sagte sie leise und ging in das Badezimmer gegenüber von meinem Zimmer. Ich war echt ungeduldig und wollte wissen, wie schlimm es um meinen Rücken stand. Deshalb verrenkte ich mich und fasste mir mit einer Hand auf den Rücken. "Wenn ich es anfasse, tut es ultra doll weh." jammerte ich rum, was sie scheinbar gehört hatte, obwohl ich es ziemlich leise gesagt hatte. "Ich komme!" rief sie besorgt, wobei sie wieder mal in einige Tonlagen über ihrer eigentlichen Stimme abrutschte. "Meine Hände sind jetzt voller Marmelade und ich glaube ich habe jetzt auch eine Scherbe in meinem Finger." erklärte ich ihr und wollte wirklich, dass sie kommt. "Corbyyyyn!" quiekte sie. Mein Finger tat wirklich weh und als ich ihn ableckte schmeckte ich, dass er wirklich blutete. "Ahh Maike..." stöhnte ich laut. Endlich kam meine Rettung. Sie hatte einen feuchten Lappen in der Hand. "Mehr hast du nicht?" fragte ich besorgt, da der Lappen auch nicht mehr ganz so sauber aussah. Ich vertraute ihr einfach und biss meine Zähne zusammen, als sie begann die Marmelade von meinem Rücken zu wischen, obwohl es extrem schmerzte. "Bah das ist voll klebrig!" beschwerte sie sich lauthals und warf den Lappen weg. Ich glaube sie kannte keine normalen Reaktionen, entweder ganz oder gar nicht war wohl ihr Motto. Ich habe sie immer nur in extremen Gefühlsausbrüchen erlebt. Entweder war sie extrem gut gelaunt, total wütend, extrem deprimiert oder unglaublich hysterisch und manchmal halt geil auf mich. Sie sammelte nun voll konzentriert die Scherben aus meinen Wunden und es herrschte absolute Stille in meinem Zimmer. 

Corbyn Besson FF | DoppelgängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt