Taehyung fühlte sich schlecht. Er wollte dem Jungen eigentlich nie so etwas antun. Er liebte ihn und wollte ihm nie weh tun. Verzweifelt fuhr er sich über sein Gesicht und und deckte den Jungen noch vorsichtiger zu. Er wollte ihn nicht aufwecken. Verzweifelt steht er auf, zieht sich seine Kleidung wieder an und verschwindet aus dem Schlafzimmer. Er ist erschöpft, aber er muss noch die Wohnung aufräumen. Schnell räumt er den Kuchen auf und setzt sich mit seinem Telefon auf die Couch. Erst jetzt sieht er die verpassten Anrufe seines Vaters. Er runzelt die Stirn und ruft sofort zurück. "Papa?", fragt er leise und eine raue Stimme meldet sich am Hörer. "Taehyung?" Er setzte sich aufrechter hin. "Was ist denn los?", fragte Taehyung verwirrt. Es war sehr verwunderlich, dass sein Vater so spät anrief. "Taehyung. Du musst morgen unbedingt kommen..." Die Stimme klang panisch und aufgebracht. "Was ist passiert?", wollte Taehyung wissen. Die Stimme am anderen Hörer seufzte laut. "Deine Mutter liegt hier im Krankenhaus."
Taehyung schluckte nervös und seine Hände begannen zu schwitzen. "Was ist mir ihr!", schrie er schon fast und hielt sich sofort eine Hand vor den Mund. Er sollte Jungkook nicht aufwecken. "Was? Wieso? Geht es ihr gut?", stottert er erschrocken und sah immer wieder in den Flur zu Jungkook. "Ja, aber sie will dich gerne sehen... denkst du du kannst kommen? Nimm meinetwegen auch Jungkook mit, wenn er will." Taehyungs Hals war viel zu trocken und er fühlte sich so in Panik. "Jungkook? Nein. Das geht nicht und du weißt das...", erklärte er angespannt. Seine Mutter war im Krankenhaus. Er musste sofort zu ihr. "Aber du kommst, Junge? Deine Mutter fragt nach dir.", flüsterte der Vater schon fast angespannt. Taehyung nickte, malte sich im Kopf auch schon aus, wann und wie er es vorgehen wird. Er vertraute Jungkook, keine Frage. Stumm legt er auf. In seinem Kopf herrschte Chaos. Was sollte er tun?
Jungkook lehnte unsicher an der Tür des Wohnzimmers. Es war nicht so, als wenn er gelauscht hätte, aber das hatte er. Etwas unsicher kratzte er am Holz der Tür und sah auf Taehyung, der sich gestresst über die Haare fuhr. Jungkook krallte sich an sein Shirt und blickte unsicher auf. "Taehyung?", flüsterte er leise und seine Stimme war etwas rau. Taehyung hob schnell den Kopf. Die reuevollen Augen trafen die unschuldigen. Taehyung musste schwer schlucken. Wie viel hatte Jungkook gehört? Das fragte er sich und Jungkook tapste schnell zu Taehyung. Er schmiss sich in die Arme des Älteren. Taehyung umarmte den Jungen erleichtert. Er atmete den Duft von Jungkooks warmer Haut ein. Jungkook wollte nicht reden. Er wollte nur in den Armen Taehyungs liegen. Taehyung strich dem Jungen über den Rücken, erinnerte sich an die zarte Haut, die nur er durfte berühren. "Ich muss gehen, Jungkook.", sprach der Ältere leise an die Wange und küsste diese sanft. Jungkook schüttelte den Kopf, vergrub seine Nase in Taehyungs Shirt. "Wieso?" Der Junge war traurig. Er dachte an einen Abschied für immer. Jungkook schmerzte sein Herz. Taehyung küsste die zitternden Lippen seines Kindes. Er strich mit seinen warmen Fingern über die weichen Wangen. "Ich komme so schnell ich kann wieder.", flüsterte Taehyung und sah in die leuchtenden Augen von Jungkook. Er biss sich auf die Lippen und nickte glücklich. "Ja. Versprochen?" Taehyung nicke einfach nur. "Ganz sicher." Er war besorgt. Besorgt um seine Mutter, um Jungkook und sein Glück. Er hatte Angst und sicher konnte er Jungkook nicht einfach mitnehmen. Er hatte Angst ihn alleine zu Hause zu lassen. Er hatte immer Angst ihn alleine zu Hause zu lassen. Er erträgt es nicht, sich weit weg vom Kind zu sehen.
In dieser kurzen Nacht schliefen beide seelenruhig nebeneinander. Taehyung dicht gepresst an die zarte, weiche Haut des Jungen und der Junge beschützt in den Armen des Älteren. Sie waren glücklich zusammen. Das war es, was Jungkook immer wollte. Liebe. Die Liebe, die, die Eltern ihm immer verwehrten, die er nie bekommen hatte. Doch bei Taehyung war es anders. So viel anders. Hier wurde er aufrichtig, sanft und erotisch geliebt. Es gefiel ihm. Sein Leben bei Taehyung. Er wollte hier nie wieder weg. Und Taehyung liebte den Jungen so sehr, wie sein eigenes Kind. Natürlich war es Jungkook nicht. Das war allen klar. Er liebte es trotzdem. Vielleicht deswegen etwas mehr. Er wusste, dass das hier im Grunde nichts böses war. Nur waren es die Umstände. Hätten sich die beiden anders kennengelernt. Hätten sie die Zeit anders verbracht, dann wäre das ganze hier überhaupt kein Problem.
Es wurde schließlich Morgen. Taehyung hatte sich ein wenig erholt und er wollte unbedingt so schnell wie möglich zu seiner Mutter. Er küsste den Jungen auf die Wange, zog ihn näher zu sich und sein hitziger Atem kitzelte die warme Haut des Jungen. Jungkook schmatzte etwas, öffnete die Augen und lächelte Taehyung an. Er hatte ein paar Schmerzen, aber diese erinnerten ihn an sein süßes Geschenk von Taehyung. Sein silbernes Armbändchen rutschte ihm den Arm runter, als er Taehyungs Gesicht anfasste und über die weiche Haut dort strich. "Guten Morgen, Taehyung.", flüsterte er und gab dem Älteren einen Kuss auf die Lippen. Taehyung strich dem Jungen über die wirren Haare.
"Ich muss dann los, Jungkook.", seufzte der Ältere und zog den weinenden Jungen in eine Umarmung. "Ich will nicht, dass du gehst! Ich will nicht alleine sein.", weinte er an die Schulter seiner Liebe. Taehyung tat es unheimlich weh. "3 Tage, Jungkook. Es sind nur 3 Tage.", versicherte der Ältere. Jungkook schüttelte den Kopf, wischte seine Tränen an Taehyung ab. "Nimm mich mit! Nimm mich mit!", quengelte er. Taehyung wischte ihm die Tränen weg und gab ihm einen Abschiedskuss. Er wollte den Jungen nicht mehr weinen sehen. "Schluss jetzt.", mahnte er streng und Jungkook sah auf den Boden. Taehyung gab ihm eine Umarmung. "Bis später, Kookie. Vergiss nicht. Du redest mir keinem, du bleibst von Tür und Fenstern weg und bist leise." Jungkook war brav. Er war immer in braves Kind. "Ich werde mit niemanden reden und ich bleibe von Tür und Fenstern weg. Ich werde ganz leise sein, Tae. Versprochen." Der Ältere zweifelte nie an Jungkook, doch er hatte immer Sorge. "Ich liebe dich, Kleiner.", flüsterte Taehyung ein letztes Mal und schloss die Tür hinter sich. Jungkook blieb alleine in der Wohnung zurück. Er sah die Tür an und strich sich die Tränen weg. Sein Hintern schmerzte ihm, aber es zeigte ihm auch, wie lieb ihn Taehyung hatte.
Jungkook war immer brav. Er war ein gutes Kind. Leise ging es zurück ins Wohnzimmer, setzte sich still auf die Couch und fing an das Buch zu lesen, was Taehyung ihm mal Geschenkt hatte. Er war leise. Er war brav. Er liebte Taehyung und der Ältere liebte ihn. Sie waren glücklich zusammen. So glücklich, dass es schon wie ein Traum wirkte.
Close the door now. You are the cause of my euphoria...
Die Tür blieb natürlich nicht für immer geschlossen. Es war nicht das Paradies. Für Jungkook wurde es die Hölle...
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SТºCKHOLM || Taekook
Fanfiction"Jungkook! Er hat dich entführt und bei sich zu Hause eingesperrt!" Das stimmte nicht. Das war nicht richtig. Sie alle kennen sie nicht. Die Wahrheit. Nur ich habe es gesehen. Nur ich wusste, was Taehyung mit mir gemacht hatte. "Ich liebe ihn." "Nei...