× Fucked up prayers × Toni Topaz

Kapitel 22

Song : Karma Seeker - VANT / Going to Hell - The Pretty Reckless

Ich lief noch ein Stück weiter und setzte mich auf eine nahgelegene Bank. Ich legte meinen Kopf verzweifelt auf meine Handflächen und blieb so ein paar Sekunden sitzten.
"Hey du, kannst du mir eine Gefallen tun?" Ein Mann setzte sich neben mich. "Was für einen Gefallen denn?" Ich schaute ihn verwirrt an.
"Siehst du diesen Typ dahinten?
Der mit der braunen Jacke?"
Er deute leicht auf einen Mann, der auf der anderen Straßenseite stand und sich gerade unterhielt.
"Ja, wieso?" antworte ich.
"Du bist nicht zufällig Polizistin?" fragte er vorsichtig.
"Nein, wieso?!"
Was wollte dieser Mann nur von mir?
"Okay gut. Ich brauche etwas von diesem Typ aber er will mir nichts mehr geben. Wenn ich dir das Geld gebe, würdest du es mir dann holen?"
Ich kreuzte meine Arme.
"Na gut, was darf es sein?"
sagte ich noch etwas kritisch.
Er rückte ein Stück näher zu mir. "Ecstasy." Ich nickte.
"Wie viel willst du denn?" Er erklärte mir genau wie viel er gerne hätte.
Als ich mich gerade auf den Weg machen wollte, blieb ich stehen und drehte mich um.
"Warte, bevor ich das jetzt tue muss ich dich fragen, wieso genau nimmst du Ecstasy?" Er legte seinen Arm ausgesteckt auf die Bank.
"Ganz einfach, weil mein Leben scheiße ist."
Ich schaute ihn einfach nur an, ohne etwas zu sagen.
"Okay, dann erkläre ich es nochmal extra für dich. Ecstasy kommt vom dem englischen Wort 'ecstatic' es bedeutet so viel wie 'begeistert, Glücksgefühle versprüren'.
Ich denke du verstehst was ich sagen will." Der Mann gab mir das Geld und ich machte mich auf den Weg.
In was ließ ich mich hier überhaupt gerade ein?

Als ich schließlich die Straße überquert hatte, machte ich auf mich aufmerksam. "Hey du."
Der Mann mit der braunen Jacke drehte sich um.
"Was?" Ich ließ all meinen Charm einspielen und lächelte ihn an.
"Ich habe gehört, du hast was ich brauche."
"Hast du Geld?" Antwortete er nur kurz. Ich holte den Geldschein aus meiner Hosentasche, den mir der Mann eben gegeben hatte.
Ich war so dumm! Ich hätte auch einfach mit dem Geld wegrennen können!
Toni und ich hätten es gut gebrauchen können...
Er zog mich in eine Seitenstraße.
"Was willst du?" Ich erklärte ihm alles genauso wie es mir beauftragt wurde. Ich gab ihm das Geld, und er mir die Pillen. Er gab mir mehr als ich eigentlich hätte kaufen sollen.
Ich wollte gerade etwas sagen, da war er auch schon verschwunden und zu weit weg um mich zu hören.
In meinem Gehirn fand ein Kampf zwischen Vernunft und Leichtsinn statt.

Wer würde wohl der Sieger sein?

Ich fasste nun einen Beschluss,
sah die kleine Tüte an, in der sich die Pillen befanden, nahm zwei raus und steckte sie in meine Hosentasche.
Ich überquerte nun wieder die Straße, doch nun etwas selbstbewusster.
Als ich an der anderen Straßenseite angelangt war, drückte ich dem Mann das kleine Tütchen in die Hand. "Dankesehr! Und wo ist mein Restgeld?" Ich lächelte und machte mich langsam wieder auf den Weg in das Hotel. "Er hat die Preise erhöht." rief ich ihm noch zu.
Als ich mich noch einmal umdrehte, war der Mann auch schon verschwunden.
Ich betrat das Hotel und lief die Treppen hoch.
Ich klopfte an unser Hotelzimmer. Toni öffnete nichtssagend die Tür. "Tut mir leid wegen vorhin." sagte ich vorsichtig. "Schon gut." erwiderte sie. Toni ging nun unter die Dusche. Inzwischenzeit nahm ich mir eine Wasserflasche und holte eine der Pillen aus meiner Hosentasche.
Ich lege die Pille auf meine Zunge, trank ein Schluck Wasser und schluckte sie hinunter.
Was tat ich hier eigentlich?
So schlimm stand es also schon um mich...

Ich legte mich auf das Bett und wartete ab, was passierte.
Keine Veränderung zu spüren.
Vorerst...

20 Minuten später

Toni und ich bekamen langsam hunger, also gingen wir nach unten in den Speisesaal. Beim Essen konnte ich nicht still sitzen und lächelte Toni die ganze Zeit an.
"Ehm.. Charly? Hast du deine Meinung doch geändert?" fragte Toni lachend. "Ach, vielleicht hast du doch recht. Ich sollte aufhören über die Vergangenheit nachzudenken und das Hier und Jetzt mit dir genießen."
Ich legte meine Hand auf ihre.
Toni sah komplett verwirrt aus aber nahm es einfach so hin.