Kapitel 16

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Song : Ghost - Sleeping With Sirens

Wenn ich richtig gezählt hatte,
waren es jetzt schon elf Tage in Gefangenschaft.
Hörte sich wenig an, aber diese elf Tage vergingen wie elf Jahre.
Die Zeit verging hier so langsam.
So unglaublich langsam.

"Guten Morgen!" rief Schwester Frances, lief in den Raum und warf uns jedem ein Brötchen hin.
Toni und ich stürtzten uns gierig auf das Brötchen.
Inzwischen mussten wir dieses aber gefesselt essen. Wie genau wir das anstellten, wusste ich auch nicht.
Der übliche Tagesablauf war heute auch mal wieder an der Reihe.

Später als es schon dämmerte, kam Schwester Frances nochmal zu uns und sagte fröhlich:
"Heute habe ich mal etwas Neues für euch mitgebracht."
Oh Fuck.
Das konnte nichts gutes heißen.
Sie trug eine verotte alte Badewanne aus dem Nebenzimmer.
"Dürfen wir endlich baden gehen?" sagte ich schon fast hoffnungsvoll.
Sie lachte. "Oh ganz sicher nicht."
Sie füllte Wasser in die Wanne.
"Was haben sie denn jetzt schon wieder vor?" Sie ignorierte uns und goss einfach weiter Wasser in die Wanne. Als sie fertig war, machte sie mich los und schloss meinen Käfig auf. Ich trat unsicher auf den Boden, raus aus meinem Käfig.
"Steig in die Wanne!" schrie mich Schwester Frances an, als wäre ich ihr fünf jähriges Kind das nicht baden wollte. Ich stieg also in die Badewanne und fühlte sofort, wie meine Wunden mit jedem Zentimeter,
den ich mich weiter ins Wasser bewegte, mehr brannten.
"Du kannst dir bestimmt denken was jetzt passieren wird, oder?" fragte Schwester Frances.
"Ja wahrscheinlich schon... Erklären sie es bitte trotzdem. Nur zur Sicherheit..." Sie knite sich zu mir runter, beugte ihren Kopf nach vorne und sagte: "Ach Charlotte. Denkst du wirklich du hättest noch eine Wahl? Ich kann dir nur so viel sagen,
du wirst hier wahrscheinlich dein Ende finden."
"Was? J-jetzt sofort?" sagte ich panisch und wurde von Schwester Frances runter gedrückt.
Toni schrie irgendetwas, was ich nun nicht mehr richtig mit bekam.
Ich erschrak mich und schnappte automatisch nach Luft.
Unterwasser ist das allerdings nicht so praktisch...
Ich verschluckte mich und musste sofort an die Luft.
Ich versuchte mich hoch zu drücken und Schwester Frances gab plötzlich nach. Ich atmete schwer und hustete mir gefühlt die komplette Lunge aus dem Körper. Wir konnten Geräusche von draußen wahrnehmen. Schwester Frances lief sofort zu der Tür, um zu sehen was los war.
In diesem Moment öffnete sie sich, und Ash und Grace standen mit einer Zange in der Hand im Türrahmen.
Die Zeit war wie stillgelegt.
Sie sind wieder hier!
Ash sah besser aus denn jeh und zog ein Messer aus ihrer Hosentasche. Schon wieder schossen mir Tränen in die Augen.
Ich stand auf und wollte gerade zu Ash rennen, als mich Schwester Frances festhielt.
"Ash! Grace! Endlich!" sagte ich vorsichtig. Ich schaute beide nach einander an und mir liefen Tränen unaufhaltsam über meine Wangen. Ash bekam auch Tränen in die Augen. Sie richtete das Messer auf Schwester Frances um sie abzulenken, während Grace sich auf den Weg zu Toni begab, ihre Fesseln los machte und ihren Käfig aufbroch.
Grace holte ebenfalls ein Messer aus ihrer Tasche und stach es Schwester Frances in den Rücken.
Schwester Frances ließ mich los.
Ich fiel sofort in Ashs Arme und vergrub meinen Kopf in ihren Haaren. Ash beendete unsere Umarmung nach kurzer Zeit und stach mit ihrem Messer genau da rein, wo eigentlich Schwester Frances Herz seien sollte.
Ob sie Eines hatte, bezweifelte ich allerdings. Schwester Frances brach zusammen und fiel auf den Boden.
Ash nahm mich an der Hand und wir rannten zusammen mit Grace und Toni so schnell wir konnten.
Ich schaute zu Ash, die sich an meiner linken Hand festklammerte.
Ich lächelte und sie lächelte zurück.
Endlich.
Darauf hatte ich die ganz Zeit gewartet. Eigentlich schon direkt als ich hier ankam.



Auf einmal hörte ich einen Schuss.
Nein. Nein! NEIN! NEEEIN!
Ich schaute mich um, um zu sehen ob bei allen alles in Ordnung war.
Ich hoffte so unglaublich doll, dass es die  Polizei war, die den Schuss betätigte aber innerlich wusste ich das Schwester Frances uns nicht einfach so gehen lassen würde.
Als ich meinen Kopf nach links zu Ash bewegte, brach eine Welt für mich zusammen. Schwester Frances stand ein gutes Stück hinter uns, mit einer Pistole in der Hand.
Sie hatte Ash in den Bauch geschossen.

Das konnte nicht war sein!Es durfte nicht war sein!Ash fasste auf ihre Wunde und schaute verwirrt ihre blut verschmirrten Hände an

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Das konnte nicht war sein!
Es durfte nicht war sein!
Ash fasste auf ihre Wunde und schaute verwirrt ihre blut verschmirrten Hände an.
Sie sackte zusammen auf den Boden. Mir liefen sofort wieder unzähliche Tränen über meine Wangen.
"Ash! Nein! Das darf nicht wahr sein!" sagte ich mit einer verheulten Stimme und presste meine Hände gegen ihre Wunde.
"Im Ziehlen war ich noch nie gut." sagte Schwester Frances völlig sorglos.
Ich sah nur noch, dass Grace auf Schwester Frances zu lief, danach konzentrierte ich mich nur noch auf Ash. "Ash! Es tut mir so leid! Ich hätte dich da niemals mit rein ziehen dürfen!" Sie hielt ihre rechte blutverschmirrte Hand an meine Wange und strich mir die Tränen aus dem Gesicht.
"Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müssest. Ich bin ganz aus eigenen Willen her gekommen."
sagte Ash mit letzter Kraft.
Das durfte nicht passieren.
Ash durfte mich nicht schon wieder verlassen, nach dem wir uns gerade wieder gefunden hatten.
Nicht schon wieder.

× Fucked up prayers × Toni TopazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt