Kapitel 42

45 4 0
                                    

Song: 2 Chord - Sleeping With Sirens

Ein paar Worte später, konnten wir alle Rosen in Ashs Grab werfen.
Es war unglaublich verstörend ihr Grab zu sehen, in dem Wissen, dass sie sich darin befand. Das Mädchen mit dem ich so viel teilte aber doch so wenig...
Selbs wenn wir uns noch nicht all zu lange kannten, hatten wir schon viele zusammenschweißende Erinnerungen erlebt und sie war nicht nur das Mädchen, mit dem ich eine Beziehung führte, sondern irgendwie auch meine beste Freundin.

Wie sollte ich jemals damit klar kommen?

Wie sollte ich vor allem nüchtern damit klar kommen?

Ich nahm mir also eine Rose aus der Vase, in denen sie sich befanden und schaute auf ihr Grab.
Ich hätte es am liebsten geöffnet,
Ash rausgetragen und wäre mit ihr abgehauen... Nur schade, dass mir das überhaupt nichts bringen würde.
Das Ganze würde mich warscheinlich nur in ein noch tieferes schwarzes Loch schubsen.

Bei diesen motivierenden Worten,
die ich vorhin sprach,
also 'zusammen können wir es schaffen' und 'Mit Ashs Hilfe können wir aus unserem schwarzen Loch klettern' , war ich mir selbst nicht ganz sicher woher sie kamen.
Ich hatte die Leute motiviert aufzustehen und Spaß zu haben, allerdings verfiel ich in Depressionen sobald ich einen Tag clean war...

Verdammt Charly, was ist nur mit dir passiert?

Toni nahm sich ebenfalls eine Rose und warf sie direkt in Ashs Grab.

Ich sah mich um.
Ich erblickte wieder all die traurigen Gesichter, deren Blicke alle nur wegen Ash aufgelegt worden.
Es wirkte, als wären all diese traurigen Gesichter nur für ein paar Momente da, vielleicht ein paar Tage oder Wochen aber dann würden sie verschwinden, in ihren Alltag zurückkehren und Ash vergessen.

Ich kniete mich nieder und lies meine Rose nun auch vorsichtig ihren Weg in Ash Grab wandern.
Ich flüstete noch ein leises:
"Lebewohl, Ash", stand wieder auf und umarmte Toni.
Ich zog sie in eine lange, intensive Umarmung und wischte mir währenddessen Tränen mit meinem Ärmel weg.
Ich konnte mich wirklich nicht oft genug bei Toni bedanken, dass sie mich begleitete.
Toni strich mit einer Hand durch meine Haare und die andere hielt sie stets um mich geschlungen.
So standen wir nun ein paar Minuten.
Schweigend.

Als die Beerdigung zu ende war, sprach ich noch einmal mit Ashs Eltern. Ich hoffe sie würden irgendwann Frieden finden können.

"Komm Charly, lass uns gehen.
Ich habe noch eine kleine Überraschung für dich."
sprach Toni mit einem leichten Lächeln. Ich gab ihr als Antwort auch nur ein Lächeln zurück.
Eigentlich schlugen mir meine Eltern vor, mich nach der Beerdigung wieder abholen zu kommen aber ich konnte mir das gerade wirklich nicht geben. Ich konnte auf die tausenden Fragen, die sie über die Beerdigung und vor allem über Toni und mich stellen würden, gut verzichten.

Als wir nun schon schweigend einige Meter liefen, brach ich die Stille.
"Also bleibst du noch ein paar Tage bei mir?" fragte ich Toni die mich gerade ansah.
"Würde ich gerne, sonst wäre die ganze Überraschung dahin."
Langsam wurde ich echt neugierig.
"Welche Überraschung eigentlich?"
fragte ich immer noch etwas betrübt.
"Ich will noch nicht zu viel verraten."
antwortete sie lächelnd.
Ich hoffe Toni war bewusst, dass mir gerade wirklich nicht nach feiern zu mute war.
"Übrigens, unser Taxi ist da!" erwähnte Toni.
Nun verstand ich gar nichts mehr.
Ein Auto fuhr immer näher auf uns zu und parkte nun genau vor unseren Füßen.
Die Beifahrertür öffnete sich und Sweet pea stieg aus.
"Überraschung!" schrie dieser.
Ob das meine Überraschung war?
"Oh mein Gott, hey!"
sagte ich so fröhlich, wie es mir gerade eben möglich war.
Sweet pea beugte sich zu mir runter, und wir umarmten uns kurz "Happy Birthday Charly." fügte er noch kurz hinzu. Fangs stieg nun auf der Fahrerseite aus. Wir umarmten uns ebenfalls und auch er gratulierte mir.
Ein paar Minuten unterhielten wir uns alle, stiegen dann aber in Fangs' Auto ein und er fuhr los.
"Ehm.. Fangs? Wenn du zu mir nach Hause fahren willst, hättest du da drüben abbiegen müssen."
Gab ich verwundert von mir.
Er lachte und antwortete nur mit einem kurzen "Ich weiß."
"Wo bringst du uns denn dann hin?"
fragte ich noch tausend mal verwunderter.
Toni, Sweet pea und Fangs mussten sich das Lächeln verkneifen.
Was verheimlichen die drei mir nur?

× Fucked up prayers × Toni TopazWo Geschichten leben. Entdecke jetzt