...is not the end...

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Corbyns Sicht

"Maike..." raunte ich, weil ich meine Verwirrung über ihre Aussage nicht allen im Raum Anwesenden kenntlich machen wollte. Sie stellte sich wieder fest auf den Boden, nachdem sie vorher auf Zehenspitzen stehen musste, um mich küssen zu können. Sie legte einfach ihren Kopf auf meine Brust und hörte meinem schnell puckernden Herzen zu, während ihr Kopf sich den Bewegungen meines, sich unrhythmisch heben und senkenden, Brustkorbs hingab. "Ach Leute macht doch nicht so ein Drama daraus. Ihr mochtet euch die ganze Zeit schon und jetzt habt ihr endlich den Mut dazu gehabt es euch gegenseitig zu zeigen." unterbrach Zach genervt die schöne Stille. 

[...]

Maikes Sicht

Am Abend war es schon spät geworden und Leslie und ich beschlossen einfach nochmal im WDW-Haus zu übernachten. 

Ich saß auf Corbyns Bett und hatte mich in seine Decke eingekuschelt. Das einzige Licht, was das Zimmer erhellte war die schummrige Schreibtischlampe, die ich zu mir gedreht hatte, um besser lesen zu können. Ich las gerade ein Werk von Agatha Christie, während ich langsam begann, müde zu werden. Rückblickend auf den Tag war das vermutlich einer der produktivsten Tage, die ich jemals durchlebt hatte. Ich hätte bei weitem nicht gedacht, dass ich das Rätsel meines Vaters so schnell lösen könnte. Vor allem hätte ich niemals erwartet, dass Cynthia mir dabei auch noch helfen würde. Es war ein angenehmes Gefühl von Zufriedenheit, das sich in meinem Körper mit einer prickelnden Wärme vermischte. Ein Geräusch verleitete mich sanft dazu, wieder aus meinen Gedanken zu erwachen. Es war eigentlich kein Geräusch, viel mehr war es die Stille, die durch das Verstummen dieses angenehm monotonen Rauschens das Zimmer erfüllte und es in eine andere Atmosphäre übergehen ließ. Nun wirkte dieses Zimmer behaglich und vertraut und ich fühlte mich hier geborgen. Es war so leise, dass ich sogar das leise Rascheln des Handtuchs vernehmen konnte und schließlich genau wusste, wann er seine Sachen anzog. Als er die Tür des hell erleuchteten Badezimmers öffnete, machte er die warme kuschelige Stimmung, die die schummrige Lampe verursachte etwas kaputt. Seine verstrubbelten feuchten Haare und sein niedliches, sanftes Lächeln überwogen in dem Moment und rundeten diesen Moment eher ab. Er hatte das Licht, was unangenehm blendend aus dem Badezimmer strahlte immerhin just in der Sekunde abgeschaltet, als er das Bad verlassen hatte. Die Wirkung des Zimmers, intensivierte sich durch seine Anwesenheit noch einmal enorm und verwandelte diesen Moment in eine Ewigkeit. Die Zeit um mich... Nein um uns herum blieb einfach stehen. Die Umwelt verschwand und unsere Wahrnehmung beschränkte sich nur noch auf den jeweils anderen. Ich musste unweigerlich lächeln, weil er mich die ganze Zeit genau so ansah, wie ich ihn. Wir fühlten uns immer stärker zu dem anderen hingezogen, doch keiner traute sich den ersten Schritt zu machen. Eine Spannung erfüllte den Raum und gab der Situation noch die Kleinigkeit an Aufregung, die es benötigte. Ich setzte mich auf die Bettkante und verschränkte dann meine Beine. Meine Hände stützte ich auf das höhere Bein und legte letztendlich meinen Kopf auf meinen Händen ab. "Deine Haare sehen süß aus." flüsterte ich, um die Stille nicht zu durchbrechen und ließ mit meinen Augen nicht von seinem Gesicht ab. Ich beobachtete wie seine Augen sich minimal bewegten, um mich zu mustern und sah zu, wie er seine Lippen mal mehr aufeinander drückte als sonst und dann seinen Mund ganz kurz und leicht öffnete. Ich machte ihm es unmittelbar nach und presste kurz meine Lippen aufeinander, um sie ganz zart zu befeuchten. Unscheinbar biss ich mir leicht auf die Lippe, um beherrscht zu bleiben, als er langsam einige Schritte auf mich zu ging. Ich war angespannt, weil ich nicht wusste, was als nächstes passieren wird. Ich war so aufgeregt, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Ich hielt einfach den Augenkontakt, während er immer näher kam. Ich ergriff seine Hand, sobald sie in Reichweite war und zog ihn zu mir auf das Bett. Ich ließ mich fast automatisch nach hinten fallen, sodass er nun über mich gebeugt war. Er stützte sich auf seinen linken Ellenbogen und strich mir sanft mit der rechten Hand eine kitzelnde Haarsträhne aus dem Gesicht. Er zögerte scheinbar und war sich unschlüssig, was er machen sollte. Während er überlegte tropfte ein winziger Wassertropfen von seinen noch immer feuchten Haaren genau in mein Gesicht. Ich zuckte ein wenig zusammen, weil er in der Nähe meiner Augen landete und dann begannen wir beide zu kichern. Ich schlang einfach meine Arme um seinen Hals und zog seine Lippen auf meine. Es fühlte sich so an, als ob ein Feuerwerk in mir explodierte, während die Gefühle am überkochen waren. Seine kalten Hände rutschten unter mein Oberteil und bildeten den perfekten Kontrast zu meiner glühenden Haut. Ich empfand das Gefühl des Stoffes, der an meiner Haut rieb als äußerst unangenehm und zog deshalb mein Oberteil aus. Ich hatte es heute Nachmittag als mein Zuhause-Shirt angezogen, weil es sehr locker saß, aber jetzt wollte ich, dass meine Nerven nur von der Berührung seiner Hände gereizt wurden. Ich wollte nur noch ihn spüren. Als ich mein Shirt auf die Erde geschmissen hatte, merkte ich, wie er eine Sekunde zögerte, sich jedoch durch einen Kuss wieder von seinen Zweifeln ablenken ließ. Ich ließ meine Finger zart über seinen Rücken gleiten, bis ich das Handtuch, was etwas über Hüfthöhe um ihn gewickelt war, erreichte. Er war nackt! Hätte ich mir denken können, immerhin kam er nicht mal dazu, sich anzuziehen und ich kenne keinen Menschen, der mit Sachen duscht. Durch unser Rekeln im Bett und dem immer intensiver werdenden Abtastendes anderen Körpers, rutschte das Handtuch scheinbar einfach vom Bett. 

[Einige romantische Minuten später...]

"Ich habe kein Kondom..." gestand Corbyn und es war ihm sichtlich peinlich. Ich konnte aber kaum noch an etwas anderes denken. Immerhin hatte er mich kurz zuvor mit seinen Fingern verwöhnt. Ich lag schwer atmend auf dem Bett und wollte, nein, konnte meine Augen nicht mehr richtig öffnen, um mit ihm ein vernünftiges Gespräch zu führen. Ich wollte die Zeit auf nicht mit Worten verschwenden, deshalb hielt ich meine argumentative Ausführung zu diesem Thema etwas kürzer, als ich es unter anderen Umständen getan hätte. "Corbyn bitte..." stöhnte ich und atmete flehend aus. Ich drehte mich leicht auf die Seite, um ihn wieder zu mir zu ziehen. Seine Hände waren wie winzige kleine Blitze auf meinem Körper und brachten mich zum zittern, je näher er dem Mittelpunkt des Geschehens kam. "Maike ich weiß n..." fing er wieder zu zögern an. "Mach einfach!" befahl ich ihm ungeduldig. Ich konnte nichts anderes mehr fühlen außer ihn und mich und wie wir eng umschlungen verschmolzen.

Corbyn Besson FF | DoppelgängerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt