Kapitel 13

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Song: COPYCAT - Billie Eilish

Ich wachte wieder auf.
Was war passiert?
Was passierte jetzt?
"Schwester Frances? Was ist passiert?" Sie lief auf mich zu und kniete sich vor meinem Käfig nieder.
"Ich wart etwas weggetreten, aber keine Sorge. Jetzt ist alles gut."
Wenn Schwester Frances das sagt, muss es ja stimmen.
Ich hörte Geräusche neben mir.
Toni war also auch wach.
"Welchen Tag haben wir? Ich fühl mich als hätte ich Tage geschlafen." sagte Toni.
"Hast du auch. Vier Tage, um genau zu sein. Ich habe die nächsten Injektionen schonmal durchgeführt während ihr geschlafen habt.
Wie gesagt, es ist nicht gefährlich.
Ich habe das schon oft gemacht."
Ich schaute rüber zu Toni, die mich gerade gebeten hatte, nach ihren Wunden zu schauen. Sie zog ihr Shirt hoch und alle Wunden waren verheilt. Ich tastete meinen Rücken ab, meine Wunden waren auch verheilt, doch taten jetzt viel mehr weh als vorher.
Wie konnte das sein?
Wie?
Wieso???

Naja wie auch immer..
Schwester Frances beoachtete uns und zeigte auf Tonis Rücken.
"Ach ja übrigens, ihr werdet in den nächsten Tagen ein paar Veränderungen an eurem Körper erkennen, wie das hier.
Eure Wunden verheilen jetzt schneller als die von normalen Menschen. Allerdings ist euer Schmerzempfinden jetzt verstärkt."
Ich schaute an meinem Körper hinunter und konnte an meinen Armen viele Pflaster sehen.
"Warum sind da so viele Pflaster an meinem Arm? Meine Arme tun weh, Schwester Frances!"
"An meinem auch!" gab Toni dazu.
Schwester Frances lächelte.
"Wie gesagt, ich habe euch die anderen Injektionen schon gespritzt. Der Schmerz vergeht schnell."
Sie öffnete unsere Käfige und machte uns nach einander los.
Sie nahm uns jeweils an unseren Shirts und lief mit uns in einen anderen Raum nebenan.
Ich musste mich darauf konzentrieren, dass mich meine Beine überhaupt trugen.
Ich wusste nicht wieso, aber sie fühlen sich an als wäre ich einen Marathon gelaufen.

In dem Raum neben an, standen vier Käfige.
Ich konnte meinen Augen kaum trauen. In zwei, der beiden Käfigen, befanden sich zwei andere Mädchen.
Die beiden sahen komplett weggetreten aus und starrten in die Ferne. An ihren Körpern befanden sich viele Narben.
Diese beiden Mädchen scheinen wohl schon langer in Gefangenschaft zu sein.

Schwester Frances sperrte uns nun in die anderen beiden Käfige.
Diese ganze Situation traf mich wie ein Schlag ins Geschicht.
Endlich war ich wieder bei vollem Bewusstsein.
"Was ist mit den beiden passiert und wie lange sind sie schon hier?"
fragte Toni.
"Zwei Jahre und mit ihnen ist nichts anderes passiert, als mit euch nicht auch passiert ist, oder passieren wird." Schwester Frances sperrte uns nun in die anderen beiden Käfige ein, band uns fest und verließ den Raum. Toni und ich versuchten eine Konversation mit den anderen zwei Mädchen zu führen, doch das war unmöglich.
Sie waren wohl nicht mehr ansprechbar.
"Toni? Wir müssen hier weg! So dürfen wir nicht auch enden!"
sagte ich emotionaler als geplant. Inzwischen war mir klar, das dass Zeug, dass Schwester Frances uns gespritzt hatte, für unsere extremen Schmerzen und unseren vernebelten Zustand vorhin gesorgt hatte.
"Grace kommt sicher bald." antwortete Toni hoffnungsvoll.

Graces p.o.v

Ich war jetzt also wirklich aus dem Internat abgehauen und ohne Gepäck oder Ticket mit dem Zug nach Hause gefahen?
Ich konnte es immer noch nicht glauben.

Toni und Charly hatte ich natürlich nicht vergessen, ich feilte schon die ganze Zeit an dem perfekten Plan für ihre Rettung.
Ich machte mich also auf den weg nach San Rose um diese Ash zu finden, von der Charly so viel erzählte. Sie wäre sicherlich bei einer Rettungsaktion dabei.
Charly hatte mir von Plätzen erzählt, an denen die beiden sich öfter getroffen hatten. Also fuhr ich in Charlys Heimatstadt um all diese Plätze abzuklappern.
Vielleicht würde ich sie ja finden.

Angefangen mit einer Eisdiele im 80-Jahre Style. Sie war nicht leicht zu übersehen, also dauerte es nicht lange, bis ich sie gefunden hatte.
Ich lief hinein und sah mich um. Wirklich schön hier, allerdings war Ash nicht da.
Ich lief zu einer Angestellten und fragte sie, ob sie eine Ash kenne und beschrieb sie ihr so gut ich konnte.
Sie erzählte mir, dass sie Ash schon öfters hier gesehen hatte, aber dass sie seit ein paar Wochen nicht mehr dort gewesen war.
Das wäre ja auch zu einfach gewesen...
Ich bedankte mich freundlich und ging dann wieder.

Ich war an dem nächsten Ort angelangt, als mich ein Junge anrämpelte.
"Oh sorry." gab er von sich und erzählte weiter mit dem anderen Jungen, der neben ihm lief.
"Ja und dann hab ich mich in ihren Laptop gehackt und..." sagte der Junge zu seinem Freund.
Mich traf auf einmal ein Geistesblitz. Ich hielt die beiden Jungen an.
"Wartet bitte!" schrie ich ihnen hinter her. "Was soll ich noch tun außer mich zu entschuldigen?" sagte der Junge. "Nein. Darum geht es gar nicht.
Ich habe euer Gespräch gerade mitbekommen. Du kannst also... hacken?"
"Ehm.. ja, wieso?" der Junge schaute mich verwirrt an. Er wusste nicht wie ernst die Situation war.
"Ich weiß das kommt jetzt völlig aus dem Nichts aber... könntest du vielleicht ein Handy für mich hacken? Ich bezahl dich auch." 
sagte ich und versuchte so cool wie möglich zu wirken.
"Okay... solange du mich auch wirklich bezahlst.." er zeigte wahrnend mit dem Finger auf mich und lachte.
Ich nickte glücklich.
"Ein Problem gibt es allerdings noch. Ich hab das Handy nicht hier...
Ich habe nur die Nummer.
Geht das trotzdem?"
"Ich kann den Whatsapp Account hacken wenn du willst."
"Ja! Perfekt! Vielen Dank!"
Ich wollte unbedingt, dass er Charlys Handy hackte, damit ich Ash schreiben konnte um sie zu finden.
Der Junge, dessen Name übrigens Alex war, musste zum Hacken zu sich nach Hause fahren, also taten wir das.

× Fucked up prayers × Toni TopazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt