Kapitel 2

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Song : Colours (stripped) - Halsey (driving version)

"Wo bin ich? Wo fahren wir hin?
Wie viel Uhr ist es? "
"Ach Charly, beruhig dich.
Du bist nur in unserem Auto und wir sind doch da, dir passiert nichts." Sagte meine Mutter lächelnd.
Wenn Blicke töten könnten.....
"Wo fahren wir hin?!" wiederholte ich mich. "Und hab ich morgen nicht Schule?" fragte ich komplett verwirrt.
"Ach mach dir darüber mal keine Sorgen Kleines." gab mein Vater von sich. Von mir kam als Antwort nur ein noch verwirrterer Blick. "Nun...errinerst du dich noch an das Internat von dem ich dir schon öfters erzählt hab?" fragte meine Mutter unschuldig.
"Dieses spießige Kloster Internat?"
"So würde ich das jetzt nicht ausdrücken....aber ja."
"Jedefalls.... dachten wir es wäre das Beste..."
Nein. Nein. NEIN. NEIN NEIN.
"...wenn du dir die Schule mal anschauen würdest. Vielleicht können sie dir helfen."
"HELFEN? BEI WAS DENN?" schrie ich. "Du weißt doch... bei deinem Problem.." entgegnete mein Vater.
"MEIN PROBLEM? MEIN PROBLEM SEIT IHR!" Ich war außer mir vor Wut. Ich musste Ash unbeding bescheid sagen, doch ich konnte mein Handy nirgendwo finden.
Also bat ich meine Eltern freundlich...oder auch nicht so freundlich, mir mein Handy zu geben, doch sie weigerten sich.
"Wenn ihr mir jetzt nicht sofort mein Handy gebt, sorge ich dafür das wir hier alle nicht leben raus kommen!"
Sie schauten sich kurz gegenseitig an, und dann holte mein Vater mein Handy aus seiner Hosentasche und gab es mir wortlos.
Ich schrieb sofort Ash.

Ich : Yoo Ash :/

Ich : Meine Eltern schicken mich auf ein kloster internat🙂 kp was jetzt mit mir passiert🙂🙂 Bitte rette mich🙂

Ich : Ich weiß auch nicht ob ich mein handy behalten kann und wann wir uns wieder sehen also bis irgendwann dann :/♡♡♡

Wahrscheinlich schlief sie schon.
Ich konnte es nicht fassen.
Was waren meine Eltern nur für Monster. Sie schickten ihre einzige Tochter auf irgendein scheiß Internat weil sie lesbisch ist...
"Die Tochter von Claudia Becker, die früher mit mir zur Schule gegangen ist, der wurde auch geholfen und ihr hat es so gut dort gefallen!" sagte meine Mutter voller Begeisterung.
Ich könnte kotzen.
Ich werde niemals auch nur einen Fuß in dieses Internat setzen! Niemals.
"What the fuck? Wenn sie das selbe 'Problem' hat wie ich kann man ihr nicht helfen oder sonst irgendwas tun!"
"Also bitte Charlotte! Pass doch auf deine Wortwahl auf!" sagte meine Mutter in einem lauten Ton.
Sie sind solche Spießer.
Ist vielleicht besser wenn ich von ihnen weg bin.
Wir fuhren noch gefühlte 5.000 Stunden. Ich dachte währenddessen über viele verschiedene Wege nach, wie ich aus dem Auto springen könnte aber ich hätte wohl keinen davon überlebt...also was solls.

Dort angekommen sah ich ein großes braunes Gebäude. Es sah sehr alt aus. Könnten gute 300 Jahre sein.
Ein großes schwarzes Tor öffnete sich. Meine Eltern stiegen aus dem Auto. Ich ebenso.
Eine None lief durch das Tor und begrüßte uns alle.
"Hallo, schön sie kennen zu lernen. Ich bin Schwester Frances."
Die Schwester machte eine Geste, dass ich ihr folgen solle.
Ich bewegte mich allerdings kein Stück. "Los Charly. Sie hat dich gemeint." sagte mein Vater, immernoch lächelnd.
"Nein ganz bestimmt nicht! Da geh ich niemals rein! Nie im Leben!"
Die Schwester verschwand wieder hinter der Tür, aus der sie gerade kam und sagte irgendetwas zu zwei großen Männern. Als sie wieder zurück kam folgten die Männer ihr.
"Sollen ihre zwei Bodyguards mich einschüchtern oder was? Versucht es doch!" sagte ich voller Selbstbewusstsein.
Die beiden Männer kamen immer näher auf mich zu und packten mich jeweils an einem Arm.
Ich versuchte mich loszureißen, doch leider erfolglos. Sie waren gerade dabei mich rein zu tragen, als ich noch einmal mit dem bösesten Blick den ich jemals in meinem Leben machte, in die Augen meiner Eltern schaute. "Fahrt zur Hölle!" Sagte ich aggresiv und konnte wenigsten etwas Trauer in ihren Augen sehen.
Ich versuchte mich loszureißen, wieder und wieder.
Ich schrie unglaublich laut.
Lauter denn je zuvor, doch alles erfolglos. Sie trugen mich rein und verschlossen die Tür hinter uns. Schwester Frances sagte:
"Folge mir bitte in mein Büro."
"Kann ich zuerst aufs Klo?"
"Na gut. Unsere Toiletten befindet sich dort." Sie zeigte auf einen Raum, der von außen ganz genau aussah wie alle anderen Räume in diesem Gebäude auch.
Ich musste eigentlich gar nicht auf die Toilette, ich wollte nur kurz alleine sein und vielleicht einen Fluchtweg finden. Als ich das Klo betrat würde mir ganz übel.
Nur ein winziges Fenster, dass von außen mit einem starken Gitter versehen war.
Wie sollte ich hier jemals wieder raus kommen? Ich schloss mich in eine der beiden Kabinen ein und setzte mich auf den Boden.
Eine Tränen lief meine Wangen hinunter.
"Fuck! Fuck! FUCK! FUCK!" schrie ich.
"Brech jetzt ja nicht zusammen Char, wir habens uns auf solche Situationen unser ganzes Leben schon vorbereitet." sprach ich mit mir selbst.
Ich bekam noch weitere Tränen in meinen Augen doch ich hielt sie zurück. Es war viel zu früh um auszurasten.
Vielleicht war alles ja doch nicht so schlimm wie gedacht.
Wenigsten war ich weg von Zuhause. Ich schloss die Kabine wieder auf und lief mit Schwester Frances zu ihrem Büro.

× Fucked up prayers × Toni TopazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt