Kapitel 26

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Song : Teeth - 5 seconds of summer

Ich konnte das Wasser meine Körper runterlaufen spüren, und damit auch die Tablette.

Sofort konnte ich mich etwas beruhigen und ließ mich wieder auf das Bett fallen.
Ich atmete tief durch.
"Tut mir leid, Toni."
"Mach dir keine Sorgen, Charly.
Wir müssen uns erstmal drum kümmern hier rauszukommen ohne zu bezahlen. Ich hab auch schon einen Plan wo wir danach hin gehen können." Ich nickte.
Tonis Plan war es, ihre Heimatstadt zu besuchen.
Sie kannte anscheinend jemand bei dem wir unterkommen könnten.

Ich ging nun noch unter die Dusche. Als das heiße Wasser meinen Körper runterlief machte ich mir tausend Gedanken.
Wird alles gut gehen?
Wie sollten wir überhaupt in Tonis Heimatstadt kommen?
Wer waren wohl diese Menschen, bei denen wir unterkommen könnten von denen Toni geredet hatte?
Was wird passieren wenn Toni nach zwei Jahren das erste Mal wieder zurück ist?
Und noch viele mehr.

Als ich fertig war, war Toni dran und ich suchte währenddessen nach einer Tasche oder einem Rucksack, in dem ich unsere Sachen verstauen konnte und packte schonmal alle Sachen zusammen.
Mit 'unseren Sachen' waren Dinge gemeint die wir aus dem Hotel mitgehen lassen haben, z.B einen Apfel, eine Banane, Handtücher, Shampoo, Wasserflaschen usw.
Toni und ich hatten jetzt ja keine persönlichen Gegenstände mehr.

Ich öffnete den Schrank, der sich in unserem Zimmer befand und wurde fündig. Tatsächlich hatte jemand einen Rucksack liegen gelassen.
Wie viel Glück kann man denn bitte haben? Der Rucksack war aus Stoff aber hatte teilweise ein paar Ledereinsätze.
Ich holte ihn aus dem Schrank und öffnete ihn.
Innendrin befand sich eine schware Wollmütze, aber sonst nichts.
Ich stopfte alles hinein und zeigte der frisch geduschten Toni stolz meinen Fund.

Als wir fertig waren, gingen wir runter zum Frühstück und aßen noch einmal so viel wir konnten und stecken auch wieder Einiges ein.
Als unsere Teller leer waren, sah mich Toni fragen an.
"Und? Bereit?"
Ich nickte mit einem Lächeln.
Toni und ich liefen also selbstbewusster denn je aus dem Hotel. Den Schlüssel ließen wir in unserem Zimmer liegen, zusammen mit einem kleinen Zettel:

Hallo an die Person die das gerade liest. Es tut uns wirklich leid aber wir mussten leider ohne Bezahlung gehen :o Es ging nicht anderst.
Googlen sie uns, wir haben einiges durch gemacht und können ein Hotelzimmer leider gerade nicht bezahlen. Danke für alles! Sie haben uns sehr geholfen! :D

"Toni? Wie stellen wir das jetzt eigentlich an?"
"Was meinst du?"
"Wie kommen wir nach River-... ähm.. deine Heimat..?" Sie musste lachen. "Riverdale. So schwer ist es doch nicht Charly. Naja, jedenfalls hab ich gedacht.." Sie demonstrierte mir was sie meinte, indem sie sich an den Straßenrand stellte und ihren Daumen austreckte.
Auf der anderen Straßenseite sah ich den Drogendealer wieder und überlegte kurz rüber zu gehen und mir Nachschub zu bersorgen, allerdings hatte ich weder Geld, noch konnte ich das Risiko in kauf nehmen, dass Toni die ganze Sachen rausfand.

Es dauerte keine Stunde, da hielt ein Lkw- Fahrer an.
Toni und ich stiegen ein.
"Wo darfs hingehen, Ladies?"
sagte der Lkw- Fahrer flirtend.
Ich nahm Toni an der Hand, nur um sicher zu gehen.
"Wo hatten sie denn vor hinzufahren?" sagte Toni freundlich. "Ich bin auf dem Weg nach Greendale." sagte er und kratze sich am Kinn. "Perfekt! Da können sie uns auch rauslassen. Vielen dank."
Er nickte und lächelte.
"Immer wieder gern."
Toni und ich redeten die Fahrt über fast nichts.
Der Lkw- Fahrer schwieg auch, sang aber ab und zu bei ein paar Liedern im Radio mit. So verbrachten wir nun schon knapp zwei Stunden.

Ich errinerte mich nun daran, dass ich lange Autofahrten echt nicht vermisst hatte.
Der Lkw- Fahrer hielt nun an einer Tankstelle an.
"Ich muss mal tanken, wartet einfach kurz hier." Wir nickten. Als er fertig getankt hatte, ging er kurz in die Tankstelle um zu bezahlen.
Toni schaute sich ruckartig um.
"Wir sind schon in Greendale. Lass und lieber abhauen." Sie öffnete die Tür des Lkws und wir Beide sprangen schnell raus.
Der Lkw- Fahrer war allerdings schon wieder auf dem Weg zurück.
Wir versteckten uns hinter einer Tanksäule, in der Hoffnung das er uns nicht sehen würde.
Er war gerade am telefonieren.
"Ja genau. Sie sind bei mir...
Ja ich bin mir sicher das es die beiden sind... Genau... In Greendale... Tschüss."
Toni und ich wollten uns nach diesem Gespräch sofort vom Acker machen doch er fand uns.
"Na wen haben wir denn da?
Wo wollt ihr denn auf einmal hin?" sagte er als ob nichts gewesen wär. "Ich kann euch doch noch ein Stück mitnehmen."

"Wen haben sie gerade angerufen?" fragte ich kalt.
"Einen Freund, wieso?"
"Wir haben alles gehört. Sie haben die Polizei angerufen, richtig?"
Er versuchte es abzustreiken doch ich wurde mir immer sicherer.
"Danke für gar nichts, Arschloch!" schrie ich und rannte mit Toni schnell weg. Er versuchte mich krampfhaft festzuhalten.
Toni schubste ihn weg, ballte ihre Faust und schlug sie fest in sein Gesicht. Sie nahm mich, die etwas von Tonis Aktion geschockt war, an der Hand und wir rannten schnell zusammen weg.

× Fucked up prayers × Toni TopazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt