29.

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Ich wachte auf, ich hatte überhaupt nicht geschlafen. Tiefe Augenringe zerrten mein außergewöhnliches blasses Gesicht! Was es los mit mir? Woher kamen die Schmerzen? Ich sollte schnellst möglich ein Arzt aufsuchen! Ja, das sollte ich wirklich! Ich stand auf, doch knickte gleich um. Ich hätte irgendwie keine Kraft. Waren meine Muskeln gelähmt? Ich setzte mich auf meinem Bett und seufzte. Ich versuchte immer wieder aufzustehen und am Ende klappte es trotzdem oder fast. Ich rutschte aus und mein Hinterkopf knallte auf meinem Nachtisch. Mir wurde schwarz vor den Augen und mir war kalt. Es war unangenehm. Als ob ich in einer Gefriertruhe war. Ich blieb ganz kurz bei Bewusstsein , doch dann holte mich die Dunkelheit auf und alles wurde schwarz.
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Dann kam eine angenehme Wärme und ich sah Licht. Ich rannte zu der Lichtquelle. Dann sah ich wieder die Wiese. Noch eine Vision! Hoffentlich würde ich dieses Mal herausfinden wer es ist. Ich sah dasselbe Mädchen und fing an zu rennen. Es fühlte sich wunderbar an so zu rennen. Ich war nur noch ein paar Meter hinter ihr. Was sie hübsch. Hatte sie eine Spitze Nase? Kenn ich sie? Ich hatte keine Frage darauf. Ich tippte sie an der Schulter, doch sie reagierte nicht. Warum nicht? Merkwürdig! Ich rüttelte ein bisschen fester, doch sie bewegte sich kein Stück. Ich ging um sie herum und mein Lächeln verschwand. Ich hatte irgendeine Grenze überschritten, denn als ich sie sah, wurde das Wetter plötzlich schlecht und der Himmel verdunkelte sich. Das Gras war schwarz und es roch nach Rauch. Aber das war nicht schlimm, denn das Schlimmste war vor mir. Die Person, die ich vor mir sah kannte ich gut. Zu gut! Ich wollte es nicht wahrnehmen. Warum war ausgerechnet diese Person der weiße Wolf. Genau diese Person würde vielleicht von Jonas getötet werden. Die Person schaute mich mit leeren Augen an. Sie regte sich nicht und wollte mir etwas sagen. Ich glaube sie wollte mich bemitleiden. Ja! Diese Person tat mir leid. Sie bewegte sich nicht. Als ob sie nur eine Statue war. Eine leblose, blasse Statur. Diese Statur kannte ich zu gut. Denn ICH war die Statur. Ich würde vielleicht sterben. Ich würde alles kaputtmachen und Menschen unkontrolliert töten. Mein Macht würde mein Verstand nehmen. Ich war der weiße Wolf!

Ich wachte auf dem Boden auf! Ich sprang auf und sah mich um. Wo war ich? Im Badezimmer! War das nur ein Traum? War das nur eine echte Vision? Ja, meine Vision zeigte die Zukunft! Ohne es bemerken bildeten sich Tränen in meinen Augen.
Ich hasse mich schon jetzt. Ich wollte einfach nur etwas gutes für die Welt machen, doch das würde ich nie schaffen können, denn ich war der weiße Wolf!
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Die zwei nächsten Tage waren grausam. Ich stand auf, aß, um nicht auszusehen wie eine Leiche. Ich reagierte nicht, sondern saß einfach zuhause und sah die ganze Zeit fern. Ich dachte die ganze Zeit nach. Warum war ich diejenige? Ich dachte, dass es gut sei den weißen Wolf zu sein. Aber der alte Mann hatte gesagt, dass der andere Wolf zu viel von dieser Macht genutzt hatte und deswegen hat er sein Verstand verloren. Er hat NUR sein Verstand verloren, weil er diese Macht ausgenutzt hat. Das heißt, wenn ich die Macht überhaupt nicht nutze, werde ich auch nicht mein Verstand verlieren. Klingt logisch! Ich muss mein Leben genießen, vielleicht wird es ein Zeitpunkt geben, wo ich mein Verstand verlieren werde, doch bis dahin, werde ich mein Leben in vollen Zügen genießen. Ich werde mich erstmal verwandeln. Aber wie geht das? Ich ging in den Wald und zog mich erstmal aus, um mich zu verwandeln. Ich könnte mich auch mit Anziehsachen verwandeln, aber wenn ich mich zurück verwandele, bin ich nackt. Ich war jetzt nackt im Wald. Super! Ich konzentrierte mich und nahm Anlauf und sprang von einen kleinen Felsen. In der Luft verwandelte ich mich. Das Gefühl war wunderbar. Als ich mit den Pfoten auf den Boden ankam, konnte ich alles besser sehen, hören, fühlen und riechen. So fühlte man sich also. Und das habe ich verpasst. Ich rannte durch den Wald und fühlte mich endlich frei. Vorher fühlte ich mich nicht ganz, doch mit meinem Mate und meinen Wolf fühlte ich mich ganz und voll. Ich rannte viel. Als ich erschöpft ging ich wieder wo ich meine Anziehsachen versteckt hatte. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Ich drehte mich um und sah ein Werwolf, als Mensch. Scheisse, er hatte mich gesehen. Was soll ich tun. Ich rannt um mein Leben und stoppte, um mich wieder zurückzuverwandeln und mich wieder anzuziehen. Ich rannte nach Hause und passte auf, dass kein anderer mich gesehen hatte. Ich ging ins Haus und schloss mich erstmal ein.

The White MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt