Kapitel 39

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Song : Wires - The Neighbourhood

Als ich an unserem ausgemachten Treffpunkt ankam, war noch niemand da. Für einen kurzen Moment dachte ich, dass er mich nur verarscht hätte und jetzt mit samt dem Chat als Beweiß zur Polizei gegangen wäre.
Doch dann kam er.
Er lief erst fast an mir vorbei bis ich ihn aufhielt.
"Hey, hier bin ich." ich lächelte leicht. "Oh mein Gott Charly, ich hab dich einfach nicht erkannt. Tut mir leid." Er lachte.
"Kein Problem. Hast du das Zeug dabei?" Er nickte und reichte mir eine kleine Plastiktüte. "Hast du noch mehr?" fragte ich bettelnd.
"Woah Charly, chill mal. Du wirst davon schon komplett weggehauen."
Ich legte einen besorgten Gesichtsausdruck auf.
"Ja ich weiß, aber ich brauche das gerade wirklich dringen!"
"Na gut. Wenn du meinst."
Er übergab mir eine weitere kleine Tüte. Ich dankte ihm und überreichte ihm mein hart verdientes Geld.
Ich hätte niemals gedacht, dass ich es so ausgeben würde.
Wir redeten noch kurz über alles was im Internat passiert war.
Er hatte ein paar Fragen, die ich ihm auch brav beantwortete.
Irgendwann machte ich mich dann schließlich wieder auf den Weg.
Es fing langsam an zu dämmern und das genoss ich sehr.
Die Zeit zwischen Dämmerung und Abend war meine Liebste.
Wieder zu Hause angekommen, sagte ich meinen Eltern kurz bescheid, dass ich wieder da war und ging dann hoch in mein Zimmer.
Ich machte etwas Musik an.
Ach wie ich das vermisst hatte.
Ich wusste all diese alltäglichen Dingen nun endlich zu schätzen, da ich jetzt auch gesehen hatte, wie es ohne ist. Ich schloss einen Moment die Augen, und genoss einfach nur die Musik.

Wenige Momente später nahm ich dann allerdings, was sich in einem der beiden Tütchen befand.
Und zwar alles. Normalerweise brauchte man nicht viel davon um sich besser zu fühlen, aber ich konnte kein Risiko eingehen.
Ich nahm alles und legte mich dann wieder auf mein Bett.
Ich starrte nun einfach nur auf die Decken- Wand meines Zimmers.
Für den Rest des Abends war ich nicht mehr ansprechbar.

Nächster Tag

"Oh sie wacht auf!" Hörte ich meine Mutter sagen, während ich meine Augen öffnete.
Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen.
Ich sah mich um und erschrak.
Ich war nicht in meinem Zimmer, in dem ich gestern wahrscheinlich irgendwann eingeschlief.
Ich befand mich auch nicht in unserem Haus, und vor allem trug ich nicht meine Klamotten.
Meine Eltern stürmten auf mich zu.
"Wo zur Hölle bin ich?" fragte ich immer noch verschlafen.
"Im Krankenhaus mein Schatz." antwortete meine Mutter.
"Was w-wieso?"
"Du hattest eine Überdosis..."
sprach mein Vater.
Fuck! Sie sollten das doch nicht rausfinden!
"W-wa- was?" sotterte ich vor mich hin als mich die beiden kritisch ansahen.
"Charly, seit wann nimmst du schon Drogen?"
"I-ich ähm.." Sie unterbrachen mich.
"Du kannst es uns sagen, wir verraten es schon nicht der Polizei."
"Ein paar Tage nachdem Toni und ich abgehauen sind. Unter anderem nach Ashs Tod. Ich konnte es nicht mehr aushalten. Jeden Tag dieses bedrückende Gefühl, die Angst das wir gefunden werden würden, Panikattacken, Albträume..."
Ihr kritischer Blick veränderte sich eher zu einem Besorgten.
"Ach Charly. Wieso hast du uns denn nichts gesagt?"
Meine Mutter nahm meine Hand. "Wie hätte ich denn? Ich konnte niemanden kontaktieren."
gab ich zurück.

Später beschloss ich Toni anzurufen und ihr endlich alles zu erzählen.

"Hey Toni. Was geht?" sagte ich fröhlicher als erwartet.
"Hey du, gerade nicht so viel und bei dir?" antwortete sie sichtlich fröhlich zurück.
"Ich bin.. wie sag ich das jetzt am besten? .... Im Krankenhaus."
"Was ist denn passiert? Gehts dir gut?" fragte Toni besorgt.
"Ich hätte dir das schon längst sagen sollen, aber ich hab mich irgendwie nicht getraut. I-ich hatte eine Überdosis..."
"Charly von was redest du?"
Ich erzählte Toni ebenfalls alles und sie wäre am liebsten direkt vorbei gekommen. Ich bin froh das alle so gut reagierten, selbst meine Eltern von denen ich das echt nicht erwartet hätte.

× Fucked up prayers × Toni TopazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt