× Fucked up prayers × Toni Topaz

Kapitel 51

Song : All of the Stars - Ed Sheeran

"Charlotte, hier ist Besuch für dich."
sprach eine der Aufseher.
Hoffentlich waren es nicht schon wieder meine Eltern...
Sie kreuzten schon vier Mal diese Woche auf. Ich fand es ja echt schön, dass sie sich Mühe gaben, aber ich hatte in letzter Zeit einfach nicht wirklich die Motivation mit ihnen zu reden.

Ich betrat einen kleinen Raum der dafür gedacht war, mit Besuchern zu sprechen. Der komplette Raum war zweigeteilt. Auf der einen Seite, die Sträflinge. Auf der Anderen die Besucher. Man konnte sich also über ein Telefon unterhalten und durch eine Glasscheibe sehen.
Zwei Aufseher führten mich in den Raum und ich setzte mich gespannt auf den Stuhl auf meiner Seite.
Mein Herz machte einen Satz als ich meine Besuch erblickte.

"Toni, du bist hier." sprach ich berührt. Sie nickte und strahlte über beide Ohren. "Sie wollten mich vorher nicht zu dir lassen." gab Toni ebenso berührt zurück.
"Wer? " antworte ich fragend.
"Alle Angestellten. Keine Ahnung wieso." gab sie zurück.

Schon wieder bekam ich dieses Gefühl. Dieses Gefühl von Wärme und Vertrauen. Ich bekam es jedes Mal wenn ich Toni sah. Man könnte es auch so erklären, wenn wir nicht schon zusammen wären, würde ich schnellstmöglich alles dafür tun um dies zu ändern.

Toni hatte ihre langen braun-pinken Haare in einen Zopf gebunden.
Ein paar lockige Strähnen fielen ihr aber dennoch in ihr Gesicht.
Ihre Lippen waren genauso pink wie ihre Haare. Natürlich trug Toni auch heute ihre Serpent Jacken genauso stolz wie sonst auch.

"Aber sag mal Charly, was ist mit deinem Gesicht passiert?" fragte Toni auf die Verletzungen meiner Prügelei vorhin hindeutend.
"Hier ist eine Frau, die denkt allen zeigen zu müssen, dass sie hier der Boss ist. Sie hat im Moment glaube ich auch gerade Besuch." gab ich genervt zurück. Tonis besorgter Blick veränderte sich nun langsam zu einem Aggresiven.
"Wo ist sie?" fragte sie wutgeladen.
"Beruhig dich Toni." antwortete ich lachend.
"Nein jetzt mal ganz im ernst. Wo ist sie oder wie sieht sie aus?"
Ich beschrieb Toni also ganz genau wie die Frau aussah.
"Okay danke Babe. Jetzt zu dir."
sagte Toni schon wieder sichtlich fröhlicher.
"Wie gehts dir?"
Ich kratzte mich kurz am Hinterkopf um eine perfekte Antwort zu finden.
"Ich... ich vermisse dich, die Serpents, Grace... ich vermisse euch alle."
Eine perfekte Antwort würde ich das jetzt nicht nennen aber ich konnte mich gerade nicht zurückhalten.
"Ich.. nein, wir dich auch! Keine Sorge Charly, ich werde ganz oft vorbei kommen! Beim nächsten Mal nehme ich dann Sweet pea und Fangs mit." Toni lächelte. Ich nickte nur und schaute auf den Boden.

"Weißt du noch, damals in dem Club?" brach ich die von mir erzeugte Stille. "Meinst du da wo wir noch auf der Flucht waren und uns zum ersten Mal geküsst haben?" fragte Toni lächelnd.
Ich erwiderte ihr Lächeln.
"Genau diesen Tag würde ich heute gerne wiederholen." sagte ich und grinste leicht.
"Wir werden ihn wiederholen. Vielleicht nicht heute und nicht morgen, aber wir werden es tun. Ich versprech es dir Babe." Ihre Worte lösten bei mir Gänsehaut aus.

Ein paar Sekunden schauten wir uns einfach nur an ohne irgendein Wort zu sagen. Ich dachte über einiges nach das ich ihr gerne sagen würde, konnte mich aber nicht dazu bringen die drei heiligen Worte auszusprechen.

"Charly, ich werde dich hier rausholen. Du hast es nicht verdient hier zu sein. Du hast so viel mehr verdient." sprach Toni nun plötzlich.
Ich schaute wieder auf den Boden da ich nicht wollte das Toni diese eine Träne sah, die meinem Auge gerade entwich. Ich wischte sie schnell weg, schaute Toni an und begann zu sprechen. "Danke Babe." war alles was ich gerade rausbekam.
Toni legte ihr Hand gegen die Plexiglasscheibe die uns beide voneinander trennte.
Ich legte meine Hand auf die andere Seite der Scheibe.
"Das ist wohl das Nähste das wir uns in den nächsten zehn Jahren kommen würden." sprach ich ohne zu überlegen, was das bei Toni hätte auslösen können denn auch ihr kullerten ein paar Tränen über ihre Wangen. "T-tut mir leid, hätte ich nicht sagen sollen." fügte ich noch hinzu,,in der Hoffnung ihre Tränen stoppen zu können. Es war ein unglaublich herzzerißendes Gefühl Toni so zu sehen.
Die sonst so starke Toni zerbrechen zu sehen.
"Hör auf dich zu entschuldigen Charly. Ich werde dich hier irgendwie rausholen. Ich weiß noch nicht wie, aber ich werde es tun." sagte Toni während sie ihre Tränen wegwischte.
Ich lächelte.

"Ich liebe dich Charly."
sprach sie völlig ernst aber dennoch liebevoll.

Ich musste kurz schmunzeln, da es das war, was mir ebenfalls schon auf Zunge lag, mich aber nicht traute auszusprechen.
Ihre Worte ließen mein Herz bis zu meinem Hals schlagen und alle Sorgen für ein paar Sekunden vergessen.

"Ich liebe dich auch, Toni."