× Fucked up prayers × Toni Topaz

Kapitel 36

Song : Afterlife : XYLØ

Die Polizei schickte Toni und mich erstmal ein paar Tage nach Hause bis die Verhandlung stattfand.
Ich war wirklich aufgeregt.
Ich würde meine Eltern nach all der Zeit wiedersehen.
Wie werden sie bloß reagieren?
Wollte ich sie überhaupt wiedersehen?
Hatten sie ihre Meinung inzwischen geändert und tat es ihnen vielleicht sogar leid?
Wenigstens bekamen wir jetzt all unsere Sachen wieder die wir im Internat lassen mussten, also auch unsere Handys. Ich hatte inzwischen schon so lange ohne Handy gelebt, dass ich mich fast dran gewöhnt hatte. Toni und ich wurden einzelnd nach Hause gefahren also hieß das auch erstmal Abschied nehmen.
Zuerst verabschiedete ich mich von den anderen Serpents jeweils mit einer Umarmung und dankte ihnen noch einmal. Als ich dann bei Toni angekommen war, wollte ich sie gerade umarmen als sie mich einfach küsste. Gerechnet hatte ich damit wirklich nicht aber ich hatte auch nichts dagegen.
Wir umarmten uns trotzdem noch und ich wünschte allen eine gute Heimfahrt. Die Polizei rief meine Eltern an und bat diese, mich abzuholen. Toni und die anderen fuhren direkt mit Fp wieder nach Riverdale.
Ich machte es mir also auf der Polizei Station gemütlich. Ich hoffte das meine Eltern schnell ankommen würden und ich mich endlich wieder in mein eigenes Bett legen konnte.

Mit Grace konnte ich leider noch nicht reden, die Polizisten haben sie gleich wieder nach Hause geschickt, da sie bei dem geheimen Polizeizeug nicht dabei sein durfte... oder so etwas in der Art.

Ein Polizist kam plötzlich auf mich zu und sagte: "Ms. Cook, dürften wir uns ihren Rucksack einmal ansehen? Wir haben uns die Sachen von Ms. Topaz gerade auch angeschaut."
Verdammt! Sie durften keineswegs meine Sachen durchsuchen!
Ich war immerhin noch im Besitz von Drogen...
"Klar, einen Moment noch, okay?" sagte ich unschuldig mit einem Lächeln. "Tut mir leid aber ich muss ihnen ihren Rucksack sofort abnehmen." Ich nickte und gab ihnen meinen Rucksack, immer noch lächelnd. Ich durfte mir ja nicht anmerken lassen, dass ich nervös des Todes war.  Zum Glück kamen in diesem Moment meine Eltern angefahren. Ach, wer hätte blos gedacht, dass ich das mal sage? Ich spazierte ganz still und leise zu ihrem Auto und machte mich unbemerkt vom Acker. Ich stieg zügig in das Auto ein. "Charly! Wie schön dich wieder zu sehen! Gott sei dank gehts dir gut! Deine Haare sehen ganzschön... anderst aus.. Und du bist so dünn geworden!" sprach meine Mutter.
Ich bat sie erstmal schnell loszufahren, und dass ich ihnen auf dem Weg alles erzählen würde.
Das tat ich dann auch. Meine Gesichte war inzwischen so lang, dass ich sie während der Autofahrt fast nicht fertig erzählen konnte.
Beide waren sichtlich geschockt.
Beim Erzählen wurde ich ziemlich emotional und musste meine Tränen zurückhalten. Nüchtern hätte ich das niemals geschafft.
"Ich weiß gar nicht was ich sagen soll Charly... Diese Schwester Frances wird dafür büßen, das kannst du mir glauben."
"Ehm jaaa.... Sie ist tot."
"Was ? Wer hat sie umgebracht?"
"S-sie hat sich selbst erschossen."
"Aber Charly, wie kamst du eigentlich drauf, das Internat mit echten Waffen zu überfallen? Wo hast du diese überhaupt her? Du bist doch nicht etwa kriminell geworden, oder?" sagte meine Mutter.
"Dein Ernst? Ich hab euch gerade meine herzzerreisende Geschichte erzählt und dir fällt nichts Besseres ein, als mich zur Rede zu stellen?" sagte ich genervt. Das Gefühl, dass mir meine Eltern nicht zu 100 % glaubten, verschwand nicht.
Wär ja auch zu schön gewesen...
Dieses Mal kam mir die Autofahrt ziemlich kurz vor im Gegensatz zu der Anfahrt.

Als wir bei unserem Haus ankamen, fühlte ich mich wirklich gut. Dieses familiäre Gefühl, dass ich das letzte mal spürte als ich Ash sah, war nun auch da. Ich konnte kaum erwarten mich in mein eigenes Bett zu legen und erstmal auszuschlafen.
Allerdings hatte ich vorher noch etwas zu erledigen. Ich musste Ashs Eltern einen Besuch abstatten.
Ich schuldete ihnen eine Erklärung was mit ihrer Tochter passiert war und das ich alles dafür getan hatte, um sie zu retten aber es schlussendlich nichts gebracht hatte. Das sie starb weil sie mich retten wollte und ich deswegen immer noch ein schlechtes Gewissen hatte.
Ich musste mich unbedingt bei ihnen entschuldigen, da ich es nicht verhindern konnte.
Ich musste ihnen weis machen, dass sie nicht alleine waren und es durchstehen konnten.
Genauso wie ich... *Ironie*