× Fucked up prayers × Toni Topaz

Kapitel 48

Song : Prom Queen - Molly Kate Kestner

Heute war es soweit.
Die Gerichtsverhandlung.
Die Verhandlung würde über mein restliches Leben entscheiden, ohne das ich irgendwie dazu beitragen könnte.
Hoffentlich steht das Glück einmal auf unserer Seite.
Nur ein einziges Mal...

Ich lag Stunden lang wach im Bett und spielte mit dem Gedanken Toni anzurufen und mit ihr so schnell wie möglichst von hier weg zu kommen aber das würde wohl zu nichts führen...
Obwohl, vielleicht könnten wir uns ein schönes Leben aufbauen. Vielleicht in einem anderen Land wo uns niemand kannte?
Ein Neuanfang würde uns gut tun.
Ach, über was mache ich mir überhaupt Gedanken?
Ich hatte es satt wegzulaufen.
Es könnte der Ausweg sein aber wäre auch sicherlich nicht das Ziel.
Verdammt! Was mach ich nur?

Da ich wegen dieser Sache keinen Schlaf fand, rief ich Toni wirklich an, in der Hoffnung, dass sie vielleicht das Selbe fühlen würde und wir uns gegenseitig helfen könnten.
Ich wartete an der einen Seite der Leitung bis Toni schließlich abnahm und ich ihre Stimme wieder hören konnte.
"Hey Charly, was gibts?" sagte Toni ungefähr in der selben Stimmung wie ich. "Hey Toni, kannst du auch nicht schlafen? Ich zerbreche mir hier den Kopf." fragte ich besorgt.
"Ja, mir gehts genauso. Ich bin jetzt noch im Pop's, da ich absolut nicht schlafen konnte und trinke einen Milkshake." antwortete Toni.
Wir redeten noch eine Weile bis ich endlich zu dem Punkt kam der mir schon so lange auf der Zunge brannte.
"T-toni, glaubst du wir müssen ins Gefängnis? Oder nur eine von uns?"
"Ich denke nicht. Mach dir darüber mal keine Sorgen." Antwortete Toni beruhigend obwohl ich in ihrer zittrigen Stimme erkennten konnte, dass sie sich ebenfalls den Kopf über alles zerbrach.
"Vielleicht sollten wir wieder abhauen." Sprach ich es nun endlich aus. "Nein Charly. Irgendwann werden sie uns finden und dann wären wir sicherlich richtig am Arsch." sprach Toni nun sichtlich emotionaler. "Das wird schon, Babe."
fügte Toni noch hinzu.
Die Tatsache das sie mich Babe nannte, brachte mich etwas zum Lächeln und lies meine Sorgen ein paar Sekunden vergessen.
"Danke. Du bringst mich echt immer zum Lächeln, Toni."

Was würde ich nur ohne sie tun?

Ein paar Minuten später legten wir dann auf und ich versuchte noch ein letztes Mal zu schlafen.
Dieses Mal mit Erfolg.

Nächster Tag

Ich wachte auf und sah auf meinen kleinen Wecker neben meinen Bett.
6:30 Uhr zeigte dieser an.
Wirklich lange konnte ich nicht schlafen, das war aber auch gut so. Immerhin mussten wir schon bald los. Ich lag noch total verschlafen in meinem Bett und wollte nicht aufstehen. Wer weiß, vielleicht würde ich mein Zimmer nie wieder sehen.
Als ich mich dann schließlich doch zusammenreißen konnte, stand ich auf, putzte mir die Zähne, zog mich um, duschte und frühstückte mit meinen Eltern.
Diese versicherten mir ebenfalls das alles gut werden würde.
Hoffentlich hatten sie recht.

Wir fuhren los.
Auf dem Weg kaute ich meine Nägel kurz und klein.
Dazu kam, dass ich schon wieder auf Entzug war.

Als wir ankamen, suchte ich sofort nach Toni. Diese konnte ich auch relativ schnell finden.
Zur Begrüßung umarmte ich sie. Irgendwie traute ich mich nicht sie zu küssen, da meine Eltern alles hätten sehen können.
Vielleicht ging es Toni ja genauso.
Sie hielt sich ebenfalls zurück.

Sweet pea, Fangs und Jughead waren ebenfalls gekommen, da sie an dem Überfall ja beteilig waren.
Hoffentlich würden sie keine Strafe bekommen weil sie mir geholfen hatten.

Kurz bevor wir uns alle in dem Gerichtsverhandlungssaal versammeln mussten, traf ich meinen Anwalt. Es war eine große Frau mit einem Hosenanzug.
Wir unterhielten uns kurz und sie versicherte mir, das sie alles dafür tun würde, meine Strafe so mild wie nur möglich zu halten. Sie wirkte eigentlich echt nett und anständig.
Sie würd mir bestimmt helfen können.

Also versammelten wir uns alle in dem großen Saal.
Verdammt, ich war so nervös wie noch nie.
"Ich schaff das! Ich komme nicht ins Gefängnis. Ich habe nichts getan." Redete ich mir immer wieder ein.

Der Richer sah ziemlich böse und streng aus. Er schaute mich schon jetzt so unglaublich herablassend an.
Oder bildete ich mir das jetzt nur ein?

"Bitte nehmen sie alle Platz." sprach er laut und deutlich.