Nie allein

1.2K 51 7
                                    

Hallo und auch gleich wieder meinen GROSSEN DANK an alle Kommentarschreiber und Voter vom letzten Kapitel <3

LG Lewi

~Nuri~

„Wollt ihr etwa über Fußballsachen reden, Jamie?“, fragte Tess, mit diesem Naserümpfen, dass ich so süß an ihr fand.

„Jamie?“, fragte ich.

„Ja, so nennt sie mich“, meinte Mitch nachsichtig.

„Weil sein zweiter Vorname James ist. Ist so ein seltsames Bruder-Schwester-Ding, das auf seinem Mist gewachsen ist“, fügte sie zu mir flüsternd hinzu.

Trotzdem hatte Mitch sie gehört und schüttelte nun verständnislos den Kopf über seine kleine Schwester.

„Ich geh lieber, dann könnt ihr in Ruhe über eure Abseitspässe und Faullinien fachsimpeln“, meinte Tess und verließ die Küche.

Etwas verwirrt sah ich ihr hinterher. Hatte sie mit diesen falschen Begriffen Mitch und mich auf den Arm nehmen wollen oder meinte sie das ernst?

Mitch schien mein fragender Ausdruck aufgefallen zu sein. „Sie hat nicht viel Ahnung von Fußball. Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass sie überhaupt keine davon hat. Sie mag es auch nicht wirklich“, sagte er entschuldigend.

Ich konnte mir vorstellen, dass Tess damit mehr als einmal ihren großen Bruder geärgert hatte. Ich wäre zu gern dabei gewesen, wie die kleine Tess ihren großen Bruder damals als freches Mädchen geärgert hatte. Sicher war er mehr als einmal richtig sauer auf sie gewesen.

Während ich weiter darüber nachdachte sagte keiner von uns etwas und nur die Stimmen, der Unterhaltungen im Wohnzimmer sorgten dafür, dass es in der Küche nicht bedrückend still war.

Mitch schien nicht so recht zu wissen, wie er anfangen sollte, deshalb lehnte er sich erstmal gegen die Arbeitsplatte, überlegte es sich dann gleich wieder anders, stellte sich seitlich daran und stürzte sich mit dem linken Arm darauf.

Eigentlich wusste ich schon, worauf das hier hinaus lief. Er wollte mit mir über Tess sprechen und sicher wollte er auch wissen, ob die Frau, über die wir im Flugzeug gesprochen hatten, seine kleine Schwester war. Aber ich schwieg weiterhin.

Schließlich setzte Mitch dem Schweigen in der Küche ein Ende: „Sag mal, dein Urlaub, der hat dir doch gefallen oder?“, begann er vorsichtig. Sicher wollte er sich langsam an sein eigentliches Anliegen heran arbeiten.

„Das habe ich dir doch im Flugzeug schon gesagt.“

„Ja, hast du.“ Mitch fuhr sich nervös mit den Fingern durch die dunkelblonden Haare. Dann lehnte er sich wieder rücklings an die Arbeitsplatte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe eben von Roman gehört, dass ihr bis kurz vor unserer Ankunft auf Ibiza in dem großen Haus gewohnt habt“, sagte er dann und sah auf den Küchentisch vor ihm.

„Ja, haben wir.“ Jetzt lehnte ich mich genauso gegen die Arbeitsplatte wie Mitch es tat, hielt aber meine Hände an der Kante der Arbeitsplatte und verschränkte sie nicht.

„Ist Tess die Frau, über die wir im Flugzeug geredet haben?“, fragte er leise.

„Ja, ist sie“, gab ich zu. Obwohl ich mit Mitch bisher über alles reden konnte, verspürte ich jetzt doch so etwas wie Hemmungen. Immerhin ging es hier um seine kleine Schwester.

Mitch drehte seinen Kopf zu mir und sah mich lange prüfend an. Sein Gesicht ließ keine Schlüsse über seine Gedanken zu. Deshalb konnte ich nicht genau sagen, ob er etwas dagegen haben könnte, dass seine Schwester, die Frau war, die es mir im Urlaub so sehr angetan hatte – oder sie würde mir nicht mehr aus dem Kopf gehen, wie er selbst es neulich ausgedrückt hatte.

Me ke aloha {nuri sahin ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt