Verändert

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Hi, erstmal vielen TAUSEND Dank für eure Kommentare und Votes beim letzten Kapitel... einfach sehr toll, was ihr da jedes Mal schreibt <333

So und jetzt viel Spass beim Lesen und einer völlig veränderten Tess :*(

LG Lewi

~Tess~

Der Schmerz in mir wurde immer größer.

Gigantische Ausmaße nahm er an und als ich meinte diese Schmerzen nicht mehr ertragen zu können konnte ich mich nicht mehr beherrschen. Ich brach vollends in Nuris Arme zusammen und schrie meinen Schmerz hinaus.

Kyle war einfach so aus dem Leben gerissen worden, auf so unglaublich brutale Art und Weise. Immer wieder – ich konnte es nicht einmal verhindern – tauchten Bilder vom lebenslustigen Kyle in meinem Kopf auf, die sich einfach nicht mit den Bilder aus meiner Vorstellung decken wollten. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie er ausgesehen hatte, nach dem Haiangriff. Vielleicht war das auch gut so, denn das würde mich vielleicht in den Wahnsinn treiben. Dafür wurde ich einige andere Gedanken nicht los. Es waren ehe Fragen, die sich mein Unterbewusstsein stellte. So fragte ich mich unter anderem, ob es wohl eine Qual für ihn war, ob Kyle von dem Biss etwas gespürt hatte und was er wohl in den letzten Sekunden seines Lebens gedacht hatte.

Und meine Schreie wurden immer lauter. Immer weiter schrie ich meinen Schmerz hinaus, aber der Schmerz wollte einfach nicht abebben. Nein, er wuchs stattdessen stetig an. Auch meine Tränen wollte nicht versiegen. Es kamen immer neue Ströme bis ich glaubte nur noch aus Tränen und Schmerz zu bestehen.

Die Gewissheit, dass die stundenlangen Gespräche mit meinem besten Freund, das viele Lachen, die wundervollen Momente und sein ganzes Leben einfach so vorbei waren, schmerzte am meisten. Unter diesem Schmerz krümmte ich mich zusammen.

Irgendwann, ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, kamen zu den seelischen Schmerzen auch körperliche hinzu, die ich aber durch die Trauer und das Heulen nur am Rand mitbekam. Meine Augen fühlten sich seltsam fremd an. Geschwollen und sie taten auch irgendwie weh. Zuerst dachte ich, meine Ohren würden nicht mehr richtig hören, da ich immer zu Schreie hörte. Schreie, die wie durch einen langen Tunnel zu mir drangen. Erst als ich spürte, wie meine Kehle brannte, erkannte ich, dass diese Schreie von mir kamen.

Ich verlor jedes Gefühl für Zeit, bis ich irgendwann erschöpft in einen anfangs traumlosen Schlaf fiel. Ich spürte während des Schlafs nicht viel, nur Nuris Nähe und seine schützende Hand auf meinem Rücken. Bis sie irgendwann weg war und der Traum anfing. Es war eigentlich kein wirklicher Traum. Es war nur eine Ansammlung von Bildern. Ich sah Kyle, Augenblicke seiner Bestattung und zuletzt nur noch Gesichter. Die sanft lächelnden Gesichter meiner Eltern, Jamies trauriges Gesicht bei seiner Ankunft auf Hawaii und dann sah ich Ria und Jamie, während ich unter den Schmerzen zusammenbrach. Ria weinte und hatte sich an Jamie fest gehalten. Auch Jamie sah verängstigt aus. Der Traum endete mit Nuris Gesicht. Er hatte Tränen in den Augen und sah höchst besorgt auf mich runter.

Ich hatte den drei wohl ziemlich viele Sorgen bereitet?

Mit diesem Gedanken schlug ich letztendlich die Augen auf und blinzelte leicht in die Helligkeit. Es dauerte einen Augenblick, bis ich mich zurecht fand und bemerkte, dass ich in meinem Zimmer in Mitchs und Rias Wohnung war. Ich bemerkte eine blonde Frau, die am Fußende meines Bettes saß. Irgendwo hatte ich die Frau schon einmal gesehen, aber ich hatte keine Lust darüber nach zu grübeln. Sie lächelte mich verständnisvoll und sanft zugleich an. „Hallo.“

Ich machte einen seltsamen Laut, der eigentlich ein Hallo sein sollte.

„Ria kommt gleich“, sagte sie mit einem osteuropäischen Akzent.

Me ke aloha {nuri sahin ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt