Die Musik war laut und dröhnte aus dem riesigen Haus.
Ich war bereits einigen Leuten begegnet, allerdings kannte ich sie nicht und sie mich nicht, obwohl sie auf der Party für mich war.
Tatsächlich hatte ich mich gefragt, welche Leute Ruby alles eingeladen hatte, immerhin bestand mein Freudeskreis nicht aus sonderlich vielen Leuten, doch es waren bestimmt 60 Gäste im Haus.
Ich strich mein Oberteil glatt und klingelte, obwohl ich ziemlich sicher war, dass mich bei der lauten Musik keiner gehört hatte.
Mit Schwung öffnete mir Ruby die Tür und zog mich grinsend zu sich.
"Alles alles Liebe und Gute", schrie sie in mein Ohr, damit ich sie auch nur etwas verstehen konnte.
Dankend lächelte ich ihr zu, dann wurde ich schon durch das Haus gezogen.
Sie stellte mich ein paar Leuten vor, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, genauso wie gut vier Fünftel der Menschen.
Unsicher blickte ich mich im Wohnzimmer um. Ich hätte aufschreien können, als ich Joe entdeckte.
Lächelnd lief ich zu ihr hin und begrüßte sie.
"Hey", murmelte ich gegen ihr Haar. "Hi, Geburtstagskind!"
Sie strahlte mich an und übergab mir ein eingepacktes Geschenk.
"Für dich", meinte sie und trank einen Schluck von ihrem Getränk.
In ihren Augen konnte ich Neugierde sehen.
Ich nahm es an, doch warf ihr einen ernstem Blick zu.
"Los, pack es aus!", forderte sie mich auf und ich wollte bereits den Streifen Klebeband abreißen, da zog mir Ruby das Geschenk aus den Händen.
"Ruby", jaulte Joe auf, doch sie schüttelte den Kopf.
"Geschenke werden noch nicht ausgepackt, erst in zwei Stunden", sagte sie rechthaberisch und zeigte auf die Uhr. "Joe, du kennst den Ablauf."
Meine beste Freundin rollte mit den Augen und seufzte.
"In einer Stunde gibt es Kuchen", wies sie mich darauf hin. "Du solltest also anwesend sein und genau hier stehen."
Ich nickte langsam und sie sah mich mit hochgezogener Augenbrauen an.
"Ich weiß, dass du alles ausblendest, wenn du bei Adrien bist", meinte sie und ich wurde rot.
"Ruby!", stammelte ich, doch innerlich wusste ich, dass es stimmte.
Sie zuckte lachend mit den Schultern.
Jemand trat hinter mich und ich wusste auch, wer.
Automatisch hoben sich meine Mundwinkel und ich drehte mich vorsichtig um.
Adrien zwinkerte mir zu und gab mir einen langen Kuss.
Mein Herz machte einen Satz, dann schoss Wärme durch meinen Körper.
Kribbeln setzte ein, Schmetterlinge flogen in meinem Magen auf und ab.
Ich wusste, dass wir nicht alleine waren, aber ich konnte und wollte noch nicht aufhören ihm zu küssen.
"Das reicht schon", meinte Tristan und alle lachten. "Ansonsten wisst ihr ja, wo das Schlafzimmer ist."
Ich warf Tristan einen Blick zu, der wiederum nur grinsend mit seinen Schultern zuckte.
Adrien zog mich eng zu sich und schlang beide Arme um meine Taille.
"Wenn jetzt alle da sind, würde ich sagen trinken wir", schlug Ruby vor und alle stimmten zu.
Sie übergab mir einen Becher und hielt ihren eigenen in die Höhe.
"Auf die Volljährigkeit", meinte sie und alle riefen irgendetwas zustimmendes.
Als wir bereits alle einen Schluck tranken, konnte Tristan es nicht lassen einer seiner Sprüche loszuwerden.
"Und darauf, dass Adrien jetzt alles legal mit Sirina machen darf."
Ich riss die Augen auf und verschluckte mich.
Alle lachten, selbst Adrien schien wirklich amüsiert über Tristans Aussage zu sein.
