"Wie wäre es mit dem hier?", fragte Joe und hielt das nächste Oberteil hoch.
Ich riss die Augen auf und schüttelte heftig den Kopf.
"Ach komm schon!", meinte sie und ich sah es mir nochmal genauer an. "Das würde dir total gut stehen."
Ich runzelte die Stirn und griff nach dem nächsten Teil.
"Adrien würde es zumindest gefallen."
"Joe!"
Ich schmiss das Teil nach ihr.
Seitdem ich Joe von der Nacht mit Adrien erzählt hatte, könnte sie kaum erwarten, dass wir heiraten, dabei war es doch nur eine ... Nacht.
"Dann das hier."
Sie zeigte mir das Nächste, welches mir wesentlich besser gefiel.
Das Oberteil war babyblau und nicht zu freizügig.
"Gut, gib es mir", seufzte ich und zog es schnell im Bad an. "Und?"
Joe lächelte zufrieden. "Du kannst es gerne behalten, dir steht das Oberteil wesentlich besser, als mir."
Ich grinste sie an und posierte vor ihr.
Joe wollte mich zu einer Party mitnehmen, die Ana heute Abend schmiss.
Zuerst hatte ich mich geweigert, aber schließlich stimmte ich zu.
"Los, komm jetzt", meinte Joe und packte ihre Tasche zusammen. "Wir sind eh schon spät dran."
Schnell zog ich meine Jacke an und nahm ebenfalls meine Tasche.
Zusammen fuhren wir im Bus zu Anas Haus. Sie lebte in einer Gegend, in dem aufjedenfall die höhere Schicht wohnte.
Das Haus, in dem sie lebte, war gigantisch und modern. Es dröhnte bereits laute Musik nach außen und es standen schon einige Leute vor dem Haus, die innen keinen Platz mehr fanden.
Joe nahm mich an der Hand und zog mich durch die Menge, die halbnackt tanzte.
"Hi Ana", grüßte meine Freundin ihre und umarmte sie.
"Hey!"
Ana sah zu mir und lächelte, trotzdem sah man, dass sie mich nicht erkannte.
"Sirina, hi", stellte ich mich vor und gab ihr die Hand.
Sie nickte und grüßte mich ebenfalls.
"Ihr kommt spät, aber noch ist nichts spannendes passiert!", lächelte sie. "Los, nehmt einen Drink und ab unter Leute!"
Wir nahmen die Getränke dankend an und schon wurden wir von Joes Freundin verlassen, da sie weitere Gäste begrüßte.
"Du hast sie gehört!", grinste sie und ging zur Garderobe, um sich von der Jacke zu befreien.
Zusammen gingen wir durch das Haus zum Pool und setzten uns auf die Stühle.
Joe stellte mir nach und nach einige Personen vor, die sich mit mir freundlich unterhielten.
Plötzlich kreischte jemand auf und umarmte mich.
War das ... die Cousine von Adrien?
"Sirina", begrüßte sie mich und drückte mich fester. "Ich bin so froh dich zu sehen, wenigstens ein bekanntes Gesicht!"
Ich klopfte wenigstens auf ihren Rücken, dann sie ließ mich los.
Joe sah zwischen uns hin und her.
"Joe, das ist Ruby!", murmelte ich schnell. "Ruby, Joe."
Beide lächelten sich an und gaben sich die Hand.
"Wie unhöflich!" Ruby riss ihre Augen auf und trat zur Seite. "Das ist mein Freund Felix!"
Wir lächelten uns gegenseitig an und nickten.
Felix gehörte zu den Jungs, die man einfach nur hübsch finden musste. Er strahlte eine gewisse Ruhe aus, was ein totales Gegenteil zu Ruby war.
"Es tut mir so leid, dass ich letzten Freitag so abwesend gewesen bin. Du musst wissen, ich hatte da noch nicht mitbekommen, wer du bist", plapperte sie.
"Mitbekommen? Von wem?", fragte ich nach.
"Hier seid ihr!"
Die rau männliche Stimme erkannte ich sofort.
Langsam drehte ich mich um und sah Adrien an.
Das Erste, was mir einfiel, war einfach nur wow. Er könnte einer dieser Models in Zeitschriften sein.
Sein Tshirt spannte sich zwischen den breiten Schulter an. Die Hose mir dem Löchern verlieh ihm etwas jugendliches.
"Adrien!", lächelte Ruby. "Ich hatte schon nach dir Ausschau gehalten!"
Hätte Ruby nicht etwas gesagt, würde ich vermutlich immernoch gaffen.
"Wieso das?", fragte er, nahm aber nicht den Blick von mir.
Ich versuchte auf alles andere zu achten, deshalb nahm ich schnell ein Schluck von meinem Getränk.
"Du hättest mir ruhig deine neue Freundin vorstellen können", meinte Ruby und ich verschluckte mir.
Hustend schüttelte ich den Kopf.
"Freundin?", krächzte ich und hustete weiter.
Adrien lächelte neben mir und zuckte die Schulter.
"Jetzt kennst du sie ja."
Joe starrte mich mit einem Grinsen an und stach mit dem Finger in meinen Arm. Unauffällig schüttelte ich meinen Kopf.
"Sirina?", rief jemand von hinten nach mir, sodass ich mich umdrehte.
Die Stimme kam mir bekannt vor und als ich ihn sah, grinste ich verdutzt.
"Louis?"
Ich lief auf ihn zu und umarmte ihn.
"Oh mein Gott! Was machst du hier?", fragte ich überrascht.
Erinnert ihr euch noch an Louis Quinn? Derjenige, der auf mich stand und nicht auf Claire?
Wir hatten uns im Feriencamp wieder getroffen und hatten uns von Anhieb an verstanden, sodass wir fast zu Freunden wurden.
"Nein, was machst du hier?", lachte er. "So weit ich weiß, hälst du dich immer von Partys fern."
Ich schlug ihm gegen die Brust, sodass er grinsend zusammenzuckte.
Mir fiel wieder ein, dass auch andere hinter mir standen und so drehte ich mich um.
"Das ist Louis", murmelte ich schnell und fasste mir an die Stirn.
Ich spürte die Blicke auf mir und dem Jungen neben mir. Besonders einer durchdrang mich.
"Hi!", lächelte Adrien in die Stille hinein und reichte Louis die Hand, die er ebenfalls lächelnd annahm. "Hi."
Wieder wurde Atmosphäre unangenehm, sodass Louis dieses mal die Ruhe unterbrach.
"Ich hol mir noch was zu trinken, kommst du mit?", fragte er mich ungeduldig.
"Klar", meinte ich zögerlich und wir gingen an allen anderen vorbei.
Adriens Blicke bohrten sich in meinen Rücken, sodass ich mich nochmals umdrehen musste.
"Wie ich sehe hat sich einiges bei dir verändert."
"Was meinst du?", fragte ich etwas zu schnell nach und mein Kopf drehte sich zu ihm.
Sind ihm die Blicke von Adrien etwa auch aufgefallen oder wurde ich paranoid?
"Dir sind ja doch noch Brüste gewachsen", grinste er blöd, sodass ich ihm gegen den Arm schlug.
"Arsch", flüsterte ich und schüttelte lachend den Kopf.

DU LIEST GERADE
Pain
Hombres LoboSirina ist ein ganz normales Mädchen mit einer ganz normalen Familie und ganz normalen Problem. Als sie jedoch auf Adrien trifft, ändert sich ihr Welt mit einem mal. Er ist anders als alle anderen, die sie kennt - und das reizt sie sehr. Mir der Ze...