"Tristan", murmelte ich und schüttelte den Kopf, was wieder bei allen Lachen auslöste.
Gottseidank war es bereits dunkel, denn jeder hätte vermutlich meine dunkelrote Farbe im Gesicht erkannt.
Plötzlich stolperte jemand von hinten über etwas und verschüttet dabei sein gesamtes Getränk über mein Oberteil
Sekundenlang starrte ich auf den riesigen roten Fleck.
"Sorry", murmelte der betrunkene Junge.
"Kannst du nicht aufpassen?", fuhr Adrien ihn an, doch der Junge zuckte nur mit den Schultern.
"Ich hab' mich doch entschuldigt", meinte er gelassen und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher.
"Ich kann dir was leihen", meinte Ruby und ich nickte dankend.
"Das kann man wohl kaum eine Entschuldigung nennen", sagte Adrien wütend und packte ihn gewaltsam an der Schulter.
Ich berührte ihn am Arm und sein tobsüchtiger Blick wandelte sich zu einem sanften Enschuldigten.
"Ist schon okay", murmelte ich und er ließ den Jungen frei, der sofort die Flucht ergiff. Adrien atmete tief ein und aus, damit er sich wieder beruhigt.
"Komm", meinte Ruby und zog mich zum Bad.
Sie verscheuchte alle Gäste, bis wir alleine waren.
"Zieh dein Oberteil aus", forderte sie mich auf. "Ich hole ein Neues."
Ich nickte dankend und öffnete die Knöpfe, bis ich nur noch im BH vor dem Waschbecken stand.
Mit Wasser und Seife versuchte ich bereits das Gröbste zu entfernen, aber ich hatte das Gefühl, dass der Fleck nur noch größer wurde.
Seufzend strich ich meine Haare nach hinten und sah mich im Spiegel an.
Abschätzend betrachtete ich mich.
Ich war absolut keine 10.
Keine Ahnung, was Adrien an mir sah.
Mein Körper war es jedenfalls nicht.
Irgendwo ging ein Glas zu Bruch, was mich wieder in die Realität zurückbrachte.
Ich dachte, dass Ruby kommen würde, weshalb ich much umdrehte.
"Ich glaube, ich hab' alles nur schlimmer gemacht. Das Oberteil kann ich nicht mehr-", begann ich, doch es war Adrien, der mich interessiert musterte.
Mir war bewusste, dass ich im BH vor ihm stand, aber es störte mich irgendwie nicht.
Normalerweise hätte ich mich geschämt, aber als Adrien mich so von oben bis unten betrachtete, fühlte ich mich gut .
Ich schluckte und beobachtete ihn, genauso wie er mich.
Mich überfiel langsam und leise das Bedürfnis ihn in das Badezimmer zu ziehen, abzusperren und mich in seinen Lippen zu verlieren, doch ich wusste, dass diese Gedanken zu weit gehen würden.
Ich hatte Adrien gesagt, dass ich es langsam angehen wollen würde, aber je mehr Zeit zwischen uns verging, desto mehr Zuneigung wollte ich. Die Leidenschaft zwischen uns schien bald schon unerträglich zu werden.
Es war wie eine ungebändigten Lust, die ich nicht abstellen konnte.
Und ich sah in seinen Augen dasselbe.
"Adrien, was machst du hier?", hörte ich Ruby fragen und die Verbindung zwischen uns brach ab. "Los, raus hier!"
Ich blinzelte ein paar mal und machte mich wieder an den Fleck.
Ruby trat ins Zimmer und schloss ab.
"Hier ist eine", meinte sie lächelnd.
"Danke", murmelte ich, doch ich konnte den Blick nicht von der Tür nehmen.
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Pain
WerewolfSirina ist ein ganz normales Mädchen mit einer ganz normalen Familie und ganz normalen Problem. Als sie jedoch auf Adrien trifft, ändert sich ihr Welt mit einem mal. Er ist anders als alle anderen, die sie kennt - und das reizt sie sehr. Mir der Ze...